Über schlagloch

Er hat es sich zur Aufgabe gemacht mehrmals die Woche eine kleine Studie zu verfassen und teilt dies per Weblog „schlagloch“ einer stetig wachsenden Internetgemeinde mit. Einzelne Leser treten auf der Internetplattform mit ihm auch in eine Diskussion über das Geschriebene ein. Vom Deutschen Literaturarchiv Marbach werden ausgewählte Online-Publikationen, so auch das Blog „schlagloch“ auf der Plattform Literatur-im-Netz langzeitarchiviert. Einige „Schlaglöcher„ hat er materialisiert und zu Büchern gemacht: Zeitenwandel (2009); Die Beobachtungen (2011); Bruchstellen (2015).

FINANZ:universum

Vom Universum wissen wir, dass es menschlich unvorstellbare Ausmaße hat. Oft glaubten die Astronomen, dass sie am Ende des Universums angelangt sind, um dann ein paar Jahre später festzustellen, dass es noch größer ist. Eine Theorie besagt, dass es sich immer weiter ausbreitet, bis es in sich zusammen fallen wird. Es scheint, als ob sich die Phasen des menschlichen Wirkens in den Naturgesetzen wieder finden. Unser Denken den Naturgesetzen unterliegt, das freie Denken und Handeln eine Wunschvorstellung ist. Die Geschichte der Menschheit, die Existenz von Völkern und Staaten, die Marktwirtschaft, den Naturgesetzen folgt. Dies in kürzeren Zeitabständen, nicht in den Zeitabständen des Universums.

 

Die Wirtschaftskrisen welche ich erlebt habe waren, die Ölkrise Mitte der siebziger Jahre, die Krise der verstaatlichten Industrie in den achtziger Jahren, die Internetblase zur Jahrtausendwende und jetzt gibt es die Finanzkrise. Die Spekulationen an der Börse haben sich so ausgedehnt, dass sie jetzt zusammengebrochen sind.  Ob sich der Mensch in seinem Wirken von den Naturgesetzen abkoppeln kann, ist die Frage. Religiöse Schriften liegen vor.

 

Sackgasse.        

WINTA:weihnocht

WINTA 

Im Winta erstorrt dos

Lebn in da Natur,

iba olls legt sich a Schicht

Schnea, de Bachlan

und Teich san zuagfron.

A ban Mensch konns

Winta wearn,

dos Gmiat konn zuagfriern,

iba de Gedonkn legt sich a Nebl.

Dafir muaß es draussn

nit kolt sein,

mon muaß nit olt sein… 

 

WEIHNOCHT  

In da Weihnochtszeit is es

Brauch in de Rorate zan geahn,

des Bochn vom Kletznbroat

und da Bsuch vom Nikolo

und Krampus.

Es kemman de Klöckla,

da Gong zua da Christmettn

und de Kinda geahn Schappn.

A neicha Brauch is

dos Suachn nochn Sinn

von de Weihnochtn…

DIALEKT:jubel

Dialekt-Lesung & Konzert im Rahmen der Villacher Literaturwoche

von El Awadalla, Andy Fasching, Tony Dekan, Franz Supersberger und Günther Tschif Windisch.

     El Awadalla
Franz Supersberger
Günther Windisch

 

Parkcafé Villach, Moritschstraße, Villach

 

Dienstag, 18. November  2008,  19.30 Uhr

 

 

Die österreichischen Dialektautorinnen und -autoren gründeten 1988 den Verein Ö.D.A. – Institut für regionale Sprachen und Kulturen. Damit errichtete diese Interessensgemeinschaft eine Anlaufstelle für Forschung, Dokumentation und Veröffentlichung dialektaler Texte.

Lesung von El Awadalla, Andy Fasching, Helga Pankratz, Franz Supersberger, Günter Tschif Windisch.

 

STICH:eln

Wird es in einem Theaterstück ganz dramatisch, meistens zum Ende der Aufführung, dann wird der Liebhaber, der Widersacher mit einem Messerstich in das Herz getötet. Dies ist eine ehrliche und offene Auseinandersetzung, wenn auch mit tödlichen Folgen. Bei Familientreffen zu einer Geburtstagsfeier kann man bei älteren Ehepaaren beobachten, wie sie einander sticheln. Männer neigen dazu, dass sie im Anblick von jungen, gut aussehenden Frauen auf die Schwächen bei der Figur der Ehefrau hinweisen. Die festen prallen Brüste einer jungen Frau, in einem Kleid mit einem tiefen Dekolletee, lassen sich nicht mit den gealterten Brüsten der Ehefrau vergleichen. Dieser Wettbewerb führt zu mancher Stichelei. Manche Paare haben keine andere Gesprächsbasis als sich gegenseitig die Schwächen und Unzulänglichkeiten des Anderen vorzuhalten. Die Ehemänner selbst sind auch nicht mehr so attraktiv, wie sie es einmal waren. Sticheleien über Jahre sind schmerzhafter als ein tödlicher Stich in das Herz.  

 

Alte Liebe.     

END:zeit

Man denkt sich der Herbst ist vorbei und dann gibt es ein paar schöne Tage im November. Die Parkbänke im Dinzlpark sind alle besetzt und die Gesichter der Sonne zugewendet. Die Kinder laufen durch das Gebüsch, toben und lärmen in angenehmer Weise, ohne Gewalt und Aggression. Eine Gruppe jagt die Andere. Es gibt keine Zeit, wo wir sagen können, es ist Endzeit. Ähnlich ist es im Alltag, man denkt, jetzt ist Endzeit, die schönen Jahre sind vorbei. Oft werden die schönen Jahre mit der Jugend gleichgesetzt. Plötzlich gibt es sonnige Jahre, ein neues Betätigungsfeld tut sich auf oder eine Beziehung eröffnet sich. Man überrascht sich selbst, dass man sich an Projekten beteiligt und zu denen gehört die Erfolg und Anerkennung haben. Jetzt hofft man, dass sich die Zeit verlangsamt.

 
Zeitlupe.