Ob zwischen dem Straßennamen Mariahilfergürtel in Wien und der Bitte, „Maria Hilf“ ein Zusammenhang besteht, weiß ich nicht. An jedem Samstag versammelt sich am Straßenrand vom Mariahilfergürtel, in der Nähe vom Westbahnhof, in der Früh eine Gruppe von etwa zwanzig Menschen um gegen die Abtreibung zu protestieren. Die Gruppe setzt sich aus jüngeren und älteren Männern und Frauen zusammen. Ein junger, schlanker Mann hält ein lebensgroßes Marienbild. Maria in einen blauen Mantel gehüllt, mit einem Glorienschein und einem Rosenkranz in den Händen. Die Frauen zeigen vor ihrem Unterleib vergrößerte Fotos von Ungeborenen in der dritten, neunten und zwölften Schwangerschaftswoche. Verstärkt durch ein Megaphon beten sie den Rosenkranz und singen Marienlieder. Ist die Ampel auf rot geschaltet und die Autos werden für eine Minute angehalten, dann kann man ihre Gebete gut hören . Bei grün gehen die Gebete im Autolärm unter. Aus der Nähe beobachten drei Polizisten das Geschehen.
Das Wunschkind.