arbeit:muse I

Die Erzählungen über die Befindlichkeit bei Stress und Burnout sind heute zahlreicher,  als die Schilderungen über den Zustand der Muse. Selbst im Urlaub soll keine Muse aufkommen, denn dies klingt nach Langeweile und Fadheit und dies will man um jeden Fall vermeiden. Nichts stößt auf so viel Unverständnis wie das Wort Langeweile. Anderseits ist es so, dass man auch für den Urlaub ein umfangreiches Programm bucht damit keine Eintönigkeit aufkommt. Bei vielen kommt hinzu, dass sie sich für unentbehrlich halten und eventuelle Zeitlücken mit einer Arbeit aus der Firma überbrücken. Den modernen Medien sei Dank. Gerade wie in der Kinderstube, wo man es nicht immer schaffte es ständig zu beschäftigen. Sofort war es ihm langweilig. Gehen Kinder zu einem Verwandtenbesuch mit und es gibt dort keine Gleichaltrigen zum Spielen und Herumtoben, dann ist man schnell damit konfrontiert, dass dem Kind eintönig wird. Auf seine Frage, was soll ich tun, hat man zumeist keine passende Antwort.

Auf den ersten Blick betrachtet haben es heute die Kinder leichter, es vergehen keine zehn Minuten und sie tippen auf ihrem Handy. Was genau, entzieht sich dem Einblick der Erwachsenen. Auch in der Gruppe ziehen sie oft die Beschäftigung mit dem Handy, dem gemeinsamen Spielen vor. Um jede Langeweile zu vermeiden, hält man für die Kinder, neben dem Schulbesuch, ein großes Freizeitprogramm bereit. Einzig und allein dazu, damit sie nicht zu viele Fragen stellen.

Zweifeln erlaubt.

blogger2015W

Die Verlosung ist eröffnet. Die Teilnahme ist bis 30. April 2015, 24 Uhr möglich. Unter den richtigen Antworten werden drei eigene Bücher verlost.

PREISFRAGE: Wie lautete der Titel meiner Kurzgeschichte, erste Veröffentlichung,  welche in der “Volkszeitung” abgedruckt wurde. Zu finden unter “Meine Bücher”, weiter zu “Kärntner Schriftstellerverband”. Viel Spass. Richtige Antwort per Email senden: schlagloch@hotmail.com

Danke für die Teilnahme, die Bücher wurden verlost, Aktion beendet.

duft:spur II

Geht man vor der Mittagszeit durch das Stiegenhaus eines Mehrparteienhauses, dann weht einem eine Mischung aus verschiedenen Gerüchen entgegen. Aus den Wohnungen dringen die unterschiedlichsten Essensdüfte. Besonders intensiv empfindet man den Geruch von Kohl, Kartoffeln, Fisch, Bratwürsten oder Sauerkraut. Mit unserem Riechorgan, der Nase,  haben wir es nicht einfach. Schon seine markante Form und der Sitz inmitten des Gesichtes stellt für manche ein Ärgernis dar. Besonders dann, entspricht das Aussehen nicht den gängigen Schönheitsidealen.

Unter vielen ist der Urlaub auf dem Land oder direkt auf einem Bauernhof beliebt. Die meisten sind dann doch etwas irritiert, wenn sie mit den Gerüchen des Landlebens konfrontiert sind. Am intensivsten erlebt man es direkt am Bauernhof. Betritt man den Viehstall, egal ob Kühe, Schweine oder Schafe, die Düfte können einem den Atem wegnehmen. Kommt der Gast in den Bereich wo der Mist und die Gülle entsorgt werden, dann endet dort zumeist die Begeisterung für das Landleben. Die meisten Gäste sind verärgert, wenn durch das gekippte Zimmerfenster der Gülleduft weht.

