Über schlagloch

Er hat es sich zur Aufgabe gemacht mehrmals die Woche eine kleine Studie zu verfassen und teilt dies per Weblog „schlagloch“ einer stetig wachsenden Internetgemeinde mit. Einzelne Leser treten auf der Internetplattform mit ihm auch in eine Diskussion über das Geschriebene ein. Vom Deutschen Literaturarchiv Marbach werden ausgewählte Online-Publikationen, so auch das Blog „schlagloch“ auf der Plattform Literatur-im-Netz langzeitarchiviert. Einige „Schlaglöcher„ hat er materialisiert und zu Büchern gemacht: Zeitenwandel (2009); Die Beobachtungen (2011); Bruchstellen (2015).

WO:zu

Es gibt Lebenssituationen, da fragt man sich, wozu. Es ist so, dass man sich bemüht für ein Problem, ein Missverständnis, neue Lösungsansätze zu bieten. Für die Situation des anderen Verständnis zeigt, neue Vorschläge unterbreitet, aber mit keinem der Vorschläge Erfolg hat. Das Gegenüber hat Vorstellungen oder Wünsche, die unerfüllbar sind. Man hat den Eindruck, dass es nur ein scheinbares Gespräch ist, um von der eigenen Schuld abzulenken, eine Reinwaschaktion. Eine weitere Variante ist, dass man eine dritte Person zu einer Lösungsfindung heranzieht. Damit wird meistens die Problemlösung nur verschoben, und am Ende gibt es keine Lösung.

 

Die Frage ist, wozu leben wir? Oft werden wir in unserer Suche nach dem Lebenssinn blockiert, von Daseinsbarrieren.

 

Nicht fragen.  

AUS:stellung

In der Sommerzeit finden viele Ausstellungen statt, eingebunden in das touristische Angebot des Landes. In Kärnten gibt es die Landesausstellung im Stift St. Paul: “Macht des Wortes, Macht der Bilder”. Neben den traditionellen Ausstellungsorten wie Museum, Galerien, bieten sich für große Ausstellungen Klöster als geeignete Orte an. Der Vorteil ist, dass meistens schon die Klosteranlage einen Besuch wert ist. Zusätzlich verfügen die Klöster über Kunstsammlungen und historisch wertvolle Gegenstände, die man in einer Ausstellung integrieren kann. Dazu verfügen sie über gute Kontakte untereinander, sodass man sich Bilder, Kunstschätze, gegenseitig ausborgen kann.

Ein moderner Ausstellungsort ist das Internet, mit seinen günstigen und für jederman zugänglichen Veröffentlichungsmöglichkeiten. Für jüngere und ältere Künstler ist es eine Herausforderung, wenn sie auf Facebook ihre Bilder und Kunstwerke zur Schau und zur Diskussion stellen. Für die Künstler ist es spannender mit dem Publikum in eine sofortige Diskussion zu treten, als lange auf eine Ausstellungsmöglichkeit zu warten. Dabei ist es  vorteilhafter eine Community zu wählen, als eine eigene Homepage. Nirgends steht geschrieben, dass Internetbesucher die schlechteren Ausstellungs-besucher, als Kulturtouristen, sind. Es stellt sich die Frage, wie sich der Museumsbesuch in Zukunft entwickeln wird, da immer mehr Museen ihre Bilder, Ausstellungsobjekte in das Internet stellen. Ob dies einmal den Museumsbesuch ersetzen wird?.

Museum wo.        

IM:gespräch

Währenddem ich in einem Straßensteilstück das Fahrrad schiebe, kann ich zuhören, wie junge Menschen miteinander in das Gespräch kommen. Auf dem Gehweg ist ein junges Paar unterwegs, beide in Freizeitkleidung, er mit einem Rucksack auf dem Rücken. Sie zu ihm: „Wir sollten etwas schneller gehen, es könnte bald zu regnen anfangen“. Er dreht sein Gesicht zu ihr und schaut sie fragend an?  Sie deutet auf sein Ohr und gibt ihm zu verstehen, er soll den Kopfhörer aus dem Ohr nehmen. Er sagt: „Der Rücken tut mir weh.“ Sie schaut ihn fragend an und er deutet, auf ihr Ohr, der Kopfhörer . Beide bleiben stehen und nehmen jeweils einen Kopfhörer aus dem Ohr, der Zweite bleibt im anderem Ohr. Sie wiederholt den Satz: „Wir sollten etwas schneller gehen, es könnte bald zu regnen anfangen“.  Er antwortet: „Der Rücken tut mir weh.“  Dann geben beide den Kopfhörer wieder in das Ohr und gehen weiter.

Im Gespräch bleiben.

