EIN:fluss

Viele messen den Wert eines Menschen daran , wie viel Macht und Einfluss jemand ausübt. Man beneidet jene, die in der Gemeinde oder im Bezirk Einfluss besitzen. Im Vordergrund steht der politische Einfluss und dieser wird oft überschätzt. Den wirklichen Einfluss üben jene aus, die  wirtschaftliche Macht haben, jene die das Kapital haben und damit die politischen Mandatare beeinflussen. Sie nehmen die Arbeitnehmer als Geisel und lassen sie gegen Subventionen frei. Schon oft hat sich die sogenannte “starke Hand” der Gewerkschaft vom Kapital besiegen lassen. Das Militär spielt in Österreich keine bedeutende Rolle, in verschiedenen anderen Staaten, wie Ägypten oder Russland, schon. Die politischen Parteien streben nach der Führungsrolle, den Einfluss auf jeden einzelnen Bürger. Die Einflüsterer beginnen bei den Kindern mit der Werbung, der können sie wenig Widerstand leisten. Würde der durchschnittliche Bürger, den es nicht gibt, befragt werden, wer übt den stärksten Einfluss im Staat aus, dann würden wahrscheinlich die Namen der Regierungsmitglieder fallen. In Österreich auch der Name eines Kleinformatblattes, welches wegen seiner großen Verbreitung, die Politik und die Wirtschaftsgrößen beeinflusst.

Wir verändern mit unserer Lebensweise in immer stärkeren Maße die Abläufe der Natur und beeinflussen so die Umwelt, nicht immer zum Vorteil. Dem Einfluss des Menschen entzieht sich die Zeit. Es ist nicht möglich die Zeit, das verstreichen der Zeit, zu beeinflussen. Vom Gefühl her lässt sich die Zeit verschieden definieren, man sagt, dass die Zeit einmal schneller und dann wieder langsamer vergeht. An der gemessenen Zeit ändert dies nichts. Die Zeit würde es nicht mehr geben, wenn wir sie anhalten, beschleunigen oder bremsen könnten.

Zeitlos.

ABSCHIED:nehmen II

Vom „ Abschiednehmen“ gibt es viele Lieder, bei verschiedenen Anlässen  wird davon gesungen und gesprochen. An oberster Stelle meint man den  Abschied von einem anderen Menschen durch den Tod. Dieser Abschied ist ein Schnitt in das Herz, der wieder heilt, aber eine Narbe hinterlässt. Das Blut kann nicht mehr frei fließen, dies verursacht die Schmerzen im Brustbein. Es ist eine Frage wie nahe man dem Menschen gestanden ist. Qualvoll empfinden manche das Abschiednehmen, wenn sie aus beruflichen Gründen in ein anderes Land ziehen und die Ehefrau mit den Kindern oder die Eltern zurücklassen müssen. Mit den technischen Möglichkeiten von heute, wie Telefon und Email bleibt man in Verbindung. Etwas fehlt, der körperliche Kontakt, von Haut zu Haut.

Ein anderes Abschiednehmen steht in Verbindung mit dem Wort „Heimat“, aus einer Wohnung, von einem Ort wegziehen. Ein Tal wo man jahrelang gelebt hat, eine Felswand, einen Berggipfel auf den man täglich geschaut hat, verlassen. Der Dobratsch zeigt sich zu den verschiedenen Tages- und Jahreszeiten immer in einer anderen Farbe. In der “Roten Wand” habe ich täglich etwas Neues entdeckt. Der Felsen hat mich getröstet, wenn ich traurig war, hat mir Ratschläge gegeben, wenn ich seine Hilfe gesucht habe und hat mir Ruhe und Sicherheit vermittelt. Er hat mich an seine Brust gedrückt und gesagt: „Auf diesen Felsen kannst du dein Leben bauen“. Er wird mir in meiner neuen Heimat fehlen.

Absturzsicher.

DREI:wochen

Vor drei Jahren habe ich um diese Zeit darüber nachgedacht wie es möglich sein wird bis zur Pension, arbeitsmäßig und gesundheitlich, gut zu leben. Zum Ende meines Arbeitsleben nicht einen Absturz zu erleben. Jetzt stehe ich vor der Tatsache, dass es bis zum Jahreswechsel nur mehr drei Wochen sind. Vieles dreht sich im Kreis und die letzten Tage gewinnen immer mehr an Fahrt. Es ist wie eine Talfahrt vom Wurzenpass, bei einem Gefälle von 12 Prozent, man tritt auf die Bremse, aber der Druck geht in das Leere. Das Auto wird immer schneller und man weiß nicht, ob man die nächste Kurve schaffen wird.

