Der Gesundheitszustand erlaubt es nicht immer, dass ältere Leute, dabei denkt man heute an über Siebzigjährige, noch Fahrradfahren können. Eine Alternative dafür sehen jetzt viele in einem Elektrofahrrad. Dieses bietet Unterstützung wenn es eine Steigung zu bewältigen gibt oder bei Ermüdung. Der Ankauf eines Elektrofahrrades wird von der Landesregierung unterstützt. Frauen sind beim Kauf eines Elektrofahrrades wählerisch, es soll elegant wie ein trendiges Citybike sein, man soll von der Batterie und vom Antrieb nichts sehen. Man will sich keine Blöße geben und keine Zweifel an der eigenen Sportlichkeit aufkommen lassen. Das man mit siebzig oder achtzig noch genauso fit und leistungsfähig ist wie mit vierzig oder fünfzig, zählt zu den Mythen unserer Gesellschaft. Bei einer Familienfeier oder bei einem Verwandtenbesuch will man seine Fitness unter Beweis stellen. Dies gilt auch, wenn man bei der Betreuung der Enkel zur Stelle ist oder den Kindern bei der Wohnungsrenovierung hilft. Die wenigsten machen die Kinder darauf aufmerksam, dass man gerne einen halben Tag hilft, aber nicht mehr, weil man nicht mehr so kann. Einen anderen Beweis legt man in späteren Jahren den Bekannten gerne vor, dass ist der Befund von der Vorsorgeuntersuchung beim Internisten. Sozusagen das Pickerl, wie in Österreich die KFZ Überprüfung heißt. Kaum jemand der nicht gesagt hätte, dass er völlig gesund ist, dabei aber täglich sechs Tabletten einnehmen muss.
Nicht viel Zustimmung finden über Achtzigjährige die noch mit dem Auto unterwegs sind, wenn auch nur im Nahverkehr. Bei einem Bekanntenbesuch in der Steiermark ist ein Nachbar, ein älterer Herr mit seinem neuem Renault Clio, vorgefahren. Die Bekannten haben mich aufgefordert das Alter des Nachbarn zu schätzen, ich habe auf Mitte Siebzig getippt. Der Herr war siebenundachtzig Jahre alt und hat sich mit dem Einwand bemerkbar gemacht: „Jetzt, wo die Kraft seiner Füße nachlässt und er nicht mehr so gut gehen kann, hat er sich ein neues Auto gekauft“.
Sag niemals nie.