MOND:nacht

Mit dem Start der ersten unbemannten Raumsonde „Sputnik“ durch die Sowjets im Jahre 1957 begann das Zeitalter der Raumfahrt. Danach begann ein Wettlauf zwischen den Amerikanern und den Sowjets, wer bringt den ersten Menschen auf den Mond. An den Start der Apollo 11 und  die  Mondlandung durch die Amerikaner am 20. Juli 1969 mit der Mondfähre “Eagale” kann ich mich  erinnern. Neil Armstrong sagte am 21. Juli 1969 (MEZ) nach dem Betreten der Mondoberfläche: “Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein riesiger Schritt für die Menschheit”. Im Nachhinein betrachtet war dies für die Astronauten ein Abenteuerurlaub, weil zu dieser Zeit war die Unterstützung durch die Technik für heutige Begriffe minimal. Ein gewöhnlicher Taschenrechner besitzt heute mehr Rechenfunktionen und Speicherkapazität als damals die Steuerung des Mondautos. Wer die Möglichkeit hatte, verfolgte die Mondlandung im Fernsehen.

 

In Politzen gab es den einzigen Fernsehapparat im Gasthof Rader, Erwachsene und Kinder versammelten sich in der Gaststube. Die Erwachsenen bestellten sich ein Glas Bier und einen Salzbrezel, die Kinder bekamen einen Almdudler und eine Dreieckschnitte. Manche zweifelten an der Echtheit der Übertragung und behaupteten, diese Szenen spielen sich in einer Wüste in Texas ab. Am nächsten Tag erschien die Bildzeitung erstmals färbig, mit Berichten und Bildern von der Mondlandung. Betrachtete ich danach den Mond, versuchte ich mir vorzustellen, wie es war, als die Astronauten am Mond gelandet sind. 

 

Nach der Mondlandung kauften immer mehr Haushalte einen Fernsehapparat. In Politzen kaufte sich ein Mann, der nicht lesen und schreiben konnte, als Erster einen Fernseher. In der Gaststube führte er das große Wort, er wusste durch die Fernsehnachrichten über alles Bescheid.

 

Das Fernsehwissen.      

GE:druckt

 

In den Informations- und Medienbereichen hat die Geschwindigkeit zugenommen, auch im Druckereigewerbe. Besucht man ein Druckzentrum für Tageszeitungen wird einem bei der Geschwindigkeit, mit der die Zeitung hergestellt wird, unheimlich. Der Rotationsdruck entzieht sich ob der Geschwindigkeit dem menschlichen Auge. Die Redaktion ist vom Druckereizentrum weit entfernt. Die Beiträge entstehen direkt am Ort der Veranstaltung, am Laptop, immer mehr steht online im Internet.   

 

Mein Lehrbetrieb umfasste eine Buchhandlung, eine Setzerei, eine Buchdruckerei und eine Buchbinderei. In der Setzerei wurden die Buchstaben händisch aus einem Setzkasten zu einer Seite zusammengefügt. Für längere Texte gab es eine Setzmaschine, wo die Buchstaben eingetippt und die Bleilettern gegossen wurden. Bei den Buchdruckmaschinen, Marke Heidelberg, verursachte der Einzug des Papieres  ein saugendes Geräusch, ich kann es vierzig Jahre später noch hören. Bei einem Spaziergang durch die Stadt Putje höre ich dieses saugende Geräusch. Durch das Fenster sehe ich dieselben Druckmaschinen, wie sie vor vierzig Jahren in meinem Lehrbetrieb verwendet wurden.

 

Druck machen.

GESUND:heit

Mit den Dingen, welche in großer Fülle vorhanden sind, gehen wir großzügig, man kann sagen, verschwenderisch um. In unseren Breiten ist dies das Trinkwasser, die unverbaute Landschaft, die Luft, Lebensmittel, mit der Energie und jeder mit einigen persönlichen Dingen. Werden die Ressourcen knapp, beginnt man darüber nachzudenken, wie man den Verbrauch einschränken oder verändern kann. Manchmal ist es möglich ohne Komfortverlust etwas zu verändern. Ähnlich verhält es sich mit der Gesundheit, die direkt nichts kostet. Bei der Gesundheit leben wir drauflos, wobei niemand genau sagen kann, was gesund ist und was nicht. Die großen Gesundheitssünden, wie rauchen, trinken und zu fett essen sind bekannt. Ohne körperliche Bewegung befindet man sich nicht auf dem Weg der Gesundheit. Überrascht ist man oft, dass Leute die ein ungesundes Leben führen sich einer robusten Gesundheit erfreuen, vor Gesundheit strotzen. Heute ist es nicht nachvollziehbar, ob die Gesundheit aus der Apotheke kommt oder ob es ohne Pillen auch so wäre. Kommt man bei einem Busausflug mit den Leuten in das Gespräch, so erfährt man, wie viele Medikamente gerade ältere Leute vom Aufstehen bis zum Schlafengehen einnehmen. Von der Wiege bis zur Bahre, Medikamente alle Tage.