BLOG:beitrag

„Kann Kunst zuviel werden“, fragt mischkunst in einem Blogbeitrag.  Er beklagt die Fülle von Texten, Fotos, Video- und Musikbeiträgen im Internet. Diese Diskussion wird seit dem Entstehen von Web 0.2 geführt und inzwischen ist diese Frage sehr akut. Auch die Frage an sich selbst, ob man mehr Zeit beim Surfen im Internet oder beim Schaffen eigener Kreationen verbringt? 

Josef Beuys sagte: „Jeder Mensch ist ein Künstler“.  Das Internet hat die Möglichkeit geschaffen, sich außerhalb von Galerien, Verlagen und Konzertsälen zu präsentieren. Meine Textminiaturen betrachte ich so, dass nur ich sie in dieser Form schreiben kann, also schreibe ich. Nicht jedes Buch, dass verlegt wird findet Leser, nicht jedes Buch in einer Buchhandlung findet einen Käufer. Betritt man eine Großbuchhandlung, dann weis man zuerst nicht, wohin man schauen soll. Es ist so übervoll wie das Internet. Beim Web 0.2  spricht man von einem Netzwerk, daher sollte man neben dem Publizieren etwas Zeit dafür verwenden um ein Netzwerk aufzubauen, um Besucher und Leser  werben. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine Blogplattform zu wählen, wie www.twoday.net , oder www.20six.de ,  an Barcamps und Blogparaden teilnehmen. Auf Spartenblogs  wie e – stories.de  zu veröffentlichen.   

Im Sinne von Josef Beuys hoffe ich, dass die Welt kreativer, bunter wird, nicht nur im Web, sondern unmittelbar, raus aus dem Alltagsgrau.

Regenbogenland.

RAD:tour

Bei einer Radtour habe ich mir am späten Vormittag in einem kleinen Nahversorgerladen eine Semmel mit Gailtaler Rohwurst gekauft. Dazu eine Packung Steinofenbrotschnitten und eine Flasche Holunderblütensirup, den man 1:6 mit Wasser verdünnen kann. Auf die Frage der Kassiererin: „Ob ich eine Tragtasche brauche“, habe ich kurz und bündig gesagt: „Danke, ich bin mit dem Auto da“, und mich sofort verbessert, „mit dem Fahrrad“. Die Kauffrau hat mir dann einen Tipp gegeben: „Beim Seespitz ist eine Wiese mit Sitzgelegenheiten, der ideale Platz um meine Jause zu verzehren.“ Einem Touristen hilft man gerne weiter. Ich bevorzuge die Bank unter der Linde, vor der St. Georgskirche in Faak. Diesmal wurde die Rast durch die Klänge einer Orgelprobe ergänzt. Im Sommer finden in der Kirche Orgelkonzerte statt.

Bei der Weiterfahrt sehe ich, wie durch neue Eigentumswohnanlagen die letzten freien Blicke auf den See verbaut werden. Die Preise für eine Wohnung kann sich kein Ortsansässiger leisten. Ich radle auf das Wellnesshotel mit Restaurant zu, dort ist eine Verwandte Geschäftsführerin. Es wäre der ideale Zeitpunkt für eine Mahlzeit gewesen. Ich wollte die Verwandte in meinem Outfit nicht erschrecken, ein bunt zusammengewürfeltes „Radlergwandl“. Der Kellner hätte mich wahrscheinlich von der Seeterrasse verwiesen, obwohl ich meine Bestellung hätte bezahlen können.

Der Radweg führt rund um den See, beim Event Campingplatz spielen die „Ursprungbuam“ aus dem Zillertal zum Tanz. Das Zelt ist gut gefüllt, viele Pärchen sind auf der Tanzfläche. Ob Jung oder Alt, alle singen und klatschen mit und gehen mit einem fröhlichen Gesicht auf das WC. Die Bedienung hat alle Hände voll zu tun um die Bestellungen von Bier, Sommerspritzer und Almdudler zu erfüllen. Manche essen dazu eine Bratwurst oder einen Laugenbrezel. Die Musik spielt den Schlager: „Am Himmel stehen tausend Sterne über meinem schönen Land Tirol…“ und die Besucher klatschen eifrig mit. Bei diesem Anblick frage ich mich, ob ich mit meinen Texten und Gedichten etwas falsch gemacht habe. Vielleicht sollte ich lustigere Texte schreiben, wie: „Trinkt Bier, denn im Himmel gibt es nur Milch“, oder „Mutterherz wie groß ist deine Liebe“ usw.  Dann hätte man mich wieder für eine Lesung zum bunten Mütternachmittag eingeladen. Meine Gedichte waren letztes Jahr zu ernst, die Gedichte würden gerade mal zwanzig Prozent verstehen, der Rest will sie nicht hören.

Absage.