ver:erben II

Von Vererbungen genetischer Natur sind wir Menschen betroffen. Charaktereigenschaften und biologische Merkmale werden von den Eltern, aber auch aus früheren Generation an die letzte Generation weitervererbt. Mit diesen geerbten Anlagen müssen wir uns abfinden, sie sind unveränderlich. Auch die Vornamen für den Erstgeborenen werden oft über Generationen weitergegeben. Die Meinung, dass sich soziale Eigenschaften von ganzen Volksgruppen vererben können, wird heute akzeptiert. Für das Überleben der Menschen von zentraler Bedeutung waren die Erkundungen der Natur, die Vererbung bei den Pflanzen und Tieren zu entschlüsseln, um zielstrebig Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Mendelsohn, Kummerer und Darwin waren bei der Erstellung der Vererbungslehre involviert, bis zur Entschlüsselung der DNS beim Menschen.

Können auch Talente, wie Sprachtalent vererbt werden? Wie vererben sich Wörter weiter, eine Vererbungslehre der Sprache? Wer hat im Blog das letzte Wort, sind dies die Blogbetreiber oder die Leser? Das letzte Wort für den, der einen Kommentar hinterlässt. Besteht schon eine Möglichkeit sein Blog weiter zu vererben? Einen würdigen Erben zu finden, wird schwierig sein.

Internetmüllverbrennungsanlage.

ver:erben

Mit vererben kann verschiedenes gemeint sein, die banalste Art ist, wenn Vermögen, Geld, Häuser oder Firmen vererbt werden. Das Testament wird nach dem Ableben des Vererber gültig. Vor der endgültigen Verabschiedung aus dem Leben wird etwas vererbt. In verschiedenen Situationen erfolgt die Übergabe des Vermögens an die Erben, eines Hauses oder eines Betriebes schon zu Lebzeiten. Rein juristisch heißt dies dann Schenkung. Es ist kein Zufall, dass es nach einem Todesfall unter den Verwandten zu Streitigkeiten kommt, wer was erbt. Besonders, wenn der Verblasste ein ansehnliches Vermögen hinterlässt. Bei einem Durchschnittsverdiener sind dies ein Haus oder eine Eigentumswohnung oder Geldvermögen von einigen tausend Euro. Dabei kommt es oft zu Streitigkeiten wer das Recht oder den moralischen Anspruch auf das Erbe hat. Ruhiger verlaufen zumeist die Erbschaftsverhandlungen, wenn außer einem Notgroschen und den persönlichen Gegenständen nichts zu erben ist. Bei größerem Vermögen kann man in den Zeitungen und in den Illustrierten lesen, wie die Nachkommen um das Vermögen streiten. Diese Erbschaften haben zumeist ein kurzes Leben, so mühsam der Aufbau des Vermögens war, so leicht wird es von den Erben ausgegeben.

Wie gewonnen so zerronnen.

geburt:tag

Feiert ein Mensch seinen vierzigsten Geburtstag dann sagt man, sie/er befindet sich im besten Alter. Gibt es diese Geburtstagsfeier aus Anlass der Errichtung einer Kirche, dann spricht man von einem „Kirchenbaby“. Am ersten Adventsonntag versammelten sich die Menschen in der Kirche Völkendorf zum Festgottesdienst für ein vierzigjähriges Baby. Vor vierzig Jahren wurde die Kirche erbaut und eingeweiht. Der Gottesdienst beginnt mit einem Sturm und Wasser strömt in die Kirche, darauf ein wackliges Boot, die Arche Noah. Noah brachte die Tiere auf das Boot um sie vor der Sintflut zu retten. Heute sind es Plüschtiere, Affen, Zebras, Löwen, Katzen und Pferde welche die Erstkommunionkinder in das Boot legen. Das schwankende Boot erinnert viele Besucher daran, dass man auf wackligem Boden steht. Das Villacher Becken ist schon mehrmals von Erdstössen erschüttert worden und die Wohnblöcke in Völkendorf haben geschwankt. Das Geschirr und die Gläser im Küchenkasten haben geklirrt, Bilder und Bücher sind von der Kommode auf den Fußboden gefallen. Wer erlebt hat, wie die Erde grollt und die Häuser bei einem Erdbeben knirschen, verliert das Vertrauen in die Erde, die uns trägt. Die Morgensonne scheint in den Kirchenraum und das Boot ist am Altar gestrandet. Es braucht viel Sonne und Kreativität für das Wachstum der Pfarrgemeinde.

In der Predigt sagte Dechant Astner: „ Advent ist die Ankunftszeit des Herrn. Man soll wachsam sein, man weis nicht wann der Herr kommt. Wachsam sein im Weihnachtstrubel der Einkaufszentren, dass man trotz der vielen Lichterketten die Nöte des Nächsten nicht übersieht. Die Verbindung schaffen zwischen Christusverehrung und Menschenachtung.“

Überqueren wir eine Strasse schauen wir in zwei Richtungen, nach links und nach rechts. Das Leben ist das Überqueren einer vielbefahrenen Strasse, von der Geburt gehen wir auf die andere Straßenseite, auf den Tod zu. Um auf der anderen Seite heil anzukommen braucht es einen Lotsen.

Ein Glas Sekt trinken. Aus dem Tagebuch, 6.12.2007

glück:zufrieden

Wie kann man ein glücklicher Mensch werden? Diesem Thema zu widmen ist ein spontaner Einfall. Anleitungen dafür finden sich in unzähligen Büchern und moderner, auf unzähligen Internetseiten. In den Bücherstuben, den Buchhandlungen, in den Papier- und Blumengeschäften, selbst in Konditoreien finden sich Bücher zum Thema glücklich sein. Angefangen bei kleinen Geschenkbüchlein mit lieblichen Bildern und kitschigen Texten. Eigentlich treffen wir auf diese Motive täglich, irgendwo, nur wir übersehen sie in unserer Eile. Kann es sein, dass wir unsere täglichen Glücksmomente übersehen, nicht bemerken oder gar wegschauen. Wir erwarten uns vom Glück etwas Großes, etwas was uns überwältigt und missachten dabei die kleinen Dinge. Oft genügt  eine kleine Geste, um uns glücklich zu machen. Das liebevoll arrangierte Kopfpolster auf dem Bett oder ein Stück Moncheri neben der Kaffeetasse am Nachmittag. Einiges hat man an diesem Tag probiert um glücklich zu werden. Einen Besuch im Schwimmbad, einen Schaufensterbummel in der Innenstadt und  ist dabei nur zielgerichteten Leuten begegnet. Gar nicht zu Hause ist das Glück bei einem Bummel durch die Shops in einem Neukaufzentrum. Hier begegnet einem der habgierige Mensch, der schnell ein Schnäppchen sucht. Enttäuscht wird, weil das Foto aus dem Prospekt, beim Sichtkontakt, beim Anfassen sich ganz anders anfühlt.  Zum einem kann die wöchentliche Gymnastik zur Qual werden, wer will schon ständig an die Gesundheit denken. Das wirkliche Glück kommt oft, wenn man sich nichts mehr wünscht. Freude kann sich im Nachhinein einstellen, wenn man sich zu etwas überwindet, was einem schwer fällt. Dazu gehören auch Vorhaben, die nicht wirklich nützlich sind oder welche niemand braucht. Keinen materiellen Gewinn bringen und von der Umgebung als nicht notwendig beurteilt werden.

Ausdauer