In Österreich ist zurzeit ein Kamerateam von Google unterwegs, um von den historisch und touristisch interessanten Städten, wie Wien, Graz und Salzburg 3D Aufnahmen für die Funktion „Google Street View“ zu machen als Ergänzung zu Google Maps. Bei den Datenschützern und manchen Einwohnern der Innenstädte kommt es zu Protesten und Ablehnung. Einzelnen Menschen ist es unangenehm, dass ihr Haus oder Wohnung aufgenommen wird und für viele im Internet einsehbar ist. Von Google wird festgestellt, dass Personen unkenntlich gemacht werden und Häuser auf Anfrage gelöscht werden.
Wir sind eine gespaltene Gesellschaft, gespaltene Menschen. Auf der einen Seite können Bilder und Fernsehaufnahmen von einem Zugunglück, von einem Terroranschlag und wie zuletzt von der Erdbebenkatastrophe in den Abruzzen nicht nahe genug sein. Wir wollen die Gesichter der einzelnen Personen genau sehen, den Schmerz, die Verzweiflung im Gesicht der Betroffenen. Wird die Fassade von der Wohnung gezeigt, da wird es zu viel. Wir sind Voyeure, wenn das Schicksal andere Personen trifft.
Schon gibt es die junge Generation, die Internetgeneration, die ist besessen davon, im Internet auf Flickr mit einem Foto präsent zu sein. Hier wird alles veröffentlicht, Fotos von der Geburtstagsparty, dem Schulausflug, dem Badetag, das Lieblingshaustier, der Freund und die Freundin. Wird es in Zukunft eine Privatsphäre geben, das Wort privat oder intim. Das sind Wörter, die aus dem Sprachgebrauch verschwinden werden, wie Fleiß, Höflichkeit und Anstand.
Intimsphäre.