Wie aktuell theologische Abhandlungen, die vor zweihundert Jahren niedergeschrieben wurden, sein können, erfährt man in der Klosterbibliothek in Wiblingen. Bei der Besichtigung der Klosterbibliothek, mit vielen theologischen, philosophischen und wissenschaftlichen Büchern, wo bei man anmerken muss, dass viele Bücher nach den Franzosenkriegen abtransportiert wurden, ist mir ein kleines Buch mit dem Titel: “Hat der Satz seine Richtigkeit: Wem Gott ein Amt gegeben hat, dem gibt er auch den Verstand“, aufgefallen. Verfasst wurde es von Martin Mack, der von 1712 – 1776 gelebt hat.
Für mich ist diese Frage noch immer aktuell, besonders dann, wenn es nach Wahlen zur Bildung einer Regierung kommt und die verschiedenen Ressorts mit Ministern besetzt werden. Dabei fragt sich der aufgeweckte Bürger, genügt für ein Ministeramt die Parteizugehörigkeit oder sollte nicht das Fachwissen eine entscheidende Rolle spielen. Diese Frage stellt sich nicht nur bei Ministerernennungen, sondern setzt sich auch auf anderen Ebenen fort. Eine Ursache der Millionenverluste in staatsnahen Betrieben liegt bestimmt darin, dass man in Parteiarbeit geschulte Menschen in das Management von Wirtschaftsbetrieben berufen hat. Damals wie heute kann die Richtigkeit des Satzes: „Wem Gott ein Amt gegeben hat, dem gibt er auch den Verstand“, angezweifelt werden.
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