UNTER . SCHLUPF

Bei dem Wort Unterschlupf denkt man an einen Ort, wo man sich vor einer Gefahr  schützen kann. Oberflächlich betrachtet gibt es für uns in Mitteleuropa wenige Gefahren. Für einen Radfahrer ist eine Gewitterfront eine Gefahr, man sucht einen  Unterschlupf. Zu den bekannten Orten zählen dazu Strassen- oder Bahnunterführungen, Einkaufszentren oder der Innenraum einer Kirche. So kann es vorkommen, dass sich bei einem Gewitter die Kirche in Maria Gail mit wetterflüchtigen Radfahrern füllt. Darunter auch Wanderer und Pilger vom Jakobsweg. Im Trockenem kann man den Abzug des Gewitters abwarten.
 
Für die Gewitterfronten im Alltag ist es gut, wenn es einen Unterschlupf gibt, wo man den Abzug des Gewitters abwarten kann. Ob der Glaube ein Unterschlupf ist, muss jeder für sich entscheiden. Einen Anspruch auf Gotteshilfe gibt es nicht. Alles auf freiwilliger Basis.
 
Zwischen Angst und Glaube.   
 

Kommentar(e)     

glasperlenspielerin / Website (21.9.07 22:15)
unterschlupf?
das wort klingt ein wenig merkwürdig
je öfter ich es vor mich hinspreche
unterschlupf unterschlupf
Lisa / Website (24.9.07 07:46)
Wenn man mal wieder Schutz suchend in der Kirche von Maria Gail steht, dann kann man gleich auch die eigenen Taschen für alte Zucherwürfel durchstöbern – die Pferde warten nebenan.
Sie bieten wohl weniger Wetterschutz, dafür aber jede Menge Seelenschutz. Da können müde Seelen jahrelang Unterschlupf finden.
schlagloch
Hallo Lisa!
Wird es ein schöner Herbst, dann komme ich bestimmt mit dem Fahrrad wieder nach Maria Gail und werde auf die Pferde nicht vergessen. Betreibt man mit Tierschutz sozusagen Seelenschutz. Sind die Villacher ein schutzsuchendes Volk, weil es so viele Reitställe rund um Villach gibt?
Gruss schlagloch.

PS. Danke für den Besuch. Habe deine Website besucht, ohne Englischkenntnisse kann ich nichts aufnehmen. Gibt es in Zukunft manche Beiträge zweisprachig?


Lisa
Die Villacher (und die Kärntner allgemein) sind ein tierliebendes Volk. Und sie reiten unheimlich gern.
Und ja, ich werde mich bemühen mal auch auf Deutsch zu posten. Es fällt mir schwer, da Englisch für mich um einiges leichter ist.
😉

VER . GOOGELT

Wer etwas über eine Person erfahren will, auf der Suche nach einer Information ist oder etwas plant benützt dazu in den meisten Fällen die Suchmaschine Google. Wer etwas zu verbergen hat wird versuchen keine Spuren bei Google zu hinterlassen. Viele weisen in ihren Webseiten darauf hin, welches Ranking sie bei Google erreicht haben. Jede Suchanfrage bei Google wird gespeichert und so bekommt jeder Internetsurfer sein Profil. Das Profil umfasst Höhen und Tiefen des eigenen Leben. Alle kennen die Eingabetaste für das Web, aber die Löschtaste leidet an einer Unterfunktion. Ein Eintrag bei Google über die eigene Person ist eine Existenzbestätigung, ersetzt die Geburtsurkunde. Die Suchmaschine ist allwissend, da fragen nur wenige nach dem Wahrheitsgehalt. Wer stellt dem Allwissenden noch Fragen. Er weis von jedem Alles.
 
Wer googelt lebt.  
 

Kommentar(e)     

Gerhard (19.9.07 23:55)
Soweit ich weiß, gibt es mittlerweile Agenturen, die sich um das Löschen bestimmter Inhalte zu einer Person gegen Bezahlung kümmmern.
Das wird vermutlich immer mehr ein lukratives Geschäft.
Modernes-am -Pranger- stehen.
Gruß
Gerhard
schlagloch
Hallo Gerhard.
Die Leute sind erfinderisch. Gestern abend bin ich im Park beim Spaziergehen auf jemandem Gestossen, welcher etwa zehn Fernrohre aufgestellt hatte. Für fünf Euro konnte man den Nachthimmel beobachten, inklusive der Erklärungen.
Gruss schlagloch.

Gerhard (21.9.07 18:25)
Gute Idee! Da würde ich mich auch mal instruieren lassen – man ist ja manchmal so unwissend!
Deine Erzählung erinnert mich an eine vergessene Begegnung vor etwa 20 Jahren, als jemand privat irgendwo ein Hightech-Teleskop aufgestellt hatte und man auch mal durchgucken konnte, für lau. Das war fast wie ein Spaziergang auf dem Mond.
Was habe ich noch alles vergessen?

