uni:tag

Nach dem Betreten des Vorlesungsraums steht man als älteres Semester plötzlich in einer Runde von jungen Studenten, ist etwas verunsichert und weiß nicht, wie man sich artgerecht verhalten soll. Die Anspannung bleibt, was kommt, höflich und locker bleiben. Seniorstudenten sind die Ausnahme und werden von den Jungen kritisch beäugt. Ein Einsteigertipp, nicht die vorderen Reihen wählen, die Eingweihten sitzen in den hinteren Reihen. Es ist spannend wie in der Grundschule, bis zum Augenblick wo die Lehrerin oder der Lehrer die Klasse betreten hat. Der Professor fordert uns auf, in die vorderen Reihen zu wechseln, damit seine Stimme geschont  wird.

Mit dem Lehrpersonal hatte ich als schrulliger Papierwarentandler im Berufsleben viele Berührungspunte und dabei das Gefühl, dass Lehrer erwarten, dass ihre Meinungen ohne Widerspruch akzeptiert werden. Außer beruflichen Fortbildungskursen habe ich nach dem Schulabschluß keinen Unterricht mehr genossen. Nach Beginn der Vorlesung beobachte ich, dass die Studentinnen und Studenten nahtlos an das Grundschulsystem anschließen. Für Fragen heben sie artig die Hand, verwenden als Anrede Herr Professor und stimmen in den meisten Fällen seinen Aussagen zu. Es gibt kaum andere Meinungen oder Einwände zur Vorlesung. Der zeitliche Ablauf der Lehrveranstaltung ist auf die Bedürfnisse des Professors abgestimmt. Die meisten Studierenden verhalten sich wie eine Herde braver Lämmer.

Durch meinem Kopf geistern Szenen aus den sechziger und siebziger Jahren, als in Frankreich, Deutschland, Italien und anderen Staaten von Mitteleuropa die Studentenunruhen stattgefunden haben. Rudi Dutschke war mein großes Vorbild. Dieser Widerstandsgeist ist aus den Unis verschwunden, nicht mehr notwendig, weil die Professoren um vieles liberaler sind.

Attentat.

sepa:iban.bic III

Am nächsten Morgen regnete es und der Vater bot dem Einkäufer an, einen weiteren  Tag  am Bauernhof zu verbringen, was dieser gerne annahm. Niemand wäre auf die Idee gekommen, dafür etwas zu verlangen, dies war einfach Gastfreundschaft. Bei unserer großen Familie war es egal, ob eine Person mehr oder weniger beim Essen am Tisch saß. Mit dem Hinweis, er müsse in den Nachbarorten seiner Arbeit nachgehen, verabschiedete sich der Holzeinkäufer am dritten Tag. Der Vater wird von der Firma Bescheid bekommen, zwecks Liefertermin und eine Zusage für den guten Preis. Bei den vielen Kindern war das Geld am Bauernhof immer knapp, der Vater war guter Dinge.

Am Sonntag besuchten wir mit dem Vater, Vota, den Gottesdienst in der Pfarrkirche. Die Mutter,  Muata,  und die  Schwester bereiteten das Mittagessen vor. Nach der heiligen Messe standen am Kirchenplatz die  Bauern aus der Nachbarschaft  beisammen. Bald kam die Rede auf den Holzeinkäufer Fredl, der im ganzen Gemeindegebiet unterwegs war. Ein Bauer wusste zu berichten, dass er einmal für ein Oberkärntner Sägewerk tätig gewesen ist, aber jetzt dort nicht mehr beschäftigt war. Auf keinen Fall war er berechtigt für das Sägewerk Holzeinkäufe zu tätigen. Dem Fredl ging es nur  darum, auf einem Bauernhof ein paar Tage gut zu essen und zu schlafen und so seine Zeit zu verbringen. Die Bauern hatten eine Mords Hetz, als ihnen bewusst wurde,  dass sie auf diesen Schmäh hereingefallen sind. Niemand dachte daran, den „falschen“ Holzeinkäufer bei der Polizei anzuzeigen oder ihn zu verfolgen. Ein Esser mehr oder weniger hat bei niemandem einen Schaden angerichtet. Heute, da alles an das Tageslicht kam, gab es für alle etwas zum Lachen.

