augen:licht

Besondere Aufmerksamkeit schenkt man der Befindlichkeit der Augen, wenn man selbst unter verschiedenen Augenbeschwerden leidet und seit Jahrzehnten eine Sehschwäche hat. Bei der Fülle von Bildern die täglich auf unsere Augen einströmen ist es das wichtigste Sinnesorgan. Wir verbringen viel Zeit mit den digitalen Medien, dem Handy, dem Computer und seit kurzem mit dem Kindel, dem elektronischen Buch. Wobei mir nicht klar ist, was für die Augen anstrengender ist, das Lesen auf dem Bildschirm oder in einem Buch. Mit Farbfotos versuchen die Medien unsere Aufmerksamkeit zu erreichen. Erreicht man die Aufmerksamkeit des Auges, dann hat man die Aufmerksamkeit des ganzen Menschen. Das Farbfernsehen habe ich lange als abstoßend empfunden, obwohl schon viele davon geschwärmt haben. Unser Haushalt war die Ausnahme, erst Ende der neunziger Jahre wurde der Schwarzweißfernseher gegen einen Farbfernseher ausgetauscht. Gleichzeitig wurde ein SAT Anschluss installiert. Dem Schwarzweißfernseher habe ich lange nachgetrauert. Ich fand verschiedene Reportagen und Filme in schwarz weiß einfach schöner. Vieles was bei den Nachrichten und Reportagen in Farbe gezeigt wird, ist abschreckend. Schwarz weiß Bilder lassen Raum für die eigene Fantasie, Farbbilder zerstören jede Illusion und Träumerei.

Meine Aufnahme als Buchhandlungslehrling bei einer Villacher Buchhandlung scheiterte vor Jahrzehnten daran, dass ich Brillenträger bin. Meine Kurzsichtigkeit könnte sich bei der Lehre als Hindernis erweisen,eine frühe Diskriminierung. Als ich auf dem Weg zu einem Vorstellungsgespräch bei einer Motorenwicklerei war, sah ich im Schaufenster einer Papier- und Buchhandlung das Schild: Lehrmädchen wird aufgenommen. Ich betrat das Geschäft in der Bahnhofstraße in Spittal/ Drau und fragte, ob auch ein Bursche die Lehrstelle antreten könnte? Der Chef war damit einverstanden.

Starkstrom.

bar:camp

Es gibt zwei unterschiedliche Ebenen, wo sich Blogger zu einer großen Gruppe zusammenrotten. Eine Örtlichkeit ist real, dies sind BarCamps wie sie in vielen europäischen Städten abgehalten werden. Diese Idee ist aus Amerika zu uns nach Europa gekommen,wie vieles andere auch. Hier treffen sich Blogbetreiber, IT Experten, Computerfreaks, Web 2.0 Insider und Sozial Media Berater zu einem formlosen, außeruniversitären  Meinungsaustausch. An einem Wochenende hat jeder TeilnehmerIn die Möglichkeit die Veranstaltung mit einer Session zu bereichern und mitzudiskutieren.   

Die andere Ebene der Zusammenrottung findet fiktiv im Web, auf einem Blog statt, wenn es einen Kreativschub gibt: Ein Blogger ruft eine Blogparade aus. So ein Ideenfeuerwerk wurde auf dem Weblog cortexdigital.de gezündet. Eine Blogparade, „Dein erstes BarCamp“, wurde gestartet, mit der Bitte, über das eigene erste BarCamp zu posten. Zum ersten Mal habe ich im Februar 2007 in Klagenfurt an einem BarCamp teilgenommen und mein Blog „schlagloch“ in einer Session vorgestellt. Mit einer Resonanz, die zum Teil bis heute anhält. In meinem Weblog habe ich  darüber berichtet.

BAR . CAMP

Die Beschäftigung und Auseinandersetzung mit neuen Softwareprogrammen, Internet und Weblog, Public Relations & Social Media beeinflusst die Stimmung der Menschen positiv, dies konnte ich am BarCamp Kärnten, an der Universität Klagenfurt, erleben. Wer zu dieser Veranstaltung kam, befand sich in einer Runde von humorvollen, gut gelaunten jungen Menschen. Zwischen den vielen technischen Begriffen und Programmierbefehlen kam der Humor nicht zu kurz. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass das Leben der jungen Menschen einem Computerspiel gleicht, wo jeder Fehler wieder rückgängig gemacht werden kann, wenn man die richtige Tastenkombination kennt. Voraussetzung dafür ist, dass man seinen Laptop bei sich hat und dies ist heute selbstverständlich. Ein toller Laptop kleidet einen jungen Menschen besser, als Kleider von Tommy Hilfiger. Bei dieser Veranstaltung ist man sich ohne Laptop nackt vorgekommen, selbst wenn man einen Hugo Boss Anzug getragen hätte.

