corona:reindling

Die Ereignisse rund um die Corona Pandemie sind so vielfältig und vermehren sich so schnell, dass es unmöglich ist, auf alles und jedes zu reagieren. In meinen Blogbeiträgen spiegelt sich nicht jede Entwicklung der Coronakrise wider. Dies besorgen das Fernsehen und die Zeitungen, sowie die digitalen Medien in ausreichendem Maße. Ich sage im Überfluss, mehr als von den meisten Menschen erwünscht ist. Wer nicht selbst die Notbremse zieht oder nach einem Rettungsring greift, der wird vom Virusstrudel erfasst und in die Tiefe gezogen. Zumeist kommt man ohne professionelle Hilfe aus diesem Strudel nicht mehr heraus. Hier schreibe ich meine Empfindsamkeiten, meine Beobachtungen nieder, auch wenn sie dem aktuellen Stand etwas hinterher hängen. Wenn nötig füge ich den Zusatz, aus dem Tagebuch, dazu.

Wie sich die Gewohnheiten durch ein Virus, ein unsichtbares Phänomen, verändern können zeigte vor einem Jahr die Osterwoche. Für die Osterwoche war schönes und warmes Wetter vorausgesagt, eine Traumansage wäre dies in allen anderen Jahren gewesen. Für die arbeitende Bevölkerung und für die Schuljugend, die in Normalzeiten eine Woche Osterferien hat. Vergangenes Jahr sorgte die Wettervorhersage für Sorgenfalten, vor allem bei der Bundesregierung. Es war notwendig die Ausgangsbeschränkungen aufrechtzuerhalten. Man sollte so wenig als möglich unterwegs sein, auf keinen Fall zu den traditionellen Familienfeiern fahren. Ein gemeinsames Osterfrühstück oder Osterspaziergang mit Freunden könnte die  schnelle Verbreitung des teilweisen tödlichen Coronavirus fördern.

Mit diesem Beitrag beende ich vorläufig meine Beobachtungen rund um die Corona Pandemie. Ich will beim Corona Thema wieder einsteigen, wenn meine Impfung gegen COVID-19 bevorsteht. Alle Beiträge zur Coronakrise sind unter coronavirus nachzulesen.

Allen Besucherinnen und Besuchern auch in Pandemiezeiten ein erholsames und fröhliches Osterfest.


					

corona:katzen

In der Psychotherapie werden bei Entwicklungsschäden Tiere als Therapeuten eingesetzt. Haustiere haben einen tiefen Zugang zu unseren Emotionen. Mehr, als wir es mit unserem Verstand erfassen können und wahrhaben wollen. Gestresste und ruhelose Menschen berichten, dass, wenn abends beim Fernsehen die Wohnungskatze auf ihrem Schoß zu schnurren beginnt, sie wieder herunterkommen. In diesen Lockdown Zeiten, wo wir ein Einsiedlerleben führen, kann ein Haustier ein Beitrag sein, um das Höhlenleben erträglich zu machen.

Mit der Aufforderung im Lockdown zuhause zu bleiben, sich in die eigene Wohnhöhle zurückziehen, jeder menschliche Kontakt ist ein Kontakt zu viel, werden wir zu Corona bedingten Einsiedler. Bei zwei Romanen, Die Freiheit der Fische und Die zitternde Welt, welche ich in den letzten Monaten gelesen habe, gibt es Parallelen. Beim Ersten zieht sich der Protagonist freiwillig von den Menschen in eine Erdhöhle zurück und beim Zweiten wird ein Fremder von einem einheimischen Mädchen vor den Milizsoldaten in einer Karsthöhle versteckt. Beide bekommen um ihre Einsamkeit zu lindern eine Katze. Die Anwesenheit der Katze verkürzt ihre Tage, verbessert ihren Gemütszustand, sie haben ein flauschiges Wesen an ihrer Seite. In der Isolation haben sie ein Lebewesen welches sie füttern und streicheln können. Die Katzen suchen bei ihnen Schutz und Geborgenheit und lohnen dies mit einem beruhigenden Schnurren. Ich war erstaunt darüber, dass in ganz unterschiedlichen Romanen die Aufgabe der Katze sehr ähnlich war.

