machtinstrument

Das überbordende Warenangebot ist ein Machtinstrument für die Kunden. Die Zeit der Mangelwirtschaft ist lange vorbei, die Ansprüche der Käufer werden immer größer. Würde man Kunden, Händler und Lieferanten auf verschiedene Stufen stellen, dann kommen die Lieferanten auf die unterste Stufe, die Händler auf die Mittlere und die Kunden auf die oberste Stufe. Heute ist es eine Selbstverständlichkeit, dass man findet was gewünscht wird. Umgekehrt ärgert man sich darüber, dass es eine so große Auswahl an Shops und Auswahl an Waren in den Einkaufszentren gibt. Zusätzlich kommt dazu das Angebot im Internet. Bei der Fülle an Artikel rätselt man darüber, was das Passende sein könnte.

Im Blumenladen wünschte sich ein Herr im eleganten, winterlichen Anzug und Krawatte für seine Gattin, zum heutigen Hochzeitstag, einen Blumenstrauß. Kein Arrangement, er wählte Blumen in den Farben orange, rot und lila und dazu ein passendes Grünzeug. Beim Zahlen fragte er die Floristin, ob er die Blumen umtauschen könnte, wenn der Gattin eine Sorte oder Farbe nicht gefällt? Die Verkäuferin, einiges an Wünschen gewöhnt, war im ersten Moment sprachlos. Einen Blumenstrauß umzutauschen, dies habe sie in ihrer zwanzigjährigen Praxis nicht erlebt. Eigentlich müsste sie die Chefin fragen, aber ihre Erfahrung schließt dies aus. Sarkastisch hat die Verkäuferin reagiert und den Herrn darauf aufmerksam gemacht, der Umtausch der Blumen sei nur mit Kassenbon möglich. Wird der Herr, wenn der Blumenstrauß zu welken beginnt wiederkommen und sagen: „Der Frau gefallen die Farben der Blumen nicht“? Er hat die Rechnung eingesteckt und das Blumengeschäft verlassen. Sprachlos stand ich in der Nähe der Verkäuferin. Der Wunsch des Kunden überraschte mich als langgedienten Kaufmann. Bereits in meiner Zeit als aktiver Buchhändler haben die Kunden zu Recht ihre Ansprüche vertreten, etwas ähnliches habe ich nicht erlebt. Dies wäre dem Wunsch gleichgekommen ein Buch umzutauschen, wenn es beim Lesen nicht gefällt.

blumenstrauß

In einem Blumengeschäft in der Feldkirchner Innenstadt habe ich nach einem Blumenstrauß zum Geburtstag der Lebensgefährtin gesucht. Ein Blumenstrauß zum Geburtstag scheint aus der Mode gekommen zu sein, ähnlich wie ich etwas aus der Mode gekommen bin. Das meiste Angebot gab es bei vorgefertigten, kleinen und größeren Blumenarrangements. In diesen Arrangements steckt sehr viel Kreativität was die Utensilien, welche eingebettet werden, betrifft. Für mich hat es den Anschein, wie beim Verkaufsgespräch von einem Smartphon, wenn der Verkäufer die vielen Funktionen erklärt und zum Schluss sagt: „Telefonieren können sie mit dem Smartphon auch.“ Ähnlich scheint es bei den Blumenarrangements ob der vielen Dekorartikel zu sein, Blumen sind auch dabei. Könnte die Floristin durch die künstliche Intelligenz ersetzt werden? Die KI könnte sich damit brüsten ein Blumengesteck kreativer zu gestalten als die Floristin, was die Vorschläge betrifft? Eine Probe auf das Exempel wäre interessant. Meine Experimente mit KI zeigten, dass sich Chatbot durch keine Frage in Verlegenheit bringen lässt. Weiß sich Chatbot nicht zuständig, dann kommt erst einmal eine Entschuldigung oder es gibt den Hinweis, dass man mit dieser Frage bei einem Fachmann, Lehrer oder Arzt besser aufgehoben sei. Bis jetzt habe ich die KI nur einmal verlegen erlebt, als es um die Frage ging, ob KI-Emotionen haben. Nein, Emotionen kennen sie nicht, sie sind ein auf Logarithmen geführtes Programm. Chatbot bedauerte, dass es zu keinen Emotionen fähig ist.