 

Bittere Pillen.

SITE:test

Zeugnistag, ich habe  meine Homepage prüfen lassen.

Das Prüfungsergebnis: “Sehr gut”

Testergebnis im Detail:

Schlagloch
glaubenspolizze seelenrheuma reisefieber tabuzone
https://www.schlagloch.at

Inhaltliche Prüfung (40%):  sehr gut;   Die Inhalte sind von sehr guter Qualität. Die Seite bemüht sich um eine anspruchsvolle Darstellung.

SPAM-Prüfung (20%): sehr gut;  Kaum Werbung und keine Belästigung durch SPAM.

Reputation (20%): gut;  Die Seite ist anerkannt.

Usability (20%): gut;  Gute Usability.

Gesamturteil: sehr gut (1.4) 

HIER  kann man die Webseite prüfen lassen. 

 

KATZEN:sprache

Besucht man die Biennale in Venedig, dann hat man den Eindruck, dass in einem Planquadrat „Katzentod“ die Stadt von den umherstreunenden Katzen gesäubert wurde. Geht man durch den Park Giardini, zum Eingang des Biennalegeländes, dann begegnet man keiner Katze. Vor Jahren war es umgekehrt. Der Grund dafür könnte sein, dass sich viele Venezianer einen Schoßhund zugelegt haben. Katz und Hund vertragen sich in den engen Gassen nicht. Die stärkere Lobby wird den Ausschlag gegeben haben. Die Dogen waren Hundefreunde. Vielleicht sitzt heute noch ein Hund in der Stadtverwaltung und hat das Schicksal der Katzen besiegelt.


Durch die Installation im deutschen Pavillon, „Eine Küchenkatze spricht“, sind die Katzen zurückgekehrt. Der Künstler Liam Gillick lässt eine Küchenkatze, die auf der Kredenz einer „Frankfurter Küche“ sitzt, zu den Besuchern sprechen. Es kommen immer mehr Menschen, um die sprechende Katze zu hören. Auf die sprechende Katze sind alle stolz. Die Leute lesen der Katze aus der Zeitung vor und die Katze äußert zum Weltgeschehen ihre Meinung. Eines Tages gilt eine sprechende Katze als völlig normal und niemand kommt mehr zu Besuch. Da wird die Katze depressiv. Es kommen zwei Kinder zu Besuch. Die Kinder sagen zur sprechenden Katze: „Du hast einen schlechten Atem“. Es ist der schlechte Atem des Pavillon, Zahnfleischentzündung. 
 

charly

charly

Charly steht mit erhobenem Kopf und aufgestelltem Schwanz in der Küche und schaut mich fragend an. Ich sage  zu ihm: „Charly sprich halt“. Charly: „ Euer Vorteil ist, dass ihr längere Beine habt, unsere Beine nehmen an Länge zu, wir wachsen. Die Beine von euch beginnen sich, durch das viele Sitzen, das Autofahren, das Fliegen zu verkümmern. Ihr gebraucht eure Beine immer weniger. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ihr wieder auf allen Vieren daherkommt, wir brauchen nur zu warten.“  Ich : „Soll ich eine Dose öffnen?“ Charly: “Wenn wir wollen, können wir uns selbst ernähren, wir finden in der Natur alles was wir brauchen. Wir haben euch vor dem Verhungern gerettet, wir haben die Ratten und Mäuse gejagt, die eure Getreidevorräte aufgefressen haben. Wir brauchen keinen Supermarkt, ihr ernährt euch  aus der Dose, ihr seid dosenabhängig.“  Ich: „Willst du Keksi fressen“? Charly: „Ja“. 

 

undine

undine

Ich rufe: „Undine, wo bist Du, komm halt“. Undine: „Ein höherer Platz bringt mir neue Einsichten. Wir können unseren Standpunkt frei wählen. Eure Kopflastigkeit, euer Kopf, auf einem schmalen Hals  wird zu einem Problem werden. Die Halswirbelsäule ist euer schwächster Punkt. Die Bildschirme zerstören eure Halswirbelsäule. Für viele von euch sind die PC die neuen Götter“. Ich: „Die PC sind unsere Sklaven, unser Personal“. Undine: „Wir haben uns in eure Wohnungen eingeschlichen. Wir halten die Küchen, die Wohnzimmer, die Schlafzimmer, die Terrassen besetzt. Ihr seid unser Personal. Unsere Krallen sind unsere Waffen, aber wir machen unsere Pfoten nicht schmutzig. Wir lassen Krieg führen. Der nächste Krieg wird ein Krieg zwischen Katzen- und Hundebesitzer sein,  ein Stellvertreterkrieg. Dann werden wir eine katzengerechte Welt einfordern, ohne Türen und Fenstern, alles offen“. Ich: „Willst du Stangele fressen“? Undine: „Ja“.  

Das Sprachzentrum.