KUNST:kinder

Es wird oft gesagt, dass für manche Menschen die Haltung von einem Hund oder eine Katze ein Kinderersatz, oder ein Ersatz für einen Lebenspartner ist. Die Menschen erzählen die unterschiedlichsten Begebenheiten aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis. Spricht man mit einem Hunde- oder Katzenbesitzer über ihre Haustiere, dann kann man mit einem längeren Gespräch rechnen. Wie bei den eigenen Kindern ist der eigene Hund oder die Katze die Schönste, der Bravste und die Gescheiteste. Hat eine Katze oder Hund dagegen in der Wohnung eine Vase oder einen Vorhang kaputt gemacht, dann sagt der eine Partner zum Anderem, dies war dein Hund oder Katze. Ähnlich verhält es sich, wenn es um die  Betreuung von Kindern oder Tieren geht. Die Arbeit wird gerne auf den Anderen abgeschoben. Gibt es eine Krise oder einen Streit in der Partnerschaft dann ist es oft das Kind, welches als Pfand gegenüber dem Partner benützt wird. Im schlimmsten Fall wird damit gedroht, das Kind zu entführen. So werden auch Haustiere als Pfand benützt und mit dem Freilassen des Tieres gedroht. In solchen Situationen ist der Mensch grausamer als das Tier, er droht dem Anderem das zu vernichten, was dem Anderem an das Herz gewachsen ist. Man will sein Herz brechen.

 

Überrascht waren die Gäste in einem Restaurant in Möselstein, als eine Frau mit zwei Hunden an der Leine den Speisesaal betrat und einen Kinderwagen hinter sich herzog. In einem Gespräche sagte sie, dies sei ein Hundewagen mit Schiebedach. So sei es möglich, die Hunde in alle öffentlichen Gebäude und Lebensmittelmärkte mitzunehmen. Der Hundewagen wurde neben dem Esstisch platziert und die Hunde hineingesetzt. 

 

Kunstherz. 

KUNST:halle

Der Kunstbegriff wird heute sehr weit ausgelegt. Viele vertreten die Meinung, dass die zeitgenössische Kunst das Wort Kunst nicht verdient. Die bessere und schönere Kunst hat es vor dreihundert Jahren gegeben. Für sie endet die Kunst vor hundert Jahren. Die Bilder von Schiele oder Kolig sind vor hundert Jahren von den meisten Zeitgenossen empört abgelehnt worden. Die Kunst der Wiener Aktionisten aus den sechziger Jahren, von Günter Brus, Valie Export oder Hermann Nitsch, findet heute in der Kunstszene Beachtung, wird aber von der Bevölkerung noch immer abgelehnt.  Dafür präsentiert man heute in der Kunsthalle die neuen Automodelle. Den neuen VW Golf als Kunst- und Kultobjekt. Die Menschen gehen vorbei an den Kultobjekten in den letzten Ausstellungsraum, dort erhält man mit dem Gutschein gratis ein Getränk.

 

Ein Capuccino.

LEBENS:zeit

Ein ungelöstes Rätsel ist, von wem und nach welchen Kriterien unsere Lebenszeit ausgewählt wird. Niemand kann zu seiner oder der Lebenszeit seiner Nächsten etwas Bestimmtes vorhersagen. Noch weniger weiß man, wie viel Freude und Schmerz man in seiner Lebenszeit erleben wird, wer die Lebenszeiträuber sein werden. Manchen macht die Arbeit, der Beruf, Spass, andere empfinden die Arbeitszeit als einen Lebenszeiträuber. Sie fühlen sich bei ihrem Hobby oder in ihrer Freizeit wohl. Solche, die eine Berufung in sich spüren, warten darauf, bis sie ihre Berufung ausüben können. Manche vertrödeln ihre Lebenszeit. In der Bibel gibt es dazu das Beispiel, wie der Herr drei Dienern während seiner Abwesenheit Talente zur Verwaltung übergibt. Zwei von ihnen vermehren ihre Talente, der dritte vergräbt seins. Er wird vom Herrn verstoßen, weil er es nicht genützt hat.