Eine Gefahr für den Arbeitsplatz in Österreich lauert im Import von arrangierten Blumengestecken. Im benachbarten Ausland, im fernen Osten oder im transatlantischen Süden ist die Arbeitszeit länger und die Entlohnung niedriger.

sängerknaben II

Mein Beitrag zu, “wo kommt dieses viele Geld her war”, dass in der Coronazeit sehr viel an Förderungen und Beihilfen ausbezahlt wurde, wo ich mich heute frage wie dieses Geld erwirtschaftet werden wird. Schade, dass man dabei ein internationales Aushängeschild, die Wiener Sänger Knaben, übersehen hat. Die Wahrheit von Nachrichten in den Zeitungen ist eine Grenzerfahrung. Wie gut wird eine Meldung, welche von einer Presseagentur versendet wurde, nachkontrolliert? Wer hat die Unterscheidung getroffen ob dies die Reklameaussendung einer Firma, die Presseaussendung eines Generalsekretärs einer politischen Partei oder NGO Organisation war. Ist es die Meinung eines Redakteurs oder handelt es sich um eine selbst erfahrene Begebenheit. Meine Geschichten erzähle ich so, wie ich es erlebt habe.

Im Internat in Tanzenberg war ein Mitschüler bis zu seinem Stimmbruch im Chor der Wiener Sängerknaben. Klassenkameraden mit einer schönen Stimme fanden Aufnahme im Knabenchor des Marianums. Unverständlich war einigen Mitschülern, dass ich nicht so vortrefflich singen konnte wie sie. Als Ausgleich habe ich interessante Aufsätze geschrieben, diese durfte ich des Öfteren vorlesen. Ein geflügeltes Wort, der liebe Gott hat jedes seiner Schäfchen mit anderen Talenten ausgestattet.

Wegen meinem Dialekt fragte mich die erregte Wiener Dame ob ich aus Kärnten komme und von wo? Ich nannte Villach als jetzigen Wohnort. Sie schwärmte mir vor, dass sie und ihr Freundeskreis seit Jahrzehnten das Adventsingen mit dem Grenzlandchor Arnoldstein im Wiener Musikvereinssaal besuchen. Dieses Konzert möchte sie in keinem Advent missen. Die Eintrittskarten dafür werden im August gekauft, da der Saal schnell ausverkauft ist. Ich erinnerte mich, dass der Grenzlandchor viele Jahre bei Heinz Conrads in seinen Radio- und Fernsehsendungen aufgetreten ist. Heinz Conrad ist mir seit der Kindheit aus dem Radio ein Begriff. Das bescheidene Vergnügen von der Mutter am Bauernhof war, am Sonntagvormittag das Radio aufzudrehen. Neben der Zubereitung des Schweinsbraten horchte sie die Sonntagsmorgensendung mit Heinz Conrad: „Was gibt es Neues, die klingende, singende Wochenplauderei“.

sängerknaben

Beim Verreisen sind mir die zufälligen Begegnungen mit anderen Menschen, auch wenn sie nur kurz sind, wichtig. Einerlei ob dies im öffentlichen Verkehrsmittel beim Anreisen passiert, im Hotelrestaurant oder in einem Gesundheitshotel beim Warten auf die nächste Therapieanwendung. Finden am Zielort gemeinsame Ausflüge statt, um die Landschaft oder Sehenswürdigkeiten kennenzulernen, nehme ich an, dass ich mit Gleichgesinnten unterwegs bin. Wichtig am Verreisen ist mir der Austausch von Meinungen mit Anderen. Niemals setze ich voraus, dass meine Meinung geteilt wird. Dieser zufällige Meinungsaustausch steht für mich gleichberechtigt mit dem Willen etwas Neues an Städten, Landschaften, historischen Gebäuden oder Museen kennenzulernen.

