jam:mer I

Wir jammern über zu vieles, dies beginnt bei einer Selbstverständlichkeit wie das Wetter. Jeder weiß,  dass wir darauf mit unserem Umweltverhalten Einfluss haben.  Aber wir können das örtliche Wetter, welches heute, morgen oder am Wochenende sein wird nicht beeinflussen.  Trotzdem schimpfen wir, wenn es in der Freizeit mit dem Wetter nicht klappt. Dabei erlauben es unsere vielfältigen Möglichkeiten für jedes Wetter etwas Passendes zu finden. Wir rühmen uns, wie aufgeschlossen und flexibel wir sind und dann zeigen wir uns, wenn es um die Aktivitäten bei der Freizeitgestaltung  geht, sehr konservativ. Wir geben dem Wetter die Schuld, wenn wir bösartig und grantig werden, weil es uns nicht erlaubt mit den Nordic Walking Stöcken in das Freie zu starten.

Kleinlich sind wir auch, geht es darum eine bestimmte Wurstsorte für den Abendtisch im Supermarkt zu finden oder eine spezielle Marmelade, von einer bestimmten Firma. Oft bestehen wir darauf mit dem Auto ruhig einmal drei Kilometer weit zum nächsten Supermarkt zu fahren um den gewünschten Wurstaufschnitt zu erhalten. Partout schimpfen wir darüber, haben wir Lust zum Fernsehen, dass wir dafür keine passende Sendung oder Film finden. Dabei verfügen die meisten Haushalte über Sattelitenempfang und eine Senderauswahl von über hundert Programmen. Drückt sich bei all diesem Missmut unsere Übersättigung aus?  Wir sind Konsumenten auf hoher Ebene, denen das Normalfutter nicht mehr schmeckt. Wir wollen etwas Exotisches, was zumeist nicht in unseren Breiten wächst.

Eine Bekannte klagte darüber, dass die Hauskatze nicht mehr frisst, höchstens ein paar Schnapp macht und den Rest im Fressnapf stehen lässt.  Sie kommt nur mehr in die Küche, wenn es frisches Hühnerfleisch gibt. Die Bekannte machte sich Sorgen, dass ihrer Katze Ulli etwas fehlt, vielleicht eine  Magenschleimhautentzündung? Womöglich leidet sie an Zahnschmerzen oder ein beginnendes  Nierenleiden?  Die Nahrungsverweigerung dauerte schon einige Tage und sie fuhr mit Ulli zum Tierarzt. Nach der gründlichen Untersuchung durch den Tierarzt war die Diagnose des Arztes ernüchternd: Die Katze ist überfressen. Dem wesen nach sind wir Tiere mit einem Ichbewusstsein.

Eine warme Mahlzeit.

IS:lahm

Ein emotionsgeladenes Thema ist der Islam, die Islamisten, die Dschihadisten und die IS – Kämpfer. Trotz verschiedener Bemühungen  uns darüber zu informieren, kommen wir zumeist mit unseren Stellungnahmen nicht weit. Bei mir kommt es zeitweise zu einer Gedankenblockade, soviel ich auch hin und her überlege, ich komme zu keinem eindeutigen Resultat. Es ist unwahrscheinlich, dass man ohne tiefere Kenntnisse der umfassenden Materie, eine Beurteilung abgeben kann. Kommen Vorschläge zu einer Entschärfung des Konflikts von westlicher Seite, so haben diese westlichen Wissensstandard und Ansichten. So stoßen unsere Analysen auf der Gegenseite nur auf Unverständnis. Im Kernbereich des Islam herrscht Gleichmut, den reichen Ölpotentaten geht es darum, dass sie in einem autoritären Staat an der Macht bleiben. Dabei kommt ihnen, nach meinen Informationen, der Islam mit seiner Rechtsprechung sehr zugute. Mit den einzementierteten Vorschriften, die keine Öffnung der Gesellschaft zulassen. Das Selbstverständnis der Männer ist ein ganz anderes, als bei uns. Warum sollen diese die in den Moscheen, in den Regierungen oder auch nur am heimatlichen Herd an der Macht sind, etwas von ihren Privilegien aufgeben?  Wer ist schon bereit, egal in welchem Land der Erde, sich selbst zu reformieren?  Jene, die nur ein wenig Freiheit oder Liberalismus einfordern, werden mit aller Härte der Scharia verfolgt und bestraft.

Aus einem fehlgeleiteten Gottesverständnis knechtet und verfolgt man die andersgläubige Bevölkerung im Namen Allah. Sie sind überzeugt ihm einen Dienst zu erweisen. Dieses Denken und Handeln hat es über Jahrhunderte auch bei den Christen  gegeben. Wer in der EU unter dem Druck der Mehrheitsbevölkerung leidet, wie die Migranten, findet in den Versprechungen der Dschihadisten  eine willkommene Alternative. Speziell die Jugend, die es hinnehmen muss, dass ihnen der Wohlstand täglich auf der Nase herumtanzt. Dabei wird man empfänglich für die Botschaft von einem neuen Reich und einem neuen Menschen.

