SENIOREN:card

Die Senioren, die Generation sechzig plus, werden vom Lebensmittelhandel mit light Käsesorten, von den Drogeriemärkten mit Nahrungsergänzungsmitteln, von den Apotheken mit Vitamintabletten, von den Volkshochschulen mit PC-Kursen und von den Fitnesscenter mit  schonender Wirbelsäulengymnastik, heftig umworben. Die Reiseveranstalter bieten Tagesausflüge und Kuraufenthalte spezielle für ältere Leute an. Die meisten Senioren verfügen über ein Einkommen, dass neben dem täglichen Bedarf für manche Zusatzangebote reicht. Mit der Seniorenkarte kann man bei Bahn und  Bus, bei verschiedenen Museen und kulturellen Veranstaltungen günstiger bezahlen. Für einzelne Regionen gibt es die Erlebniscard, mit der man alle Sehenswürdigkeiten und Feste zu einem Pauschalpreis genießen kann.

Frischen Pensionisten wird oft die Frage gestellt, was sie in der frei verfügbaren Zeit machen werden. Wohlgesinnte und doch etwas neidische Freunde versorgen die Pensionisten mit Reisekataloge, sowie einem Zehnerblock zum Besuch des Thermalbades. Nach dem Motto: Am Wochenende in das Bad und monatlich einen Busausflug.

Die Tagesausflüge sind sehr beliebt, weil sie günstig sind und neben der  Busfahrt ein Mittagessen und einen Kaffee beinhalten. Die Geselligkeit ist den meisten Senioren wichtig und das sie zu Mittag unter drei Menüs wählen können. Dazu kommt die Musik mit der Ziehharmonika und die Stimmung steigt. Dazwischen steht die Besichtigung eines Heldendenkmal, eines Wasserfalles oder einer Kirche am Programm. Ein  Vorteil bei den Busreisen ist, dass man mit dem Bus sehr nahe an die Sehenswürdigkeiten heranfahren kann und die Senioren brauchen nicht weit zu laufen.

Gelingt es dem Buschauffeur und dem Reiseleiter bei der Heimfahrt für lockere Stimmung zu sorgen, dann gibt es am Ende der Reise reichlich Trinkgeld.

Dreiländereck.

KREUZ:erhöhung II

Ich stehe vor der Kreuzkapelle in Arnoldstein und blicke durch das Eisengitter auf den Steinchristus. Es ist Mittag und in drei Stunden wiederholt sich seine Todesstunde. Bedrückt blickt er mich durch das Gitter an. Vor über zweitausend Jahren wurde er in Jerusalem gefoltert und an das Kreuz genagelt. Für seine Anhänger bedeutete dies damals das Ende einer Hoffnung, auf einen neuen König der Juden, der sie von der römischen Herrschaft befreien wird. Zumindest erwartete man sich die nachhaltige Wirkung eines Propheten. Jesus hat seinen Tod anders gesehen, als  Erfüllung eines Heilsplanes. Kann man im  Augenblick des Sterbens seine Lage noch selbst beurteilen? Er musste seinen Opfertod als Beweis Gottes, der seinen Sohn für die Tilgung der menschlichen Sünden am Kreuz opfert, akzeptieren. Was ist der Zweck der Sünde, warum werden wir sündig? Worin sollen wir Trost finden, wenn jemand für uns an das Kreuz geschlagen wird. Mit Sinn erfüllt sind für mich die Sätze: „Herr dein Wille geschehe“ und „Herr erbarme dich unser“. Unsere Hilflosigkeit bei manchen Katastrophen, im persönlichen Umkreis oder jenseits der Landesgrenzen lässt sich nicht besser ausdrücken. Auch mein Hilferuf, wenn ich in manchen Situationen überfordert bin.

Welchen Trost kann es für die Eltern geben, wenn sich der einzige Sohn, Ende zwanzig, in dem Moment als die Eltern die Haustüre öffnen, sich in seinem Zimmer mit einer Pistole erschießt? Auf der Pate war zu lesen: „ Er starb an gebrochenen Herzen“.

Zu spät.

Allen Besuchern meiner Webseite ein besinnliches Osterfest !

KÄRNTNER:lied

Von den Kärntner wird behauptet, dass viele eine schöne Stimme haben, sie gerne singen und die Melodien schwermütig sind. Auch als unmusikalischer Kärntner kann ich dem zustimmen. Zu den Texten der Kärntnerlieder kann ich sagen, dass viele nicht besonders aussagekräftig sind. Auch bei den „Neuen Kärntnerliedern“ haben sich die Texte seit fünfzig Jahre nicht geändert. Es gereicht einer Talschaft zur Ehre, dass die Wiesen so grün und die Bächlein so klar sind, aber muss dies hundertfach wiederholt werden? Wer ist heute noch „valossn wia a Stan auf da Schtrossn“ und zieht in die Ferne? Es hat jeder sein Handy dabei und schickt Fotos per Email. Der Heimatbegriff, wie wir ihn verwenden ist etwa vor hundertfünfzig Jahren entstanden, als durch die Industrialisierung tausende Menschen aus den Tälern in die Städte gezogen sind, um in den neu entstandenen Fabriken zu arbeiten. Aus Wehmut sind damals die ersten so genannten Heimatlieder entstanden. Dabei wurde die Schönheit des Tales besungen, welches man verlassen musste. Heute erfolgen die Fernreisen freiwillig, die Menschen sind bereit für das Abenteuer in anderen Länder zu zahlen.