corona:test

Nach meinen ersten COVID Test denke ich, dass wir deshalb mit gewissen Vorbehalten zum Testen gehen, denn manches erinnert an eine Behandlung beim Zahnarzt. Dort ist es keinesfalls mit einem kurzem Mundöffnen und ahaa sagen getan. Die Behandlung dauert zumeist einige Zeit und es ist nicht ausgeschlossen, dass einem vom weiten Mund öffnen das Kiefergelenk schmerzt. Im schlimmsten Fall gibt es bei Abnützungen am Kiefergelenk ein Problem den Mund wieder zu schließen. Heute führen die Zahnärzte kaum eine Behandlung ohne Röntgendiagnose durch, dadurch kann gezielter und schneller behandelt werden. Anders war die Situation in den siebziger Jahren bei einem Dentisten im Unteren Gailtal. Dieser ordinierte ohne Röntgenapparat, er verließ sich auf die Schilderungen der Patienten und auf seinen Röntgenblick in den sperrangelweiten Mund. Eine weitere Methode einen schmerzhaften Zahn zu lokalisieren war sein Hämmern im Mund. Mit einem kleinen Hämmerchen hat er die Zähne abgeklopft und dabei nicht nur auf die Rückmeldung des Patienten vertraut. Dabei hat er auf das Echo der Zähne geachtet und dann seine Entscheidung getroffen. Wer ist der schmerzhafte Zahn und diesen extrahiert, ob es immer der Richtige war?

Kommt daher der Spruch, diese Musik klingt wie ein hohler Zahn oder der Schnaps reicht gerade für einen hohlen Zahn. Ältere Landbewohner verwenden gegen Zahnschmerzen das Hausmittel Propolis, ein Extrakt von den Bienen. Eine andere Lösung ist, einen Schluck selbst gebrannten Schnaps zu trinken und damit den Missetäter zu spülen. Der Vorschuss vom Schnaps, der erste Brand, ist auch ein bewährtes Mittel zum Einreiben bei Kreuzschmerzen. Vorschuss statt Voltaren plus.

Weiterlesen

corona:foto

Zum Jahresjubiläum des 1. harten Lockdown im Kampf gegen das Coronavirus überlege ich , welche Fotos von der Pandemie sind mir im Gedächtnis geblieben? Zu den ersten Bildern gehören die Berichte aus China und später aus Oberitalien. Überfüllte Notaufnahmen und Intensivstationen in den Spitälern, vermummte Ärzte und Pflegepersonal. Im schlimmsten Fall Bilder von überforderten Bestattungsunternehmen und LKW- Konvois, welche die Särge in benachbarte Regionen zur Beerdigung gebracht haben. Diese Reportagen haben den Boden für den 1. harten Lockdown in Österreich aufbereitet. Dazu die täglichen TV-Auftritte des virologischen Quartetts, alles zum Wohle der Österreicher. Weiters die Bilder von den leeren Fußgängerzonen und geschlossenen Fachgeschäften, auch am Villacher Hauptplatz war es im Frühling 2020 gespenstisch ruhig.

Nach den fröhlichen Urlaubsbildern von den Kärntner Seen gab es im Herbst eine Trendwende. In den Zeitungen und im Fernsehen dominierten die Reportagen von den sogenannten Teststraßen, in denen sich die Menschen einem COVID Test unterzogen. Hierbei sah man, wie sich stark vermummte Personen in blauen Schutzanzügen mit einem Gesichtsvisier, zu einer sitzenden Person hinunterbeugten. Diese Person hat den Mund weit geöffnet und der Sanitäter fährt mit einem Wattestäbchen in den Mund- und Rachenraum. Die moderne Variante ist wie beim Mc Donald eine Auto Driven Teststraße. Der Rotkreuzhelfer beugt sich zum offenen Autofenster und nimmt vom Fahrzeuglenker einen Rachen- oder Nasenabstrich. Der Gesichtsausdruck bei den Klienten ist dabei ganz unterschiedlich, vom schreckhaften bis zum gelösten Ausdruck. Mit geschlossenen Augen, hier muss man durch. Von den Testern nimmt man durch ihre Vermummung kaum etwas von ihrem Gesichtsausdruck wahr. In diesen Wochen erfahren die Testungen einen neuen Höhepunkt, da verschiedene Dienstleistungen nur mit einem negativen Corona Test in Anspruch genommen werden können. Anderseits versucht man durch viele Testungen die Mutationen des Coronavirus in ihrer Verbreitung zu begrenzen.