EINFACH . SO

Aus dem Gästebuch

Einfach nur so, sitze ich heute vor meinem PC!
Einfach nur so, schreibe ich meine Worte!
Einfach nur so, weil ich auf dieser Homepage gelandet bin! Aber passierte das einfach nur so?
Oder gibt es doch so etwas wie Vorbestimmung???
Ich weiß nicht, wer wird mir antworten – einfach nur so!
Wer gibt seine Meinung zu diesem eher sinnlosen Mail ab – einfach nur so??
Also tatsächlich glaube ich an Vorbestimmung und dass uns Dinge nicht passieren – einfach nur so! Ich glaube, dass alles im Leben einen Grund hat! Und das glaube ich auch – einfach nur so! Wer glaubt das noch? Oder hat irgendjemand eine bessere Erklärung?  

Wann soll ich leben??
Lebe ich heute, morgen, irgendwann,
so fängt man meist zu grübeln an!
Wird aus dem heute dann ein morgen,
machen wir uns oft schon Sorgen!
Hab ich das Gestern schon verprasst,
fällt das Morgen mir zur Last?
Doch ewig kann kein Leben sein nur der heutige Tag – der ist dein! Anna
 
PS: Einfach nur so, sind diese Beiträge in mein Gästebuch gestellt worden, unterzeichnet mit Anna.  Ich habe sie als Beitrag auf die Startseite gestellt. Einfach nur so. schlagloch.

AUS . RADIERT

Einige Menschen wollen vom Feiern nichts wissen, es ist ihnen unangenehm wenn man ihren vierzigsten oder sechzigsten Geburtstag feiern will. Für sie ist es eine Erinnerung an ihr Alter, an die Endlichkeit des Lebens. Eine Geburtstagsfeier bietet die Möglichkeit für eine Momentaufnahme des Ist Zustand. Dies bedeutet, dass man von sich sagen kann in dieser Verfassung bin ich jetzt, die Erlebnisse der vergangenen Jahre bleiben, können nicht ausradiert werden. Es kann sein, dass die nächsten Jahre nicht mehr so gut sind, die Tatkraft nachlässt. Mit fortschreitendem Alter ist oft keine Steigerung mehr möglich. So kann man den Zeitpunkt voller Tatkraft bewusst erleben und hält nicht den Rückgang der Tatkraft für das Endprodukt. Ähnlich ist es bei Firmen- oder Arbeitsjubiläen. Man möchte die Arbeitskraft und die Umsätze steigern, aber es geht nicht.
 
Deshalb ist es wichtig, dass man bestimmte Anlässe, runde Festtage feiert. Eine Bilanz zieht und diese Bilanz schriftlich und mit Fotos festhält. So kann man in späteren Jahren sagen, zu diesem Zeitpunkt war es so und so. Diese Bilanz kann man nicht mehr auslöschen. Ab einem gewissen Alter ist dies vorteilhaft, weil der Erfolgsmann von fünfzig, wird sich bis siebzig nicht ständig steigern lassen.
 
Der rot-blaue Radiergummi.  
 

Kommentar(e)    

Gerhard (14.9.07 22:54)
Tagebuchaufzeichnungen können zeigen: Das war für mich da und dort wichtig, diese Gedanken und Wertvorstellungen bevölkerten meinen Kopf zu jenem Zeitpunkt.
Bewusst innehalten und Bilanz ziehen – eigentlich ideal für die Tage bis zum Jahreswechsel. Man kann da viel von sich erfahren.
Mo / Website (15.9.07 12:21)
Es ist lange her, dass ich meinen Geburtstag “so richtig” gefeiert habe. Ansonsten halte ich es wie Gerhard und nutze die Adventszeit für meine persönliche Bilanz.

Schönes Wochenende
Mo

schlagloch
Hallo Gerhard!
Ist es nicht noch zu früh, um Jahresbilanz zu ziehen? In den Supermärkten stappeln sich schon die Lebkuchenherzen, also dann…
Gruss schlagloch.
schlagloch
Hallo Mo!
Wenn du nicht feiern willst, dann gönne dir etwas Gutes zum Geburtstag, jede Person und jedes Leben ist einmalig. Alles Gute…
Gruss schlagloch.
Gerhard (17.9.07 23:28)
Hallo Schlagloch, ich meinte die Tage nach Weihnachten. Obwohl, mit sattem Bauch lässt es sich schwer denken…
auch bei uns stapelt es sich – dabei war es die letzten Tage doch recht warm.

Gruß
Gerhard

Sternenstaub (18.9.07 20:05)
also ich finde das absolut JEDER Geburtstag gefeiert gehört und auch das Bilanz-Ziehen gehört irgendwie dazu, denn die Jahre vergehn so schnell, dass man/frau meist gar nicht richtig zum Nachdenken und Anhalten kommt, da hilfts schon kurz innezuhalten, zurück zu schauen, was war, wie’s war und was noch kommen soll – obwohl – so ganz diese Perspektive bei mir grad ein bissal fehlt –
Gruß Sternenstaub

schlagloch

Hallo Sternenstaub!
Es stimmt, die Jahre vergehen schnell, aber für die Zukunft sollte man etwas planen. Dies ist gut für jeden.
Gruss schlagloch.