Ähnlich ertragen wir es kaum, als Liebhaber des Wiener Schnitzel und des Zwiebelrostbraten, wenn wir bei einem Bauer, Zuschauer einer Schlachtung werden. Zumeist passiert dies nicht ohne Gegenwehr des Schlachtviehs. Wer beim Sauschlachten schon dabei war, erwehrt sich nicht des Gefühls, das Schwein wüsste, was ihn als nächstes erwartet. Für alle Fleischliebhaber ist es gut, dass beim Fleischhauer oder beim Bauer beim Schlachten so etwas wie Routine herrscht. Bei den Kleinbetrieben wird für die Tiere bis zur Schlachtreife für eine artgerechte  Haltung gesorgt. Auch beim Metzgern wird mit der notwendigen Behutsamkeit vorgegangen. Letztendlich endet alle Fürsorge bei den Nutztieren mit dem Vermarkten, dem Tod.

Schlachtschmaus

duft:spur I

Im Laufe seiner Lebensjahrzehnte entwickelt jeder Mensch seine besonderen Eigenheiten. Manche lieben eine aufgeräumte Wohnung, andere legen Wert auf geputzte Schuhe. Von verschiedenen Frauen wird das Zeitungslesen beim Essen  nicht geduldet, manche Männer wollen darauf nicht verzichten. Neuerdings wird die Zeitung durch das Smartphone abgelöst, es liegt am Esstisch neben dem Besteck. Verschiedene steuern in einem Cafe sofort einen Platz in Fenster- oder Türnähe an, besonders wenn das Cafe überfüllt ist. Diesen ist ein Fluchtweg wichtig. Einigen ist es wichtig zwischendurch schnell einmal die Hände zu waschen, manche wollen ohne Kopfbedeckung keinen Schritt vor das Haus machen. Wenige lieben es, zehn Minuten zu früh, vor der Abfahrt des Stadtbusses, auf der Haltestelle zu sein. Von manchen hat die Uhr mindestens drei Minuten Vorlauf, damit sie nicht zu spät  kommen. Einzelne sehen sich bestätigt, wenn sie auf die Minute genau bei der Veranstaltung eintreffen.

Am stärksten in Mitleidenschaft gezogen werden unsere Gewohnheiten beim Geruchssinn. Was für den einen himmlisch riecht, wie Gailtaler Hauswürstel, ist für jemanden anderen kaum zu ertragen. Bei Käsesorten gibt es oft unterschiedliche Geruchswahrnehmung. Manche vertreten die Meinung, je intensiver der Käse riecht, umso besser seine Qualität. Etliche beginnt es zu würgen, wenn bei der Kärntner Brettljause der Glundnerkäse sein Aroma versprüht. Gerne esse ich zwischendurch einen Fisch, da immer davon gesprochen wird, er ist so gesund. Als Vorbild  werden die Mittelmeerbewohner angeführt, welche keine erhöhten Cholesterinwerte haben und kaum an Herz- und Venenkrankheiten leiden. Beim Braten des Fisches ist es zumeist unvermeidbar, dass intensiver Geruch entsteht. Am liebsten würde ich diesem aus dem Weg gehen. Beim Fischgeruch könnte man daran feilen, dass er für Veganer nach Radieschen und für Fleischliebhaber nach Krainerwürstel riecht. Wer  verschnupft ist bedauert es, dass er den Duft des Kaffees, vom Kleingebäck oder dem Apfel nicht riechen kann.

Minutentakt

kopf:universum

Oft beschränkt sich die eigene Aufmerksamkeit auf das, was im Gehirn vorgeht, im Kopfuniversum. Meistens dreht es sich um den eigenen Körper. Im Stillen klopft man die einzelnen Körperpartien nach ihrer Befindlichkeit ab. Dabei probiert man verschiedenes, drückt auf die eine und andere Stelle um zu spüren, ob sich etwas verändert hat. Man wartet auf eine Rückmeldung vom Körper. Man erhält ein Echo, gerade so wie beim Ultraschall.  Dort, wo es vor drei Tagen geschmerzt hat, ist man besonders aufmerksam. Man dreht und wendet das entsprechende Körperteil, wird der Schmerz sich wieder einstellen?  Kommt keine schmerzliche Rückmeldung ist man darüber froh. Anderseits erwartet man, dass es immer noch weh tut. Es könnte sonst der Eindruck entstehen, dass man sich vor einigen Tagen getäuscht hat.

Simultan.