WEIH:nacht

 

WEIHNOCHT  I

Mit da Besinnlichkeit is es

zua Weihnochtszeit vurbei.

Im Dorf und in da Stodt heart

mon de Weihnochtsmusi

bis auf de Schtroßn.

Im Einkafscenta tuat da

Weihnochtsmonn de Gschenke

vakafn. Mir lafn von an Gschäft

zan nächstn, es konn goar

nit schnöll gnua geahn.

Om liabstn tatma

mitn Auto bei Roat iba

de Kreizung foahrn.

Do schiabsn an

Rollstuahl iban Zebrastreifn…

 

WEIHNOCHT  II 

Bei vüle Schaufensta vurbeigeahn,

bei sovüle Sochn nit wiaßn

woas schenkn, vülleicht

is dos Christkindl a Gutschein.

Im Lodn von da Caritas suacht

a Tirkin noch zwoa Pullova

fir ehrne Kinda…

 

HEILIGN OBND

Om heilign Obnd

hots zan Regnan ongfongan,

da Regn hot in Schnea

und a de Weihnochtsstimmung

furtgschwemmt.

Umas Haus hots des

Grümpl ausagapert.

Im Haus san de oltn

Streitigkeitn zwischn de

Leit zan Vurschein kemman…

GE:schmack

Die Menschen sind von unterschiedlichen Dingen fasziniert, es ist dabei so verschieden, wie die Menschen selbst.  Ein wesentlicher Unterschied  zeigt sich bei den Geschlechtern. Die Männer bevorzugen technische Dinge. Alles was der  Fortbewegung dient, Autos, Motorräder, Flugzeuge. Sportliche Höchstleistungen, gepaart mit der Geschwindigkeit:  Skifahren, Laufen und Rennfahren. Kraftsportarten wie Fußball, Boxen und Dreikampf.  Zu den  Herausforderungen zählt das Bergsteigen, Fallschirmspringen und Eisklettern. Männliche Themen sind, der Erfolg im Beruf, bei den Frauen und in der Politik. Gesprochen wird über Neuheiten in der Literatur, Malerei und Musik. Interessant ist die Beschäftigung mit dem Unvollendeten, dem Unpopulären, dem Außenseitertum. Mit den Dingen, an denen die Schöpfer gescheitert sind.

Wer ist für die Prägung des Geschmacks verantwortlich, wie wird er geformt? Die Knaben bekommen technisches Spielzeug. Die Beziehung zum weiblichen Geschlecht wird mit männlichen Attributen angebahnt. Dabei gibt es Außenseiter, Gescheiterte, Laboranten. Solche die sich nicht binden wollen, das eigene Geschlecht anziehend finden, mit beiden experimentieren. Die Öffentlichkeit verlangt Klarheit, nur einmal im Jahr ist Liveball.  

Lustgarten.

ANSICHT:en

Vieles wird durch die neuen Kommunikationsmöglichkeiten, Handy und Internet, verdrängt.  Es ist  einige Jahre her, da feierte die Ansichtskarte ihr  100. Jubiläum und jetzt hat es den Anschein, dass  ihr Ende naht. Ist man in einem wenig frequentierten Urlaubsort, dann muss man lange suchen bis man ein Geschäft mit Ansichtskarten findet und die Auswahl ist klein. Vor Jahren hatte jede kleine Ortschaft ihre Ansichtskarte und jede Fremdenpension ihre Hauspostkarte. Die Reisenden, die ihre Freunde mit einer Postkarte grüßen, werden immer weniger. Vielen ist das Schreiben einer Postkarte zu mühsam und es mangelt  an Fantasie, was den Inhalt der Grüße betrifft. Oftmals hat man Mühe die Postkarten rechtzeitig abzuschicken, dies gelingt nur dann, wenn man die Postkarten in den ersten Tagen schreibt. Im Urlaubsort, als Erstes an das Postkartenschreiben denkt. Nicht selten ist, hat man allen Bekannten und Freunden eine Postkarte geschickt, auch die Urlaubswoche vorbei. Da stellt sich die Frage, ging es um Erholung  oder wollte man kundtun, dass man verreist ist.

