In der katholischen Kirche Österreichs ist es durch verschiedene Vorkommnisse, wie überstürzte Bischofsernennungen, starre Haltung in sexuellen Fragen, zu einer Reihe von Kirchenaustritten gekommen. Viele benützen die Vorkommnisse dazu, um sich von der Zahlung der Kirchensteuer zu entledigen. In der sozialistischen Ära pflegte die Arbeiterschaft eine distanzierte Haltung zur Kirche. Andere haben keine Beziehung zum Glauben und sind aus Langeweile ausgetreten. In vielen Fällen ist der Grund, warum Menschen einer religiösen Organisation angehören der, dass sie nicht auf die festlichen Zeremonien des Kirchenjahres und ihres Leben verzichten wollen. Die Feiern im Jahreskreislauf, wie Weihnachten, Ostern, Fronleichnam und Allerheiligen. Eine besondere Bedeutung nehmen die Lebensrituale ein, die Taufe, die Firmung, die Hochzeit, bis zum Begräbnis. Im Angesicht des Todes ändern Menschen ihre Gesinnung. Für viele ist es nicht vorstellbar ohne den kirchlichen Trost, der Hoffnung auf Auferstehung und ein Weiterleben nach dem Tod, zu sterben. Die Hinterbliebenen lassen sich, mit dem Gedanken auf ein Weiterleben und ein Wiedertreffen im Jenseits, trösten.
Was passiert mit der Seele derer, die aus den christlichen Glaubensgemeinschaften ausgetreten sind und ohne kirchlichen Segen beerdigt werden. Finden diese Seelen auch einen Platz im Himmel? Kann man sich den Himmel als ein Verwaltungsgebäude vorstellen, wo in der Eingangshalle eine Hinweistafel montiert ist, die den eintretenden Seelen die Orientierung erleichtert. Hier geht es zum Aufenthaltsraum für die evangelischen Christen, dort zum Leseraum für die Hinduisten, zum Veranstaltungsraum für die Naturreligionen, zum Betraum für die Christen und so fort.
Den Hinterbliebenen war, da der Verstorbene schon vor Jahren aus der Kirche ausgetreten ist wichtig, dass es eine würdige Verabschiedung gab. In diesem Fall durch das Personal des Bestattungsunternehmens. Man erzählte, dass das Begräbnis schöner war, als bei manchen Geistlichen.
Schönheitsbewerb.
Auf dem Weg zu einem Grillfest in Gögglingen bei Ulm lege ich eine Pause ein, und setze mich auf den Betonsockel einer Garteneinzäunung. Hinter mir befindet sich ein Bauernhaus, links davon steht der Heustadel mit den landwirtschaftlichen Geräten und rechts davon, dem Geruch nach, der Schweinestall. Der Zaun umschließt einen kleinen Hausgarten, mit einem Ausgang aus dem Haus. Meine Anwesenheit auf der Gartenmauer befremdet die Bauersleute, sie beginnen den Geräuschen nach im unbewirtschafteten Garten mit allen möglichen Tätigkeiten. Einmal wird ein Teppich ausgeklopft, ein Wasser ausgeleert und oftmals die Tür geöffnet. Ich drehe mich trotz des regen Treibens hinter mir nicht um. Ein selbstgefalteter Hut, aus den Blättern der „Kunstzeitung“, schützt meinen Kopf vor der Mittagsonne. Ich denke an den Duft der Grillwürstchen und Kotelett, derweil der Geruch vom Schweinestall in meine Nase strömt. Beim Essen wird unser Leben, von der Wiege bis zur Bahre, bestimmt vom Schwein.