In der Hotelhalle versammeln sich die Leute einer Reisegesellschaft. Jetzt bekommt die Reisegruppe ihre persönlichen Gesichter. Manche haben den Reiseblick, für sie gibt es nichts Neues. Sie bewegen sich im Hotel so sicher wie Zuhause. Der große Teil sind Seniorinnen und Senioren. In der Gruppe fühlen sie sich wohl, es gibt immer einen Ansprechpartner und viel Abwechslung. Exotische Länder erreicht man mit dem Flugzeug und der Bus vor Ort bringt einen zu den Sehenswürdigkeiten. Für angenehme Temperaturen sorgt die Klimaanlage im Bus und im Hotel. Die Kleidung ist bequem, in schrillen Farben und bunt wie die Jugend.
Die Abfahrt mit dem Bus ist um neun Uhr, eine Tour entlang der Küste. Jetzt ist es halb neun und der Bus steht noch nicht vor dem Hotel. Der Bus könnte etwas früher kommen, seit halb sechs Uhr ist man wach und um sieben Uhr war man beim Frühstück. Das Frühstücksbüfett war in einem anderen Hotel vor einem Monat üppiger. An einige Ausflüge kann man sich nicht mehr erinnern. Hat man diese Kirche auf dieser Reise gesehen, oder war es auf der Reise vor einem halbem Jahr. Vieles wiederholt sich.
Dazwischen trifft man die Leute mit dem verträumten Blick, die von ihrer Reise, welche fünf Jahre zurückliegt, schwärmen. Sie erinnern sich an ihre erste Reise vor dreißig Jahren. Für sie ist das Reisen etwas besonderes, nicht Alltägliches. Manche erfüllen sich einen Traum und machen immer an denselben Orten Urlaub. Sie dringen immer tiefer in die Seele der vertrauten Landschaft ein. Sie horchen auf den Klang der Landschaft, sie passen ihren Lebensklang dem Klang der Landschaft an. Sie suchen kein mechanisches Wissen über den Ort, kein geschichtliches Wissen, um damit die Einheimischen zu belehren. Sie behalten ihre Empfindungen für sich, sie suchen einen Ort für die Erholung ihrer Seele und ihres Körper.
Im Reisefieber.