  

Bevor man entdeckt, dass man mit der Lebenszeit sparsam umgehen soll, ist es im Leben sehr spät. Man fragt sich, was man aus seinen Talenten gemacht hat, ob man diese vermehrt oder vergraben hat. Diese Selbstanalyse kann einen zufriedenstellen, ernüchtern oder frustrierend sein. Bekommt man Lebenszeit geschenkt, das heißt, man kann früher mit der Arbeit aufhören, so heißt es, mit dieser Zeit sorgsam umzugehen. Sein Talent nicht zu vergraben, sondern es zu vermehren. Viele benützen ihre Pension dazu, um länger zu schlafen, sie verzetteln sich in Kleinigkeiten, in den belanglosen Dingen des Alltags. Sie verlieren ihr Ziel aus den Augen, sie geben sich dem Genuss hin.

 

Apfelmus.

 

SEELEN:universum

In Österreich wurde ein Mann verurteil der mit einer Axt einen fünffachen Mord begangen hat. Mit der Axt hat er seine Frau, die Tochter, seine Eltern und den Schwiegervater erschlagen. Die Familie lebte im Nobelbezirk Wien- Hitzing in einer hellen Wohnung mit 3200 Büchern in der Bibliothek. Besonders beschäftigt hat er sich mit der Geisteswelt von Arthur Schopenhauer und seinem Werk „Jammertal“, „wo der Tod das bessere Leben sei“. Mit dem Satz vom Philosophen E. M. Cioran, „Es ist besser überhaupt nicht geboren worden zu sein“,  hat er seine Tat verteidigt. Die Sprengkraft der Philosophie zündet nicht bei dem der sie schreibt, sondern bei dem der sie liest.

 

Ist dieser Mann ein Irrläufer, ein Ausrutscher der Gesellschaft oder Verdrängen wir die Abgründe der menschlichen Seele und halten an einem positiven Menschenbild fest. Wie sonst können wir zur Tagesordnung übergehen, wenn täglich tausende Menschen durch Krieg, durch Vertreibung, durch Hunger sterben.

 

„Der Schriftsteller als solcher befindet sich in einem Zustand der Todsünde.“ E.M.C.

 

     

 

JENSEITS:universum

Zeichnet sich der Tod eines Menschen über einige Monate oder Wochen ab, dann ist man zum Zeitpunkt des Todes meistens gefasst. Kommt jemand durch ein Unglück unerwartet zu Tode, dann bedeutet dies für die Angehörigen einen seelischen Schock. Das plötzliche Herausgerissen werden aus dem Leben, aus der Familie, von einer Minute auf die andere ist schwer zu verkraften. Meistens liegen konkrete Pläne für die nächsten Wochen oder Monate vor. Hier stellt man den Hinterbliebenen oft eine psychische Stütze zur Seite, eine Krisentherapeutin oder eine geschulte Person einer Glaubensgemeinschaft. Wie kann der Trost aussehen, wenn der Ehepartner, ein Kind, ein Verwandter, durch einen Unglücksfall zu Tode kommt?  Eine Pastorin für Krisensituationen erklärte, dass es an erster Stelle darum geht die Hinterbliebenen dabei zu unterstützen, dass sie wieder Fuß fassen, dass sie Mut haben zum Weiterleben. Mit ihnen bespricht welchen Aufgaben sie sich in nächster Zeit zuwenden können, um über den Verlust hinwegzutrösten. Es geht weniger darum über das Jenseits zu reden, das je nach Glauben verschieden ist. Der Glaube an ein Weiterleben nach dem Tod ist in solchen Situationen am größten

 

Teihard de Chardin schreibt, dass Gott in jedem Teil des Universums ist, es eine Evolution Gottes gegeben hat. Gott lebt nicht außerhalb unseres Universum, sondern innerhalb des Universum, so ist er dem Menschen nahe. Der Himmel, das Jenseits, in welcher Form es auch immer existieren wird, wird innerhalb unseres Universum sein.

 

Für immer daheim.