Betrüger und Kriminelle hat es immer schon gegeben, vielleicht waren sie früher nur liebenswerter und nicht so auf das Geld bedacht.

Brettljausn.

sepa:iban.bic II

Anfang März, nach der Schneeschmelze, beginnt man am Bauernhof die Felder und Äcker von Laub und allerlei Geäst zu reinigen. An manchen Stellen werden auch die Sträucher zwischen den Wiesen zurückgeschnitten und vorhandene Holzzäune instandgesetzt. Die Schäden, welche der Schnee über den Winter verursacht hat beseitigt. Mit den Vorbereitungen für das Ackern beginnen, den Mist ausführen und streuen.  In den Hanglagen wurde vor dem Pflügen am unteren Ackerrand ein Pflugschar breit, die Erde mit einer Schaufel ausgehoben. Diese Erde wurde mit einem Karren an den oberen Ackerrand gebracht und dort abgeladen. Ansonsten wäre beim Pflügen jedes Mal ein Pflugschar breit Erde in der Wiese gelandet und nach Jahren hätte diese Erde am oberen Ackerrand gefehlt. Auf  unserem Bergbauernhof wurde der Pflug von zwei Pferden gezogen. Wir hatten ein Norikerpferd und das zweite Pferd wurde vom Nachbarn ausgeborgt. Bereits als Volksschulkinder haben wir die Pferde geführt, sind ihnen „vorgegangen“,  der Vater hat den Pflug geführt. Wir mussten dabei achtgeben, dass ein Pferd in der letzten Furche gegangen ist und das andere am Ackerboden. Wir hatten Mühe, nicht unter die Hufe der großen und schweren Zugpferde zu geraten. Der schwierigste Moment war das Wenden der Pferde am Ackerrand, manchmal zusätzlich erschwert, dass nicht viel Platz zur Verfügung stand. Nach dem Sähen des Getreides wurde die Saat mit der Egge eingeeggt, dafür genügte der Norikerhengst.  Dabei das Pferd zu führen war ein Kinderspiel.

An einem Nachmittag näherte sich uns bei den Aufräumarbeiten am Feld ein Herr in der Kleidung eines Försters. Grüne Kniekerbockerhosen, einen grünen Lodenjanker, festes Schuhwerk. Im Gesicht einen Bart und auf dem Kopf einen Försterhut. Er fragte uns Kinder nach dem Vater, dieser war aber auswärts  im Holzschlag. Der älteste Bruder, schon als Erbe für den Bauernhof bestimmt, fragte nach, um was es geht. Der fremde Herr stellte sich als Holzeinkäufer eines Oberkärntner Sägewerkes vor.  Er sei auf der Suche nach Eichen und er habe hier Laubwald, wir nannten es das Mösel, einige Eichen gesehen. Er könnte,  dank der  starken Nachfrage, einen sehr guten Preis zahlen. Der Bruder, welcher die  landwirtschaftliche Fachschule Stiegerhof besuchte machte sich bereit den Holzeinkäufer zu begleiten und ihm unseren, auf den Feldern verstreuten,  Eichenbestand zu zeigen. Am späten Nachmittag, rechtzeitig zur Stallarbeit, die Kühe füttern und melken, kehrten der Bruder und der Holzeinkäufer in das Bauernhaus zurück. In der Küche, wo gekocht, gegessen, Radio gehört, gelesen, gestrickt und wir unsere Schulaufgaben machten wurde der Besucher zu einer Bauernjause eingeladen. Die Mutter stellte dem Holzeinkäufer eine kräftige Jause auf den Tisch mit Speck, Hauswürstel, Käse, Most und Brot, wo der Förster kräftig zulangte. Der größere Bruder war von der Zusage, dass die Eichen zu diesem Preis aufgekauft werden, begeistert.  Die Eichen würden wir selbst fällen, da der Vater zeitweise bei anderen Bauern das Holzfällen besorgte. Wir größeren Kinder erledigten die Stallarbeit und als wir damit fertig waren, war auch der Vater  zuhause. Dieser unterhielt sich in der Küche mit dem Holzeinkäufer. Es war bereits dunkel und der Holzeinkäufer, der zu Fuß unterwegs war, durfte auf dem Diwan, welcher in einer Ecke der Küche stand, übernachten. Er hätte am nächsten Tag in der Nachbarschaft auch Bäume zu besichtigen und für seine Firma einzukaufen. Wir Kinder gingen zu Bett.