Manche Computerspiele erinnern die Benützer daran, dass sie wieder einmal ihren Wohnungsnachbarn besuchen sollten. Der Bildschirm als Feigenblatt.

 

Ein weiterer Bericht und Links finden sich im Beitrag zu meinen 4. Bloggeburtstag. Dieses Jahr feierte ich meinen 10. Bloggeburtstag

BarCamp Klagenfurt
“von schlagloch zu schlagloch”

riesen:burger II

Manche behaupten von sich, dass sie durch die Werbung nicht beeinflusst werden. Da wir täglich mit  Prospekten durch die Post, Anzeigen in der Zeitung, Spots im Fernsehen oder beim Lesen der Emailnachrichten mit Werbebotschaften konfrontiert sind, werden wir schleichend durch Werbung vergiftet. Es steht  in der Zeitung, am Wochenende minus 25 Prozent auf alle Sekt- und Champagnerflaschen,  minus 25 Prozent auf alle Waschmittel- und Weichspüler. Auf alle Geflügellebensmittel gibt es Minus 30 Prozent und dazu passend auf alle Blatt – und Beutelsalate sowie frischen Kräuter ebenso minus 30 Prozent. Alles dada im dada Supermarkt. Im Kopf macht sich eine ansteckende Erkrankung breit, man mutiert zum Rabattjäger. Beim Flanieren durch den Supermarkt wird man vom Jagdfieber erfasst und schleicht durch die Regalschluchten im Lebensmittelmarkt, wie einst die Indianer durch die Prärie. Ähnlich den Eingeborenen im Urwald auf der Suche nach einer Beute,  einem Tier oder einem Feind, welchen man erlegen möchte. Vorsichtig lugt man um die Regalecke und erspäht zwei Meter vorne weiter einen Rabattartikel, den man sich als Trophäe in den Einkaufswagen legt. Eine Beute wie einst der Kopf bei den Kopfgeldjägern. Wir sind Rabattjäger, auf der Suche nach dem günstigsten Preis.

Im Gehirn werden dabei bestimmte Regionen in Mitleidenschaft gezogen, sie reagieren nur mehr auf Preisschilder mit fetten Rabatten. Braucht es noch einen Einkaufszettel? Der bessere Weg ist, kaufen was gerade mit satten Rabatten angeboten wird und danach den Speiseplan zu erstellen. Bei den Aktionen finden sich alle Sorten von Lebensmittel, so gibt es bei zwei Stück Semmeln zwei Stück gratis dazu. Den Mengenvorteil bei Nudeln und Lasagne, zu zwei Packungen eine Packung gratis und das Frischfleisch von der Pute, dem Schwein und dem Schaf um 15 Prozent billiger.

Die fortwährende Vergiftung mit Rabattangeboten führt zu einem Werteverlust bei den Lebensmitteln. Niemand will für einen Mehrwert an Qualität mehr bezahlen. Auch Menschen, die es finanziell nicht notwendig haben jede Rabattaktion auszunützen, wollen keinen marktgerechten Preis mehr bezahlen, es muss billig sein. Die Werbestrategen haben mit uns über die Jahre eine Gehirnwäsche durchgeführt, ohne dass wir es gemerkt haben.

Richtig ist, was alle machen.

