energie:sparen II

Das Gute an den Startschwierigkeiten war, ich hatte bis zum Besprechungstermin in Spittal an der Drau reichlich Zeit, einen Zeitpuffer. Wenn mir der Pannendienst vom Automobilclub innerhalb der nächsten halben Stunde Starthilfe geben konnte, so schaffte ich es zeitgerecht von Villach nach Spittal. Es ist nachvollziehbar, dass ich auf der Autobahn etwas mehr Gas gab. Die Fahrbahn war feucht und spiegelte sich in der Sonne. Dazu kam die Unsicherheit ob die Fahrbahn an exponierten Stellen eisig oder rutschig sein könnte? Ich wurde gewarnt, als auf der Gegenfahrbahn von weitem mehrere Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht erkennbar wurden. Es herrschte ein Blaulichtgewitter. Beim Näherkommen sah ich auf der anderen Seite verkeilte und quer stehende Autos. Die ersten Rettungsfahrzeuge trafen ein. In gemäßigterem Tempo fuhr ich weiter. Am Unfall waren über zehn Autos beteiligt, Lkws und Pkws, mit mehreren Verletzten und einem Totem. Als Unfallursache nimmt man an, dass einige Autofahrer vor der Einfahrt in einen Tunnel durch die tiefstehende Sonne so geblendet wurden, dass sie aufeinanderprallten. Die starke Blendung habe ich dann ein paarmal auf der Fahrt von Spittal nach Klagenfurt erlebt.

Vom Energiesparen war in der letzten Vorlesung zur Geschichte des Universums nicht die Rede. Es wurde die Frage erörtert, welche Zukunftsaussichten hat unsere Milchstraße? Insbesondere unser Planetensystem mit der Sonne als Fixstern. Die Zeiträume, in welchen sich wesentliches in unserem Sonnensystem verändern wird, sind für uns jetzt und für weitere Millionen Jahre irrelevant. Zum Nachdenken hat mich angeregt, dass die Sonne sich weiter erwärmen wird, zu einem roten Riesen anschwillt und sich die Erde einverleiben wird. Schon viele hunderte Millionen Jahre vorher wird durch die steigenden Temperaturen alles Leben auf der Erde sein Ende finden. Kann dies Gottesplan sein, dass seine Geschöpfe, um es drastisch auszudrücken, bei lebendigen Leibe verbrennen? Wie ist dies mit dem Schöpfungsmythos und der Lehre der katholischen Kirche vereinbar?

Blaulichtgewitter

energie:sparen I

Nachdem sich der Winter bisher in Kärnten geziert hat, hat er uns in den letzten Februartagen doch noch erreicht. In mehrerer Hinsicht, zum einem hat es einige Tage lang bis in Tallagen geschneit, danach Frühtemperaturen um die minus zehn Grad und tagsüber ein eisigen Ostwind. Für unsere Breite sind dies antarktische Temperaturen. An solchen Ausnahmetagen wirft man einen prüfenden Blick in den Kühlschrank, ob die Lebensmittel für die nächsten drei Tage reichen werden? Hinzugekommen ist, dass man sich vergewissert ob der PC, das Handy und der Rasierapparat voll aufgeladen sind. Zu den Behinderungen auf den Straßen könnte es auch zu einem Ausfall bei der Stromversorgung kommen. Im heutigen Leben steht die Handybenützung gleich hinter der Versorgung mit Lebensmitteln und Wasser.

Mein Citroen hat mich morgens überrascht, nach dem Drücken der Fernbedienung sind der Tankdeckel und die Motorhaube aufgesprungen. Den Motor zu starten war vergeblich, der Motor sprang nicht mehr an. Gänzlich überrascht war ich nicht, weil in den Tagen davor hat das Anlassen des Motors länger gedauert als üblich. Ich hatte vor die Autobatterie zu überprüfen. Jetzt kam mir die Batterie zu vor und versagte ihren Dienst. Verwirrt hat mich die Anzeige am Display, Energiesparmodus, das Starten des Motors war nicht mehr möglich.