Guter Preis.

bettler:in III

Über einen größeren Zeitraum stand ich jeder öffentlichen Bettelei kritisch gegenüber und dies hatte seinen Grund in einem persönlichen Erlebnis. Wir befanden uns auf der Heimfahrt nach Kärnten. Auf der Autobahn in Slowenien ist mir ein langsam fahrendes Auto aufgefallen. Beim Überholen winkte der Fahrer mit der Hand aus dem Fenster. Ich verstand es als Signal für ein Problem mit ihrem Auto und als eine Bitte zum Stehenbleiben. Im Rückspiegel sah ich einen älteren Mercedes mit einem deutschen Kennzeichen. Ich dachte mir, wahrscheinlich handelt es sich um ein älteres Ehepaar aus Deutschland, welches auf der Rückreise vom Urlaub in Slowenien ein Problem bekommen hat. Bei einem polnischen, ungarischen oder rumänischen Kennzeichen wäre ich nicht auf den Pannenstreifen gefahren und hätte unser Auto abgestellt.  Der Mercedes bleibt hinter uns stehen und vom Beifahrersitz steigt ein Herr im mittleren Alter aus und kommt zu uns nach vorne. Meine  Frau öffnet das Autofenster und der Herr bittet in gutem Deutsch, mit ausländischem Akzent,  um Hilfe. Er sei mit der Familie, einschließlich zwei Kindern, auf der Heimfahrt in die Türkei. Leider haben sie die Kreditkarte verloren und kein Guthaben am Handy, so könnten sie  ihre Freunde nicht verständigen. Ob wir nicht Geld leihen würden, damit sie das Handy aufladen und den Kindern etwas zu trinken kaufen könnten. Er würde uns dafür Schmuck geben und hat dabei ein paar Perlenketten (Imitate) durch das Fenster gereicht. Mir ist die Schilderung zwar fragwürdig vorgekommen, trotzdem habe ich ihm 20 Euro in die Hand gedrückt. Daraufhin hat er durch das Fenster in das Wageninnern geschaut und gefragt, ob wir nicht etwas mehr geben könnten?  Dabei hat er seine Visitenkarte hereingereicht, eine Auto Import und Export Firm mit Sitz in Berlin. Ob wir ihm nicht 100 Euro vorschießen könnten? Wenn ich ihm meine Bankverbindung bekanntgebe, würde er diesen Betrag, ist er  wieder in Berlin, zurück-überweisen. Ich habe ihm 100 Euro gegeben und ihm versichert, wenn er in einer wirklichen Notlage ist, mache ich dies freiwillig. Ich brauche keine Rückzahlung und auch keinen Schmuck. Wir sind vom Pannenstreifen schnellstmöglich weitergefahren und bei der nächsten Autobahnraststätte stehengeblieben. Ich  habe den Kofferraum kontrolliert, ob unser Gebäck noch vollständig ist. Während er mit uns verhandelt hat, hätte es ja sein können, dass einer von der Familie etwas aus dem Kofferraum entwendet hätte. Nach diesem  Erlebnis hatte ich eine Zeit-lang eine Bettlerallergie.

Wer ist der Böse.

sepa:iban.bic l

Jeder, der eine Überweisung bei einer Bank durchführt, ist ab 1.2. durch eine EU-Verordnung verpflichtet, statt der gewohnten Kontonummer und Bankleitzahl den IBAN und BIC auf dem Zahlschein einzutragen. Die Verordnung SEPA (Single Euro Payments Area) zwingt, vor allem ältere Personen, welche die Zahlscheine noch händisch ausfüllen, zu einer Denk- und Schreibleistung. Der positive Aspekt der Umstellung, die neuen Kontonummern zu merken ist eine beachtliche Gedächtnisübung und so kann sich mancher den Besuch eines Gedächtnistrainings ersparen. Meine bestehende Kontonummer bestand aus vier Ziffern, die ich mir leicht gemerkt habe, der  IBAN Code besteht aus zwanzig Zeichen.