68er Bewegung.

fliegen:fänger

Ein Allzweckschädlingsbekämpfungsmittel, so wie heute ein Cif- Allzweckputzmittel eingesetzt wird, war am Bergbauernhof in den sechziger Jahren eine Dose DDT Schädlingsbekämpfungsmittel. Überall  wo sich Insekten zeigten, egal ob Ameisen, Engerlinge und sonstiges, wurde es aufgetragen. Auch die sogenannten Fliegenfänger, der Marke Aeroxon  wurden in dieser Zeit  viel verwendetDiese waren mit einer süßlichen und klebrigen Masse bestrichene Streifen, welche über dem Esstisch, dem Küchentisch und der Kommode vom Plafond baumelten. Diese lockten die Fliegen an, welche daran kleben blieben, es gab für sie kein Entkommen. Sie zappelten und surrten noch eine Zeitlang, dann trat Ruhe ein. Das Mittagessen wurde von diesem Surren begleitet. Im Sommer war die Fliegenplage am größten und einmal im Monat wurden die Fliegen vergast. Alle offenen Lebensmittel wurden abgedeckt, Fenster und Türen abgedichtet und dann die vorbereiteten Räucherkegel angezündet. Für zwei Stunden durfte niemand die Küche betreten. Danach wurde gut durchgelüftet und die toten Fliegen am Küchenboden zusammengekehrt. Für ein bis zwei Wochen war die ärgste Fliegenplage gebannt. Bei diesem lockeren Umgang mit Schädlingsbekämpfungsmittel, heute würde man sagen hochgiftigen Stoffen, ist mir nichts bekannt, dass Gesundheitsschäden aufgetreten sind. Waren die Menschen damals weniger störanfällig?

Die Fliegen gehörten im Sommer am Bauernhof zum Alltag. Sie waren, wie heute es die Wohnungskatze oder der Wellensittich ist, Familienmitglieder. Den Kühen und Pferden setzten die Fliegen, besonders aber die Bremsen, arg zu. Diese saugten sich an der Haut der Tiere fest und pumpten sich voll mit Blut. Gleichzeitig verursachten sie einen Juckreiz, auf den die Tiere mit ihren zur Verfügung stehenden Mitteln reagierten. Zum einen benützen sie die Beine um zuzuschlagen, setzten ihre Hörner ein und wedelten mit dem Schweif in alle Richtungen um die Plagegeister loszuwerden. Von den Bemühungen, die Quälgeister zu vertreiben waren auch wir, die mit den Tieren Umgang hatten, mitbetroffen. Brachten wir mit dem Pferdewagen das Heu oder das Getreide in die Scheune, dann bedurfte es einiger Umsicht, dass Pferd von allen Sträuchern, welche am Wegesrand standen, fernzuhalten. Am liebsten wäre  das Pferd in die Sträucher ausgebüchst, um die Plagegeister abzustreifen. Mit dem eingespannten Heuwagen wäre dies eine Katastrophe gewesen. An den schwülen Sommerabenden passierte es, dass die Kuh beim Melken mit dem Schweif einem eines über den Kopf gab. Treffen wollte sie die Fliegen, die Bremsen und andere Plagegeister auf ihren Flanken. Krasser konnte es zugehen, wenn sie mit einem Hinterbein ausschlug und dabei den Melkeimer traf, der durch die Luft wirbelte.

Das Fliegenpapier.

aller:gene II

Durch den regelmäßigen Umgang als Kinder mit Staub und Schmutz wurden unsere Immunsysteme gefordert und somit widerstandsfähiger. Noch heute empfehlen Kinderärzte, wenn Kleinkinder seit der Geburt unter einer Allergie leiden, dass man sich mit dem Kind stundenweise in einem Kuh- oder Pferdestall aufhalten soll. Dies würde wesentlich zur Stärkung des Immunsystems beitragen. Andere Ärzte verschreiben zur Immunstärkung aufwendige Multivitaminpräparate, orthomol-immun, die man haufenweise und über Monate einnehmen muss.

Die Schadstoffe, welche wir täglich einatmen und mit der Nahrung aufnehmen, summieren sich. Zu den Kuriositäten zählt, dass Bionahrungsmittel, wie Gewürze und Tee aus China kommen. Für mich ist es fraglich, ob dort wirklich kontrolliert wird und ob es sich um dasselbe Bioverständnis handelt, wie wir es haben. Selbst Bioostereier kommen aus dem fernen Osten und wie bei denen die Haltbarkeit verlängert wurde, ist unbekannt. In einer Fernsehreportage hat sich ein Importeur beim Gespräch verraten und gesagt, dass Nahrungsmittel mit Kambodscha etikettiert werden, anstatt mit China. Der Ruf Chinas als Bioproduzent ist einigermaßen ruiniert. Die Lebensgefährtin lehnt es ganz entschieden ab, Obst und Gemüse aus Spanien zu kaufen. Dort hat das Gemüse nie eine Erde genossen, zumeist wird es in Nährlösungen herangezogen. Zusätzlich mit Pestiziden besprüht, eine Vorsorgemaßnahme. Als Bauernkinder hatten wir sehr intensiven Kontakt mit Schädlingsbekämpfungsmittel, ebenso mit Düngemittel und anderen Chemikalien. Von der Vertretung der Bauernschaft, der Landwirtschaftskammer, wurde der Einsatz von Düngemittel als Fortschritt gesehen, weil die Erträge pro Hektar Grün- und Getreideflächen gesteigert werden konnten.

Bioschnitzel.