Als Ruheständler wird man zu einer willkommenen Kundschaft für die Ärzte. Dazu genügt es, dass man zu einem Routinebesuch in die Ordination kommt und vom Arzt als eine gut betuchte Kundschaft eingestuft wird. Er sieht die Möglichkeit aus einem Gelegenheitskunden einen Stammkunden zu machen. Jetzt bietet es sich an, die ganzen Möglichkeiten des Sortiments, in diesem Fall der medizinischen Leistungen aufzuzählen und an den Mann oder die Frau zu bringen. Bezahlt wird von der Krankenkasse. Wurde man vor einem Jahr in der Ordination noch schnell abgefertigt, weil der Arbeitsplatz wartete, so ist es jetzt anders. Plötzlich sind Abnützungen, mit denen man die letzten zehn Jahre sein Arbeitspensum erfüllt hat eine Krankheit, die schnellsten auf chirurgische Weise korrigiert werden sollen. Unabhängig davon, dass man schmerzfrei ist. Eine Vorsorgeoperation, es könnte sich etwas verschlechtern. Es werden Idealwerte angestrebt, die man vorgibt mit einem Eingriff zu erreichen, mit der man noch einmal den Weg in das dreißigste Jahrzehnt schafft. Es sollte darum gehen, mit wenigen Medikamenten und ohne Chirurgie ein akzeptiertes Leben zu führen. Sich die Frage stellen, ob dies ausreicht für ein humanes Leben. Nicht die Vitalität eines Dreißigjährigen anzustreben, sondern die Lebensversion eines Sechzigjährigen.
Nach der Diagnose sollte sich der Arzt mit dem Spielraum beschäftigen, den man noch hat. Zuerst die Alternativen heranziehen, das Training der natürlichen Art und nicht mit der letzten Möglichkeit zu punkten.
Kunstgelenk.