corona:josefimarkt

Kärnten feiert am 19. März, ein halber Feiertag, seinen Landespatron den Nährvater Josef. Die Behörden und Ämter sind geschlossen, die Kinder haben schulfrei, in manchen Tälern schließen die Banken und Einzelhandelsgeschäfte zu Mittag. Vor einem Jahr sind die Schulen, der Handel und die Gastronomie Corona bedingt für drei Wochen geschlossen und der Josefimarkt in Nötsch wurde abgesagt. Es herrschte frühlinghaftes Wetter, wie es nicht oft der Fall ist. An manchen Jahren hat es nachtsüber geschneit, war bitter kalt oder tagsüber regnerisch.

Wem es gelingt den Tag arbeitsfrei zu bekommen, besuchte den Josefimarkt in Nötsch. Eine kleine Ortschaft am Fuße des Dobratsch, ein verschlafenes Dörfchen würde ein Großstadtbewohner sagen. Der jährliche Josefimarkt verwandelt den Ort für einen Tag in einen großen Bazar. Die Straße entlang, vom Ortsanfang bis zum Ortsende, am Dorfplatz und am Bahnhofsplatz, ein Krämerstandl und Verkaufsbude reiht sich an die Andere. Aus allen Teilen Österreich und aus dem benachbarten Ausland kommen die Markt Fieranten um ihre Waren feilzubieten. Mit einem gesundem Schmäh, den nur altgediente Marktfahrer auf der Zunge haben, locken sie die Besucher an den Verkaufsstand. Es gibt Wundermittel gegen Rheumaschmerzen, gegen Blähungen und Halsweh, Tinkturen die sowohl beim Menschen als auch bei Tieren angewendet werden können. Die Universalküchenmaschine, die alle Gemüse- und Obstabfälle in einen Vitaminsaft verwandelt. Eine Politur für das Auto, bei der sich Lack- und Rostschäden in Luft auflösen. Dazwischen die Verkaufsstände mit robuster Jagd- und Arbeitsbekleidung, dazu das passende Schuhwerk. Socken und Unterwäsche im Fünferpack zu Sonderpreisen. Auf einen Krämermarkt darf Geschirr, egal ob Blech oder Porzellan und eine breite Auswahl an Küchenmesser nicht fehlen. Taschenmesser für den schneidigen Bua, der seinen Feitl immer griffbereit hat. Kein Josefimarkt ohne Würstlstandl. Die Besucher können zu den Frankfurtern, Debreziner, Krainer und haßem Leberkäs zwischen scharfem oder mildem Senf wählen. Von der Festwiese dröhnt die Musik und vom Autodrom schepperst und klescht es.

Zwischen den vielen Buden drängen sich die Besucher, klein und groß, Alt und Jung, jeder will sehen und gesehen werden. Aus den abgelegenen Dörfern und von den einsamen Gehöften des Gailtals zieht es die Bewohner nach Nötsch. Das Gewurle und Gewusel im Ort sehe ich vor meinem Auge und die Rufe der Standler höre ich im Ohr. Blicke ich auf die PC-Tastatur ist die Vision weg und der Gedanke an das Coronavirus ist wieder da. Aus dem Tagebuch….

Corona bedingt wurde der Josefimarkt 2020 und auch für 2021 abgesagt. Ebenso das Polentafest 2020 und dieses Jahr, 2021???