Heute haben sich ein kurzer Anruf und das Verschicken von einem Urlaubsfoto am Handy durchgesetzt. Durch das mobile Internet gibt es eine neue Art, von seinen Urlaubseindrücken zu berichten. Handelt es sich um eine längere oder ungewöhnliche Reise, eine Studienreise, eröffnen manche ein Reiseblog im Internet. So können viele an der Reise teilnehmen, mitdiskutieren, Vorschläge und Wissen in die Reise einbringen.

Gibt es in der Ortsmitte eine markante Erhebung, so steht dort zumeist das Kloster oder die Kirche.  Gott als Penthousbewohner.  Die Lage und die Ausstattung ist für weite Bevölkerungskreise unerschwinglich.

Gottespenthouse.

STARKER:jahrgang

Von korpulenten Herren oder Frauen sagt man im Umgangston, dies ist ein starker Jahrgang. Ist man im Schulbereich tätig, dann hört man, jetzt kommen die starken Jahrgänge, es gibt viele Schüler. Die letzten Jahre waren davon geprägt, dass es weniger Schüler gab und weniger Klassen. Man spricht von schwachen Jahrgängen. Anders verhält es sich in Österreich bei den Pensionisten, da spricht man davon, dass jetzt die starken Jahrgänge, gemeint sind die in den 50er Jahren Geborenen, in Pension gehen werden. Dies bedeutet, dass die Staatsausgaben für die Pensionen steigen werden. Die Aussage, „jetzt kommen die starken Jahrgänge“ steht wie eine Drohung im öffentlichen Raum. In Zeiten, wo sich der Staat wegen der Wirtschaftskrise verschuldet hat, ein neues Unheil. Dabei wird  verschwiegen, dass diese  Jahrgänge in ihrer aktiven Zeit viel an Steuern und Abgaben gezahlt haben. Viele Einrichtungen der öffentlichen Infrastruktur gibt es , weil die Staatskassen gefüllt waren. Auch der Prozess für einen offenen Staat, für mehr Demokratie ist durch diese eingeleitet worden. Von den Hausbesetzungen, der Antiatombewegung bis zu den Anfängen der Grünbewegung. Die starken Jahrgänge kommen in den Genuss des medizinischen Fortschritts, den sie selbst eingeleitet haben. In der öffentlichen Diskussion stellt sich die Frage, wie werden wir die starken Jahrgänge los? Durch Pensionskürzungen,  einer finanziellen Abmagerungskur.

Pensionskürzung.

SPEK:ulation

Fragt man im Bekanntenkreis nach, welche Fortschritte die Jungen in der Berufsausbildung machen, und wie die Berufsaussichten sind, so stellt sich die Frage, ab welchem Alter soll man den Berufseinstieg geschafft haben. Ab wann ist es normal, dass man unabhängig von den Eltern sein eigenes Leben führt, aus dem Elternhaus ausgezogen ist. In den sechziger und siebziger Jahren war es nach Absolvierung einer Lehre selbstverständlich, dass man mit zwanzig Jahren einen fixen Arbeitsplatz hatte. Denjenigen, welche studiert haben, hat man bis fünfundzwanzig Jahre Zeit gegeben. Dies waren die Schonfristen um die Ausbildung abzuschließen und in das Berufsleben einzusteigen.

Heute erfährt man, dass sich viele vor einer Berufsentscheidung drücken und mit fünfunddreißig Jahren noch einmal ein Studium machen. Die Entscheidung, was man im Leben machen will, fällt später. Früher ist die Berufsentscheidung mit fünfzehn oder zwanzig Jahren gefallen. Die junge  Generation wird unselbstständiger, bis dreißig lässt man sich zu Hause verwöhnen. Der Konsum wird von den Eltern finanziert, es geht einem gut. Die wenigsten nehmen an den globalen Missständen, wie Klimawandel, Verteilung der Rohstoffe, Hungersnot oder mangelhafte gesundheitliche Versorgung, in vielen Ländern der Welt, Anstoß. Von den Jungen hat es keinen Aufschrei, keine Proteste gegeben, als Spekulanten vieles von dem Erarbeitetem in den Sand gesetzt haben, ihre Zukunft verspekuliert haben. Es gibt noch das zweite Leben im Internet, im Facebook, im Secondlife.

Lebensstudium.