Für die Fahrt zu einer Ausstellung benützt man meistens das eigene Auto und liegt der Ausstellungsort weiter entfernt, nimmt man den Weg über die Autobahn. Durch die vielen Lärmschutzwände wird einem der Ausblick auf die Umgebung versperrt. Den Anrainern wird durch die Lärmschutzwände der Blick auf die vorbeifahrenden Autos, und der Autolärm erspart. Man hat sozusagen einen Tunnelblick, obwohl man in keinem Tunnel fährt. Die Sicht besteht aus dem Blick auf die Fahrbahn und den Lärmschutzwänden aus Holz, Metall oder Beton. Oftmals fährt man in einer Betonbadewanne dahin. Benützt man, weil bequemer und vorteilhafter für eine Ausflugsfahrt einen Bus, einen Doppeldeckerbus, dann bekommt man einen anderen Blickwinkel, eine andere Perspektive. Der Blick reicht über die Lärmschutzwände, man ist aus dem Tunnel befreit, und sieht Häuser, Kirchen und Burgen. Man ist dem Tunnelblick entkommen.
Den Alltag erleben wir ähnlich. Wir sind mit unserer eigenen Meinung unterwegs, wir haben den Tunnelblick auf die Ereignisse, auf die Lebensumstände. Wechseln wir einmal das Fahrzeug, benützen wir einmal die Blickweise eines anderen Menschen, dann können wir den Tunnelblick verlassen. Wir sehen bei zwischenmenschlichen Problemen, bei wirtschaftlichen oder gesundheitlichen Problemen über die momentane Situation hinaus, wir sehen das Land hinter den Lärmschutzwänden. Oft ist es ein Vorteil, dass wir in Räumen, behütet von Lärmschutzwänden leben, alles was von draußen kommt, abgeschottet wird. Manches mal führen Erkrankungen dazu, dass man sich lärmarme Räume schafft, um sich Lärmschutzwände errichtet. Der größte Lärmschutzerrichter ist die Vorstellung, dass es auf den Tod zugeht. Dabei sieht man nur mehr das schwarze Loch im Tunnel, nicht das viel zitierte Licht am Ende des Tunnel. Es kann niemand sagen ob es nach dem Tunnel, nach dem Verlassen der Lärmschutzwände den weiten Blick gibt? Vielleicht bedarf es der Benützung eines Doppedeckerbusses , dass man über die menschlichen Vorstellungen hinaus sieht, auf die Schönheiten hinter den Lärmschutzwänden. Dies bedeutet rechtzeitig umzusteigen, vom Individualverkehr auf den öffentlichen Verkehr. Von der individuellen Sichtweise abkehren, die Sichtweise, von sehenden Menschen annehmen.
Den Tunnel verlassen.