AUS:länder

Ob vor den Wahlen, nach den Wahlen oder zwischen den Wahlen, es gibt  immer wieder eine Diskussion über die Ausländer. Um diese Diskussion auszulösen genügt am Sonntag der Anblick eines Bettlers vor der Kirchentüre. Bei ihm könnte das  Evangelium in die Praxis umgesetzt werden. Den Kirchenbesuchern stellt sich die Frage, sind diese Bettler eine organisierte Bande aus dem Osten oder wird mit einer Spende jemandem wirklich geholfen. Für jeden stellt sich die Gewissensfrage, hat man sich schon aktiv an einem Hilfsprojekt zur Selbsthilfe im Osten beteiligt oder ist die Nächstenliebe nur ein Bibelwort.

 

In Wien, wo die Parteien verschiedener Couleurs mit „Ausländer raus Parolen“ auf Stimmenfang sind, fragt man sich als Besucher, wie das Leben in der Stadt ohne die Arbeit von den so genannten Ausländern funktionieren würde, den Arbeitern und Gewerbetreibenden aus anderen Nationen. Den Bus von Baden nach Wien lenkt ein türkischer Chauffeur. In Wien werben an der Haltestelle  bei der Oper Ausländer für eine Besichtigungstour zu den Sehenswürdigkeiten. Ein Japaner, verkleidet als Page im Rokokokostüm,  verteilt Einladungen für ein Mozartkonzert. Die Versorgung der Touristen mit einem kleinen Imbiss erfolgt durch Zugezogene aus dem nahen Osten. Der Verkauf einer kleinformatigen Tageszeitung geschieht großteils durch Ägypter. Die wirklichen Ausländer sind die Touristen. Wie früher die Kebabimbisse, so  breiten sich jetzt überall auf den Plätzen der Innenstadt  von Wien die Mozartshops aus. Das Angebot reicht von Mozarttee, Mozartkugelschreiber, Mozartlikör bis zu den Mozartkugeln. Vor Jahren gab es einen Streit zwischen Deutschland und Österreich ob W. A. Mozart ein Deutscher oder ein Österreicher ist.

 

Ein  Deutscher in Österreich.    

VER:lassen

Im Volksmund heißt es wenn einem ein Unglück widerfährt, „man ist von allen guten Geistern verlassen“. Jeder hegt in seinem Innersten den Wunsch, dass er nicht alleine die Aufgaben des Lebens meistern muss, dass es eine unsichtbare Hilfe von außen gibt. An welche Art von Hilfestellung dabei gedacht wird, ist von Person zu Person verschieden. Die Einen denken an ihre verstorbenen Eltern, Verwandte oder Freunde, die Anderen an Heilige oder Schutzengel, wieder Andere wenden sich an ihren Gott. Es gibt Anliegen wo man sich an Behörden wendet, an öffentliche Sozialeinrichtungen oder karitative Vereine. Besonderer Bedarf für Hilfe besteht bei Naturereignissen, wie Vermurrungen und Überschwemmungen oder Lawinen. Die Auswirkungen des Klimawandels in den Alpen machten in diesem Sommer immer öfter den Einsatz von der Feuerwehr und Nachbarschaftshilfe notwendig.

 

Sich auf den engeren Familienkreis verlassen zu können ist ein Glück,  ohne diesen Rückhalt würde man viel Energie damit binden, andere soziale Strukturen aufzubauen. Vom Lebenspartner verlassen zu werden kann eine menschliche Krise auslösen. In der Werbung klingt es oft so, als könnte man alle Sorgen an die Versicherung abgeben. In einem Slogan  von einer Versicherung heißt es, „ihre Sorgen möchten wir haben“. Gemeint sind damit wohl nur die Sorgen die aus einem Schadensfall eintreten. Nicht alle können sich eine ausreichende Versicherung leisten. Von den Politikern erwartet man, dass man sich auf ihre Wahlversprechen verlassen kann.

 

Die Hinterlassenschaft.                     

RAUM:klima

Spricht man von einem angenehmen Raumklima, dann denkt man an die Zimmertemperaturen in der Wohnung. Für die ideale Raumtemperatur gibt es verschiedene Richtwerte, für das Wohnzimmer 20 C,  für das Schlafzimmer 18 C und für das Badezimmer 23 C. Oft  bedarf es eines großen technischen Aufwand und Feinabstimmung um die idealen Raumtemperaturen zu erreichen. Zum Raumklima zählt auch die Stimmung die von der Einrichtung, den Bildern ausgeht, aber auch das Verhältnis welches zwischen den Bewohnern oder Besuchern herrscht. Man spricht von einem frostigem Klima, wenn sich zwei Menschen nicht verstehen oder von einem spannungsgeladenem Klima wenn zwei miteinander Streit haben. Sind mehrere Menschen im Raum, dann kann das Klima zum Überkochen kommen, einen Nullpunkt erreichen oder das Gespräch wird eingefroren. Der wichtigste Klimafaktor in einem Raum ist nicht die Heizung, sondern die Art wie sich die Menschen untereinander verständigen. 

Die Klimatoten.

WOHL:fühlen

Eine beliebte Beschäftigung während eines Kuraufenthaltes ist es, sich über andere Kurangebote zu informieren. Wo es einem am besten gefallen würde entscheidet  der schönere Prospekt, wo werden die eigenen Wünsche erfüllt. Für solche Versprechungen ist man besonders  empfänglich, wenn man mit der eigenen Kur nicht ganz zufrieden ist. Man glaubt dann, wo anders ist alles besser. Meistens ist es nicht besser, sondern etwas anders. Kleine Unzulänglichkeiten muss man beim Verreisen in Kauf nehmen, ansonsten sollte man zu Hause bleiben. In der Therme von Loipersdorf hat man vom Außenbecken einen wunderschönen Ausblick auf die südsteirische Hügellandschaft, wo sich die Blätter verfärben. Die Morgensonne bringt die Farben der Blätter zum Leuchten. Es ist ein Tag um sich richtig zu verwöhnen lassen. 

Wohlfühlen und Liebhaben.