WAHR:heit

Viele Begriffe, die sich nicht auf  Materielles beziehen, wie Wahrheit, Glück, Friede, Liebe, Freiheit oder Glaube sind schwer zu erklären. Erklärungen findet man in philosophischen, theologischen Abhandlungen oder in Vorträgen, wenn man an Seminaren teilnimmt. Das Thema der Sommerakademie im Stift Kremsmünster war „Wahrheit wozu“. Die Wahrheit wurde in verschiedenen Vorträgen aus der Sicht des Philosophen, des Theologen, des Soziologen erläutert, eingekreist und definiert. Einige Schlüsselsätze waren: Viele Wahrheiten sind nicht überprüfbar, es gibt keine endgültigen Wahrheiten. Wer die Wahrheit sagt, riskiert das Leben oder mit der Wahrheit verschafft man sich keine Vorteile. Was können wir zur Wahrheit sagen, wenn wir vom Frühstück kommen und nach dem Mittagessen schielen. Die Klugen sind der Tod der Wahrheit. Im Johannesevangelium steht: Die Wahrheit wird euch frei machen.

 

Wie kommen wir zur Wahrheit, indem wir uns für den Nächsten einsetzen. Die Wahrheit muss gelebt werden, dies gilt auch für Begriffe, wie Friede, Glaube oder Liebe.

 

Haarschneiden.      

EBER:eschen

Dieses Jahr kann man beobachten, dass durch die langen Schönwetterperioden und die hohen Temperaturen das Obst um etwa vierzehn Tage früher reif ist als sonst. In der Schütt haben sich die Früchte der Ebereschen schon Ende Juli rot verfärbt, in anderen Jahren verfärbten sie sich Ende August. Dieses Jahr ist es um einen Monat früher. Dies gilt als erstes Zeichen für den nahenden Herbst. Es herbstet, ist ein oft gehörter Ausdruck, wenn eine Gewitterfront im Spätsommer die Blätter von den Bäumen weht und sie sich am Boden verfärben. Nicht jedes Jahr in der Natur verläuft gleich, dies gilt auch für die Lebensjahre. Es ist möglich, dass durch Hitzeperioden der Körper austrocknet, dass mehr Energie verbrannt wird als in anderen Jahren. Da kann es im Leben früher zu herbsten beginnen als in anderen Jahren.

 

Herbstbeginn.

KEIN:rasen

In der Sommerzeit fahren viele schneller als sonst. Sind es die sommerlichen Temperaturen, das helle Sonnenlicht, die drückende Hitze oder die vielen Termine? Vieles lässt uns im Sommer schneller und stärker auf das Gaspedal steigen. Dazu kommt, dass manche Autofenster geöffnet sind und die Musik alle Häuser entlang der Ortsdurchfahrt in Möselstein beschallt. Es kann oft nicht schnell genug gehen und so wird der Vordermann auch bei einer Sperrlinie oder in einer Ortsdurchfahrt überholt. Viele nützen die Sommermonate dazu, wenn es die Distanz erlaubt, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren, um den Rasern auf der Strasse zu entkommen. Dabei kann man abseits der Bundesstrasse auf dem Gailradweg erleben, wie ein Hase über eine Waldlichtung springt oder ein Reh inmitten eines Feldes seinen Kopf hebt. Die Vögel haben am Morgen die schönste Stimme und die Stimmen werden immer kräftiger, je heller der Tag wird. Auf der Wiese blühen die Blumen in den Farben weiß, gelb, violett, hellblau. Dagegen sind die Rasen rund um die Wohnanlagen eintönig grün. Dort versucht man mit tropischen Blumen und Pflanzen Farbe auf den Rasen zu bringen.

 

Die Blumenwiese.

ÜBER:drüber

Ein Modewort in der heutigen Eventgesellschaft heißt, man lebt  überdrüber. Damit will man sagen, dass man aufgrund seiner Beziehungen, seines Erfolges oder seiner Ideen sich von vielen anderen Mitmenschen abhebt. Es drückt manches Mal das Lebensgefühl aus, dass viele Leute vorgeben, keiner will ein normales Leben führen. Auch ohne besondere Leistungen entwickelt man ein Überdrüberimage. Im Sommer ist es chic von einem überdrüber Fest zum Nächsten zu wechseln. So können sich viele nicht mehr daran erinnern, bei welchen Partys sie in der letzten Woche gewesen sind. Die Tourismuszentren bieten für die Urlaubszeit eine Vielzahl von verschiedenen Events, ein vierundzwanzig Stunden Überdrüberprogramm an. Diese Eventhäufigkeit verdeckt die Beschwerden, die Frage zum Sinn des Daseins, die Zeit danach, für einen Sommer lang.

 

Zu meinen Mundartgedichten hat jemand gesagt: „Wir leben in einer Spaßgesellschaft, es darf nur Gaudi geben, alle haben wir einen Schmäh auf den Lippen und mit meinen Gedichten schaue ich hinter die Fassaden“.

 

Eine Sommernacht. 

 

LESEN:hören

KOTZ

 

Monche wochsn ols Kinda

mit Viecha auf, de kennan

an Hund, de Kuah,

dos Pferd bevor se zan

lafn onfongan.

Ondre hom mit de Viecha

ka Freid, se wochsn

im Lärm und im Vakehr

von da Stodt auf.

A jeda hot späta vül zan

tuan im Lebn, da Beruf,

de Frau und de Kinda.

Fir sich sölba wüll mon

a bissl Freizeit hobn.

 

Donn passiert epas,

a liaba Mensch valosst an,

a ondra stirbt oda es

passiert a Unfoll und

mon hot vül Zeit

zan nochdenkn. Do laft an

a Kotz zua und da Olltog

hot a neichs Gsicht… 

 

 

VALOSSN

 

A jeda Urt wüll heit

an Gewerbepark.

So wearn auf da

greanan Wiesn Blechhalln

mit groaße Fenstascheibn

hingstöllt und runduma vül

grean zan aussponnan.

De Industrie ziagt

aufs Lond.

In da Stodt hot se ka

greans Fleckl freiglossn.

Durt wochsn aus de

valossanan Fabrikn Grosbischln,

Staudn und da Löwnzohn…

 

 

SCHREIBN

 

Nit fir olle scheinan in

da Nocht de helln Stern,

monche firchtn sich

vur da Dunklheit,

vur da Zukunft,

vur de schlechtn Tram.

Wonns um mi gonz still weard

fong i on zan Schreibn… 

 

 

 

MundArt  HörProbe

 

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