 

riesen:burger

Wer glaubt, dass er von der Werbung nicht erreicht wird oder sich vor Prospekten mit einem Aufkleber an seinem Briefkasten,  „Keine Werbung“, schützen kann, wird bald eines besseren belehrt. Findigen Werbeleuten sind diese Aufkleber ein Dorn im Auge und die Post hat eine neue Form der Prospektzustellung kreiert. Dieser Aufkleber und Andere mit einem ähnlichem Text werden mit dem „Kuvert“, darin befinden sich eine Fülle von verschiedenen Werbezettel, umgangen. Das „Kuvert“ wird einmal wöchentlich zugestellt und durch ein Sudoku Rätsel und der Verlosung einer Traumreise aufgepeppt. Wer möchte nicht eine Reise gewinnen und dabei verfliegt der Ärger, dass der Aufkleber „Keine Werbung“ missachtet wurde. So bleibt es nicht aus, dass man als Antiwerbungfreak in den Prospekten zu blättern beginnt. Es ist wie eine Reise in das Schlaraffenland. Im Räumungsverkauf gibt es auf alle lagernden Matratzen und Lattenroste minus 30 Prozent.  Auf die reduzierten Leuchten zusätzlich minus 30 Prozent. Das Beste kommt noch, minus 50 Prozent auf viele Ausstellungsstücke und überschüssige Lagerware. Das xxxl Möbelhaus ist auch bei den Rabatten xxxl.

Diese Angebote werden ständig aktualisiert und verlängert, wer ist dann noch bereit den vollen Preis zu bezahlen und gibt es diesen in den Möbelhäusern überhaupt noch? Ich möchte dazu anmerken, dass derjenige, welcher den normalen Preis zahlt nicht mehr normal ist. Durch diese ständigen Rabattaktionen wird der solid planende Kunde zu einem verrückten Kunden stigmatisiert. In solchem Ausmaß geht es in der Werbung weiter, wie minus 50 Prozent auf Einbauküchen bestimmter Marken und dazu noch einen Geschirrspüler gratis. Einen kleinen Depscher hat die Küche schon und hätte man nicht selbst einen Depscher, wenn man dieses Angebot ablehnen würde?

Beim Verzehr eines der günstigen Menüs die im Möbelhausrestaurant angeboten werden, könnte man darüber nachdenken, ob eine neue Küche mit 50 Prozent Rabatt Sinn macht, kochen muss man noch selbst. Aktuell gibt es: 2 Stk. Schweinsrückensteaks vom Grill mit zwei Beilagen um € 3.90 statt € 7.10  oder xxxl Riesen Burger um € 3.90 statt um € 7.90.  Auch das Frühstück wird zu einem günstigen Preis angeboten.

Wie viele Jahre wird es dauern, bis sich die  Küche amortisiert hat?  Beim Speisen im Möbelhausrestaurant käme der Fitnessefekt dazu, der Fußweg hin- und retour.

Fitness inklusive.

zeit:vergangen II

Auch bei der Erinnerung an die Verstorbenen vergeht die Zeit immer schneller. Der Nachbar ist damals so plötzlich gestorben, ein Herzversagen. Er war etwas zu dick, aber deshalb gleich ein Herzinfarkt? War dies vor zwei Jahren, nein, im Herbst sind es drei Jahre her, ich war damals gerade auf Kur. Gegen seinen Krebs hat der Schwager bis zuletzt gekämpft, er hat keine Behandlungsmethode verstreichen lassen. Die ganzen Möglichkeiten der Schulmedizin und zusätzlich Therapiestunden  bei einem Heilpraktiker. Ist dies sieben Jahre her, die Enkelin ist damals noch nicht in die Schule gegangen, dann sind es jetzt fünf Jahre her.

Wir versuchen uns mit Anhaltspunkten zu orientieren, wie lange das Sterbejahr zurückliegt. Wir zählen in unserer Erinnerung die Jahre seit dem Tod, des nicht bei uns sein. Bei den Eltern und den Großeltern gehen die Jahre manches Mal dreißig oder auch fünfzig Jahre zurück. Welche Bedeutung hat die Frage nach dem Todesjahre für die Verstorbenen? Hat die Zeitrechnung, wie wir sie hier auf der Erde kennen, für sie eine Bedeutung oder bleibt die Zeit mit dem Eintritt des Todes stehen, leben sie jetzt in der Ewigkeit ?

Bei berühmten Persönlichkeiten aus der Kultur, Politik und Sport feiern wir Gedenkjahre, man gedenkt als Beispiel des 250 Todestages eines Komponisten. Oft wird dem Verstorbenen ein ganzes Jahr, mit Konzerten und Buch Neuerscheinungen gewidmet. Wir wissen nicht, ob im Jenseits die Jahre weitergezählt werden und wie lange? Ab wann scheidet man aus der Liste aus oder beginnt alles wieder von vorne.

Trauerjahre.