Gemessen an der Bevölkerungszahl gibt es nirgendwo in Österreich so viele Chöre wie in Kärnten. Stehen drei Kärntner beisammen, fangen sie zum Singen an. Ist man in einem anderen Bundesland unterwegs, dann wird einem Kärntner schnell die Frage gestellt, ob man bei einem Chor mitsingt?  Die schönsten volkstümlichen Schlager und Heimatlieder hat Frank, der seit über fünfzig Jahren in Australien lebt, bei einer Geburtstagsfeier gesungen. Diese Hingabe bei den Heimatliedern habe ich sonst noch nie erlebt, Schlager und Melodien, die man bei uns nicht mehr hört.

Österreicherklub.

NACKT:scannen

Nachdem es im oberen Gailtal zu mehreren unliebsamen Vorkommnisse wie Einbruchdiebstahl, Sachbeschädigungen und einem Raubüberfall gekommen ist, verlangt ein Großteil der Bevölkerung, das strengere Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und des Eigentums ergriffen werden. Einige Gailtaler fordern sogenannte „Bürgerwehren“, wie in den Zeiten der Türkeneinfälle. Dafür stellen sich die Mitglieder der Gesangsvereine und Blasmusikvereine zur Verfügung. Weniger geeignet sind die Mitglieder des Abwehrkämpferbundes, weil davon schon viele im fortgeschrittenen Alter sind. Andere fordern eine Verstärkung der Polizeistreifen, dies würde eine Erhöhung des Personalstandes nötig machen. Da in Zeiten der Wirtschaftskrise auch bei den Sicherheitskräften gespart wird, wurden für die Polizeistationen im Gailtal kein zusätzliches Personal bewilligt. Von Seiten des Bundes ist man bereit für jedes Streifenauto einen zusätzlichen Tank Benzin pro Monat zur Verfügung zu stellen. Dadurch könnte pro Woche eine Streifenfahrt mehr gefahren werden. Nach Bekanntwerden dieser Maßnahme machte sich bei den Bewohnern großer Unmut breit, vielen ist dies zu wenig. In den größeren Orten bildeten sich Bürgerinitiativen, die bei den Bürgermeistern effizientere Maßnahmen einfordern, ansonsten sie zur „Selbstverteidigung“ greifen werden. Dieser Bevölkerungsaufstand brachte den Bezirksvorsteher in Bedrängnis und er kam auf die Idee, sich bei der Verbrechensbekämpfung der modernen elektronischen Mitteln zu bedienen.

Er will alle Fahrzeuge und Insassen, welche in das Gailtal ein- und ausreisen, Nacktscannen. Die große Schwachstelle ist der Gailtalzubringer, eine Autobahnabfahrt. Hier können Diebsbanden aus dem Süden und aus dem Osten unbemerkt einreisen und nach einer Straftat das Gailtal wieder rasch verlassen. Gerade die Räuberbanden bedienen sich der schnellen Verkehrsverbindung. Dem Bezirksvorsteher erscheint es naheliegend, beim sogenannten „Gailtalbogen“, eine Holzkonstruktion die sich über die Autobahnabfahrt spannt, Kameras zum Nacktscannen zu installieren. Damit könnten „dunkle Elemente“, bevor sie im Tal tätig werden, aus dem Verkehr gezogen werden. Das Gailtal könnte sich neben dem Prädikat „Naturbelassenes Alpental“, mit dem Prädikat „Sicherstes Alpental“ schmücken. Mit der Installation der Kameras wird heute begonnen.

MESSE:tourismus

Im Frühjahr finden viele Messeveranstaltungen statt, so die Familienmesse, die Häuslbauermesse, der Autosalon, die Spielwarenmesse bis zur Buchmesse. Manche Städte in Europa, wie Salzburg, Frankfurt oder Leipzig bezeichnen sich als Messestadt. Sehr viel wird jährlich in den Ausbau der Messehallen und in die Infrastruktur investiert. Das Messegelände soll von allen Himmelsrichtungen leicht erreichbar sein. Nicht nur die Austeller hoffen auf gute Geschäfte mit den Besuchern, auch die Hotels und die Gastronomie erwarten sich einiges vom Messetourismus. Sie sehen im Messebesucher einen zahlungskräftigen Gast. Oft belebt eine Messe den Tourismus einer Stadt. Das Wort Messebesucher und Messetourismus hat für viele einen wohlklingenden Ton, auch bei den sogenannten „Damen“. Auch sie dürfen während der Messezeit mit einer Umsatzsteigerung rechnen.

Ein andere Form von Messetourismus ist, wenn man an Sonntagen für den Messbesuch die Pfarrkirche wechselt. Schaut, was es in der Nachbarpfarre Neues gibt, wie es dort der Pfarrer mit der Feier der hl. Messe hält. Attraktiv macht diesen Wechsel, wenn es in einer Gemeinde einen neuen Pfarrer gibt. Das Neue muss nicht besser sein, es kann anders sein. In einer Person erkennt man eine andere Person, dem Herrn Drewermann ähnlich. Die Pfarrer hatten früher wirkliche Feindbilder, die sie benennen konnten, sie konnten das Böse beim Namen nennen. In Möselstein hat der Pfarrer darauf geachtet, dass die Klosterruine verlässlich abgesperrt wurde. Ansonsten hätten die Liebespaare und die Kommunisten das Gelände für ihre Zwecke missbrauchen können.

Der Sündenfall.