Bei einem technischen Gebrechen gibt es die Gebrauchsanweisung als Hilfe , es wird Punkt für Punkt überprüft. Anhand einer Übergeberliste hacke ich die einzelnen Punkte ab und erstelle neue Listen. Mit jeder Liste gewinne ich  festen Boden unter den Füßen und die Bremsen greifen. Vor einem Jahr war alles weit weg.

Neuschöpfung.

HP:überall

HP ist allgegenwärtig, dies weiß jeder, der einen Laptop, Drucker oder PC in Verwendung hat. Wenige Firmen sind in der Computerwelt so präsent wie HP und hat sich gegen die stärksten Konkurrenten durchgesetzt. Auch in der Natur findet man HP, wenn man am Waldrand oberhalb der Genottehöhe unterwegs ist und dort auf eine nette Idee stößt. Es hat sich jemand die Mühe gemacht die Spaziergänger, passend zur Jahreszeit, mit Gedichten zu unterhalten. Die Gedichte wurden am PC ausgedruckt, laminiert, auf einer Platte aufgezogen und für alle gut sichtbar in der Nähe eines Unterstandes, aufgestellt. So werden die Spaziergänger jetzt mit dem Gedicht „Barbaratage“ von Hans Carossa, „Der Wald schläft“ von Fred Endrikat und „Am Weg“ von Max Kalbek beglückt. Auch gute Wünsche für 2012 sind zu finden, gezeichnet mit HP. Vielleicht denkt sich HP, dass die Menschen, in der Stille des Waldes empfänglich sind für Gedanken in Gedichtform, die Natur als materialisierter Geist. Die Vielfalt der Natur ist nicht selbstverständlich, genauso wenig wie die Gesundheit, obwohl wir vieles als selbstverständlich annehmen, bis es nicht mehr funktioniert.

Mühe geben sich auch ein paar Höhlenforscher, die auf das große Glück oder den Zufall hoffen, dass sie ein Höhlensystem in den Ausläufern des Dobratsches oberhalb von Warmbad entdecken. Am Wochenende, auch im Spätherbst, sind sie damit beschäftigt einen Schacht in den Berg zu graben. Es werden zwei Leute durch einen engen Schlurf in die Tiefe gelassen, Pickel und Schaufel nachgereicht, um dort in mühsamer Handarbeit weiterzugraben. Das geförderte Erdreich wird in einem Kanister von zwei Männern mit Hilfe eines Seiles nach oben gezogen, ausgeleert und der Kanister wieder hinabgelassen. Ob und wann sie auf eine Höhle stoßen werden ist ungewiss.

Der Berg lebt.

BASEN:fasten

Es gibt eine kleine Notiz in den „Oberösterreichischen Nachrichten“, dass der Primar der Internen im Bezirkskrankenhaus mit vierundsechzig Jahren überraschend, für alle unerwartet und mitten aus dem Leben gerissen wurde. Über die genaue Todesursache konnte die Krankenhausverwaltung noch keine Angaben machen. Mitten aus der attraktivsten Schaffensperiode, wo man darüber nachdenkt, wie viele Jahre man noch schaffen wird, wann man in Pension gehen wird. Sich darüber Gedanken macht wer ein würdiger Nachfolger wäre. Schon hinter vorgehaltener Hand gehört hat, dass man von Seiten der Stadt mit einer Auszeichnung in die Pension verabschiedet wird. Den Schritt in die Pension mit dem Abschluss der Sanierungsmaßnahmen in der Abteilung in das Auge gefasst hat. Er hat die inneren Organe des Menschen besser gekannt als die Meisten, die Funktionen, die Stärken aber auch die Schwachstellen. Vielen Menschen hat er die Beschwerden erklärt, sie vor Gesundheitsgefahren gewarnt. Sich darüber geärgert, dass diese die Gefahren nicht ernst nehmen, er hatte es mit Sturheit und Dummheit zu tun. Sogenannte Besserwisser und Unbelehrbare, die die Alarmzeichen des Körpers nicht wahrhaben wollen. Vielleicht hat er die Krankheitssymptome seines Körpers nicht ernst genommen, sie unterdrückt, wie wir es beim digitalen Radioempfang kennen, dass das Rauschen unterdrückt wird.

Basenfasten ist eine Willenssache. Gestärkt durch ein Haferbreimüsli am Morgen, folgen die Anwendungen, dies wird belohnt mit einem Gemüseteller zu Mittag und gekrönt mit einer Basensuppe am Abend. Kann mir jemand versprechen, dass das Basenfasten zur Verlängerung meines Lebens beiträgt, dann wiederhole ich nächstes Jahr die Basenfastenwoche.

Röntgenblick.