Mein Geburtstag liegt jetzt ein paar Wochen zurück. Die Zeit um den Geburtstag konnte ich bei einem Kuraufenthalt verbringen. Meine Stimmung zeigte sich an diesem Tag nicht von der besten Seite, ich bemühte mich trotzdem eine gute Miene zu machen. Schon einige Wochen vorher wurde ich gefragt, was ich mir zum Geburtstag wünsche. Mein Wunsch ist seit Jahren der Selbe. Ich wünsche mir Zeit zum Schreiben, weil meine Notizbücher, eigentlich mein Kopf und mein Gehirn, von Gedanken und Fragen überquellen. Das Gehirn ist voll von Ideen und Bemerkungen, dass es schmerzt. Das Festhalten der Gedanken in den Notizbüchern ist zu wenig, schon bei der Niederschrift der wichtigen Stichwörter habe ich das Gefühl, dass sich die Gedanken in den Notizbüchern schoppen. Meinem Empfinden nach wie bei einem Nierenstein, der den Harn staut und ein Druckgefühl im Unterleib erzeugt, als würde der ganze Bereich platzen. Medizinisch versucht man den Stau so schnell wie möglich zu beheben, damit es zu keinen Nierenschäden kommt. Ein Nierenversagen führt unbehandelt zu anderen Organversagen.
Das Hirn sucht nach einer Möglichkeit den Gedankenstau aufzulösen. Andere Wünsche wollen dieses Vorhaben unterstützen. Im fortgeschrittenen Alter gehört dazu ein möglichst beschwerdefreies und schmerzfreies Leben. Tage, welche einen nicht langweilen, aber auch nicht überfordern. Die Jahre, wo man uneingeschränkt leistungsfähig und gesund war, sind vorbei. Zum Wohlbefinden trägt auch bei, die innere Bequemlichkeit zu überwinden.
Harnleiter.