Der Winter hat sich in unseren Breiten aus den Tälern zurückgezogen. Im Schatten sind an den Straßenrändern noch Schneereste anzutreffen. Grauschwarz von den Autoabgasen und daneben liegen Abfälle, die sich in den letzten Monaten angesammelt haben, und die bis jetzt vom Schnee zugedeckt wurden. Hier finden sich : Bierdosen, Coladosen, alte Zeitungen, Taschentücher, Konservendosen, leere Zigarettenschachteln oder die Verpackung von Mannerschnitten. In den Ortschaften ist der Schnee am Straßenrand unansehnlich.
Bei meiner Fahrt zur Arbeit zeigen sich die fernen Berggipfel schneeweiß. Es ist die Zeit des Sonnenaufgangs und die Berge strahlen wie frisch polierte Zähne. Hoch oben soll der Schnee noch reinweiß sein, ich selbst bewege mich nicht in diesen Höhen. Extrembergsteiger berichten, dass auch in Höhen von dreitausend oder fünftausend Metern, der Schnee, das Eis, verschmutzt ist. In diesen Einsamen, Menschenabweisenden, Menschenabwerfenden Höhen sammelt sich der Müll, es gibt Mülldeponien. Bei uns gibt es den Frühjahrsputz, neben der Straße, im Haus und im Garten. In diesen extremen Höhen ist dies schon technisch und menschlich kaum möglich.
Wir sind zweigeteilt, wir schreiben über die Schönheit des Schnees, des Winters, andererseits verschmutzen wir die Umwelt, die Berge. Wir richten beim Schreiben unseren Blick öfter auf die schmutzigen Seiten des Lebens, als auf die Schönen. Egal ob in Zeitungen, Zeitschriften oder anderen Medien. Antonin Artaud hat geschrieben: „Alles, was ihr für meine großen Texte hält, sind die Ausscheidungen meines Körpers.“
Müllentsorgung.