VOM . NUTZEN

Vor dem Finkensteiner Moor stehen neben der Strasse einige Keuschen. In einer Kurve steht eine wohlportionierte, frisch gefärbte Keusche, mit einem aufgeräumten Hof und einem Viehstall. Die landwirtschaftlichen Geräte sind verräumt, die kleinen Rasen- und Gartenflächen um das Haus gepflegt und die Blumen erblüht. Vor dem Haus bückt sich eine ältere Frau, bekleidet mit einer blauen Schürze und rosa Hausschuhen und bemüht sich die vom Mähen mit der Sense übriggebliebenen Gräser mit einer elektrischen Grasschere abzuschneiden. Beim Näherkommen mit dem Fahrrad höre ich das stotternde Geräusch der Grasschere, wie, wenn bei einer Haarschneidemaschine der Akku leer wird. Auf meine Feststellung, dass der Akku leer wird, fragt sie, ob dies zu hören sei?  „Ja, sie sei sehr alt, in diesem Alter sei man kaum noch für eine Arbeit zu gebrauchen. Sie fühle sich wertlos, aber sie sei immer auf der Suche nach einer Arbeit. Jetzt werde sie den Akku aufladen.”
 
Vom Nutzen des Menschen.   
 

Kommentar(e)     

Gerhard (10.9.07 22:46)
Es ist nun mal so, daß man sich als Mensch an seinem Nutzen orientiert.
Ist man arbeitslos, dann leidet man gewöhnlich. Hat man als alter Mensch kaum mehr Handlungsspielraum und es interessiert sich niemand für einen WIRKLICH, ja, dann ist das Ende der Fahnenstange erreicht.
Die Frau (etwa 84) meines Onkels, fährt noch regelmässig weitere Strecken mit dem Rad zum Friseur oder zum Einkaufen. Das ist nicht ungefährlich, mit ihrem Gewicht und ihren schlechten Knochen. Aber sie fühlt, daß, wenn sie das nicht mehr kann und es nicht mehr angreift, ein heikler Punkt erreicht ist.
Nützlich sein, wirksam sein – ganz wichtig.
Mo / Website (11.9.07 19:15)
Ich kann mich Gerhards Meinung nur anschließen.
Eine Aufgabe haben, Anerkennung und Selbstbestätigung finden, aber auch den Kontakt zur Aussenwelt nicht zu verlieren, ist existentiell wichtig.Liebe Grüße
Mo
schlagloch
Hallo Gerhard!
Es ist wirklich so, dass wir eine Aufgabe brauchen, über das Erwerbsleben hinaus. Alte Menschen sind über jede Aufgabe froh, so weit sie von ihnen bewältigt werden kann. Sinn finden wir oft in der Arbeit.
Gruss schlagloch.
schlafmuetze / Website (14.9.07 17:26)
Hallo Schlagloch ..
Was sind denn Keuschen?Ich kann das bestätigen, das alte Menschen nach einer Aufgabe suchen, um sich nicht überflüssig zu fühlen. Ich lasse meine Schwiegermutter immer die Wäsche zusammenlegen, weil sie beschäftigt werden will. Mir ist klar, das ich dann nachher alles suchen muß, denn sie hat so viel alltägliches vergessen, aber das macht mir nichts aus.
Bei der Gartenarbeit versuche ich immer, ihr die Arbeit “anzudrehen”, wo sie nicht soviel Schaden anrichtet. Traurig eigentlich.
Sie hilft gerne, es ist ihr Garten, sie liebt die Blumen darin und trotzdem muß ich zusehen, das sie die jungen Pflanzen nicht wieder ausreißt, weil sie die für Unkraut hält.
Bei Schwiegervater ist es noch schlimmer. Er war ein Arbeitstier, saß nie still.
Zum Glück hat er sich damit einigermaßen abgefunden, in seinem Rollstuhl von einer Mahlzeit auf die Nächste zu warten.
Ich weiß aber, das er sich überflüssig fühlt.
Liebe Grüße 😉

schlagloch
Hallo Schlafmütze!
Keuschen, sind einfache, langezogene, ebenerdige Häuser, ohne Keller, auf dem Lande in Kärnten. Verbunden mit einer kleinen Landwirtschaft für die Haltung von ein bis zwei Kühen, einem Schwein und Hühner. Das Wort Keuschen stammt wahrscheinlich aus dem Windischen.Bei deinen Schilderungen muss man sagen, “Gott sei Dank” ist man noch arbeitsfähig und gesund und weiss nicht, welche Zukunft einem bevorsteht. Trotzdem plant man an der Zukunft. Nicht jeder kann mit so einer Fürsorge rechnen.
Gruss schlagloch.