Die Unsicherheit der Bankkunden in Zusammenhang mit der SEPA-Einführung nützen viele Gauner und  kriminelle Internetbetrügerbanden aus und versenden Phishing E-Mails, wo sie die Empfänger auffordern ihre Kontodaten zwecks Datenabgleichung bekannt zu geben. Heute habe ich in einer Lokalzeitung gelesen, dass ein Pensionist auf ein solches Email, Datenabgleichung wegen SEPA-Einführung,  geantwortet hat und dann noch von einer Dame angerufen wurde um die restlichen Pinnwörter durchzugeben. Zwei Tage später waren von seinem Konto zigtausende Euro unwiederbringlich abgebucht.

In einem ähnlichen Fall wurde eine Frau per Email verständigt, dass sie eine hohe Gewinnausschüttung erwartet. Für die Überweisung  müsste sie ihre Kontodaten und eine Überweisung von dreitausend Euro vornehmen. Es hat keine Gewinnausschüttung gegeben und die dreitausend Euro waren auch weg. Beide Beispiele zeigen, dass immer wieder Emailempfänger auf Internetbetrüger hereinfallen. Wobei die verschiedensten Organisationen die Konsumenten vor diesen Betrügern warnen.

Eine Schwachstelle ist, dass einige Internetbenützer keine Virensoftware verwenden oder dass der Emailanbieter keinen ausreichenden Schutz vor SpamMails bietet. Die Regel von mir ist es nicht, meinen Spamordner zu öffnen und mir die Email anzusehen.  Nur für diesen Artikel werfe ich einen Blick in meinen Spamordner und sehe, dass auch mir solche Phishing-E-Mails zugesandt wurden.

Sehr geehrter Kunde.
Wie Ihnen wahrscheinlich bekannt ist, tritt ab 01.Februar 2014 das neue SEPA-Zahlungssystem in Kraft. SEPA (Single Euro Payments Area) ist das neue vereinheitlichte Zahlungssystem, das europaweit gilt. Mit dem neuen SEPA-System werden Überweisungen nicht nur schneller und zuverlässiger, der Zahlungsverkehr wird durch dieses neue System auch sicherer. Beim Online-Banking haben Sie per Mausklick alles im Griff! Mit dem komfortablen Online-Banking haben Sie schnellen und problemlosen Zugang zu Ihrem Girokonto und erledigen Überweisungen und Daueraufträge bequem per Mausklick. Der Online-Banking bietet aber noch viele weitere Vorteile. Bitte folgen Sie den Anweisungen des untenstehenden Links.Nach Vervollständigung dieses Schrittes werden Sie von einem Mitarbeiter unseres Kundendienstes zum Status Ihres Kontos kontaktiert.

Sehr geehrter Kunden. Bitte beachten Sie, dass Ihr online-Banking-Zugang bald abläuft. Um diesen Dienst weiterhin nutzen zu können, klicken Sie bitte auf den untenstehenden Link um Ihren Zugang manuell mit unserem Sicherheits-Update zu aktualisieren. Nach Vervollständigung dieses Schrittes werden Sie von einem Mitarbeiter unseres Kundendienstes zum Status Ihres Kontos kontaktiert. Beim online-Banking haben Sie per Mausklick alles im Griff!

Guten Tag,
Bitte hier ist eine Anlage Ihrer Gewinnbenachrichtigung. Bitte lesen und
beantworten.
Mit freundlichen Grüßen
Euro – Millionen

Dies sind nur drei Beispiele von Millionen betrügerischen Emails  die täglich versendet werden und dann und wann doch ihre Opfer finden. Oftmals werden diese Phishing E-Mails vom  Emailanbieter mit einem Warnhinweis versehen.

„Achtung – Sicherheitsrisiko! Eine größere Anzahl anderer Nutzer hat ähnliche Nachrichten als Phishing-E-Mails markiert. Es kann daher sein, dass diese E-Mail gefährlich ist.“

Separat.