Das es notwendig ist, in den von den Fremdenverkehrsämtern verlegten Stadtplänen neuerdings die Positionen von Briefkästen einzuzeichnen, ist befremdlich. Früher ist man in den Großstädten über Briefkästen geradezu gestolpert. Touristen sind heute oft die Einzigen, welche nach einem Postkasten suchen, um ihre Ansichtskarten einzuwerfen.Vielfach kommen die Urlaubsfotos und die Urlaubsgrüße per SMS oder Whats App bei den Daheimgebliebenen an. Von vielen EU-Ländern weiß ich, dass gelb die Farbe der Post ist, auch bei den Briefkästen. Bei der Suche nach einem Postkasten in Amsterdam fiel mir zuallererst eine große Tonne in leuchtendem Gelb auf. Ich glaube, die eingeworfenen Urlaubsgrüße werden ihre Empfänger nie erreichen. Auch hier sind die Briefkästen weitgehend aus dem Stadtbild verschwunden. Die Briefkästen sind rot. In den Kanälen von Amsterdam, den Grachten, liegen viele Hausboote vor Anker. Dessen Briefkästen sind zumeist am Straßenrand an einem Pfosten oder dem Sicherheitszaun befestigt. An der Amstel 9 und man hat seine Postadresse und fixen Wohnsitz. Sesshaft in einem Hausboot, dass immer ein wenig schaukelt, man hat sozusagen nie festen Boden unter den Füssen.
Bei einer Busreise nach Venedig erhielten wir vom Reiseveranstalter einen gratis Stadtplan, wobei wir uns bei genauerem hinsehen über die Vielzahl der markierten Stellen wunderten. Alles Sehenswürdigkeiten? Beim Studieren des Stadtplans entdeckten wir, dass es sich um einen Plan vom Umweltressort handelte und die vielen Punkte die Orte für die Mülltonnen angaben.
Aus dem Tagebuch…