Neuschnee

zweite:hand

Verschiedene karitative Organisationen haben vor einem Jahr dazu aufgerufen, nicht benötigte, aber gut erhaltene Kleider und Schuhe für die zu Zehntausenden eintreffenden Flüchtlinge zu spenden. Für die Meisten war Österreich damals ein Transitland. In unserem Haushalt haben sich die üppig bestückten Kleiderkästen geleert. Durch diese Spendenaufrufe haben die boomenden Secondhandshops vorübergehend an Bedeutung eingebüßt.Um die Secondhand Modeboutique mit dem Slogan „Erste Wahl aus zweiter Hand“ ist es ruhig geworden. Vor dem Winter stehen die von den Elternvereinen organisierten Tauschbörsen für Kinderbekleidung hoch im Kurs. Speziell für Wintersportbekleidung und für Wintersportartikel. Von den schnell wachsenden Kindern kann die Ausrüstung zumeist nur eine Saison lang getragen werden. Zum Anderen sind sie aus höherwertigen Materialien hergestellt, hochpreisig und es lohnt sich eine Tauschbörse.

Abfahrtskaiser

energie:ferien

Die Kärntner setzen ihre Hoffnungen auf Schnee, nach den grünen Weihnachten und dem frühlingshaften Jänner, in den Februar. Bald beginnen die Energieferien und viele Kinder möchten gerne Schi fahren oder Eis laufen. Der heutige Tourismus ist nicht energiesparend, die Bezeichnung Energieferien wurde vor dreißig Jahren eingeführt und ist irreführend. In Mittelkärnten gibt es für eine durchgehende Schneedecke oft zu wenig Schnee, dies schmälert auch die Umsätze bei den Skiliften. Nur die höher gelegenen Wintersportzentren sind ausgelastet. Man kann sagen, dass es auf Grund der Witterungsverhältnisse in diesem Schuljahr dreimal Osterferien geben wird oder werden es weiße Ostern? Überall sieht man die Kinder beim Radfahren und Ballspielen.

Die Sportartikelhändler, die Kleider- und Schuhhändler, versuchen mit reduzierten Preisen die Winterware zu verkaufen. Im Lager stapelt sich die Frühjahrsware, nicht die Jahreszeiten oder das Wetter bestimmen unseren Jahresablauf, sondern die neue Kollektion der Schuh- und Kleiderindustrie. Von der Ware in den Schaufenstern der Schuh- und Textilgeschäften wird  unser Lebensrhythmus beeinflusst.

Zwei Paar Schuhe

ver:trauen II

Für den religiösen Menschen und seinem Glauben spielen die Ereignisse rund um das Weihnachtsfest eine bestimmende Rolle. Im Alltag sagen wir oft wir hoffen, dass eine Reise, eine Familienfeier harmonisch abläuft. Man vertraut, setzt nicht auf Aufklärung und Voraussicht. Setzt Vorausplanung und Einsicht den Glauben außer Kraft? Fast nichts läuft im Alltag ohne Vertrauensvorschuss ab, wir vertrauen auf die Wirkung einer Massage oder eines Medikamentes. Bereits bei so einem banalen Vorgang, wie einem Einkauf, vertrauen wir, dass wir Dies und Jenes im Regal vorfinden werden. Das größte Vertrauen setzen wir in den Partner. Wir hoffen, dass er uns in einer schwierigen Lebenssituation, wenn wir angegriffen oder beschimpft werden, wenn wir müde und ausgelaugt sind, unterstützt. Uns zu einer unangenehmen Besprechung oder Untersuchung begleitet. Als selbstverständlich nehmen wir an, dass wir morgens wach werden. Die Zweifler versichern sich nachts zwei bis dreimal, dass sie noch am Leben sind.

„Dass die Sonne morgen aufgehen wird, ist eine Hypothese und das heißt: wir wissen nicht, ob sie aufgehen wird“. (Zitat Ludwig Wittgenstein)

Unbewusst vertrauen wir ein Leben lang unserem Herz, von dem die Meisten nicht wissen, welche Leistungen es erbringt. Erst wenn es schmerzt oder holpert werden wir wachgerüttelt. Ähnlich verhalten wir uns zu den anderen Organen. So zu der Lunge, der wir erst dann Aufmerksamkeit schenken, wenn wir beim Stiegensteigen in Atemnot geraten. Nach Tagen, an denen ich keinen Text verfasse, vertraue ich meinem Gehirn, meiner Intuition oder wem sonst, dass ich in der Verfassung bin Texte zu erstellen. Würde die Eingebung ausbleiben, wäre dies für mich ein großer Vertrauenseinbruch.

Richtwert