Eine kurze, aber spannende Begegnung hatte ich bei einer Pauschalwoche in einem Gesundheitshotel in Bad Vöslau. Beim Cappuccino trinken, für die Wiener ist es eine Melange, im Café vor den Therapieräumen stöhnte eine adrette ältere Dame herzzerreißend über eine Schlagzeile in der Zeitung auf. „Dies darf nicht wahr sein“, sodass ich einhackte und fragte, welche Nachricht ihr so zu Herzen geht. Die Entrüstung der besagten Dame betraf die Meldung, dass die Wiener Sängerknaben, ein Knabenchor mit Tradition, durch die Coronapandemie in die roten Zahlen gerutscht ist. Jetzt, in einem Gnadenakt vom Bundeskanzleramt mit 800.000.– Euro unterstützt werden. Gleichzeitig gab es die Meldung, dass das Umweltministerium über 30 Millionen Euro zur Bekämpfung von Klimafolgen in den heißen Süden bewilligt hat. Bei der Dame gab es Zweifel, ob die Millionen vom Umweltministerium zielgerichtet für Klimaschäden verwendet wird? Nichts davon von korrupten Beamten für persönliche Zwecke abgezweigt wird? Unlängst haben wir durch die Medien, bei allen Einschränkungen die ich ihnen gegenüber habe erfahren, dass in großem Ausmaß Teile der EU-Fördergelder im Gazastreifen von der selbsternannten Hamas Regierung für die Tunnelbauten verwendet wurden. Vorgesehen waren die Geldflüsse für das darbende palästinensische Volk und verwendet wurden sie für militärische Zwecke. Diese EU-Zuwendung erfolgte auch mit dem Geld der Österreicher. Die pensionierte Magistratsbeamtin fragte, wie global soll Österreich sein. Sie verwies darauf, wo kommt dieses viele Geld her?

atrio warmbad

In der Vorweihnachtszeit hat sich beim Kauf einer wintertauglichen Jeanshose meine Operationsnarbe und der Quadrizeps bemerkbar gemacht. Während des medizinischen Prozedere in den vergangenen Monaten habe ich an Körpergewicht verloren. Der Bauchumfang hat sich verringert. Voller Elan stöberte ich beim Kastner & Öhler, unterstützt durch eine Verkäuferin, durch das Angebot der verschiedenen Modemarken. Zum Anprobieren ging ich mit zwei Jeanshosen in die Umkleidekabine. Etwas passte nicht, entweder waren die Hosen zu lang, zu eng oder zu weit. Die Verkäuferin brachte mir weitere Jeans und ich übte mich im An- und Ausziehen.  Nach der fünften Jeans merkte ich, dass das viele An- und Ausziehen der Hosen und der Schuhe einige Beschwerden in der Oberschenkelbeuge verursachte. Nach meinem Empfinden war es an der Zeit, meine Geduld begann darunter zu leiden, dass der Hosenkauf ein Ende findet. Ansonsten wollte ich mich für den Weihnacht- und Silvester Aufenthalt mit den vorhandenen Hosen aus dem Kleiderschrank begnügen. Nachdem ich doch noch eine passende Jeans gefunden hatte, vom Umfang und von der Länge, habe ich zwei Stück Jeans in verschiedenen Farben gekauft.

Während der Reha habe ich mir bei den Übungseinheiten des Öfteren gedacht, dass die ständigen Wiederholungen ziemlich eintönig sind. Beim Hosenkauf habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Kaufen einer Hose, das An- und Ausziehen von Kleidungsstücken für Reha Patienten denselben therapeutischen Effekt wie die medizinischen Gymnastikübungen hätten. Shoppen im Einkaufszentrum Atrio wäre eine willkommene Abwechslung im Klinikaufenthalt. Manche Reha Patienten könnten an dieser Art von Therapie Gefallen finden. Therapieplan: Donnerstag, 9.30 Uhr, Shoppen im EKZ Atrio, Therapiedauer 60 Minuten.