WASSER:geist

In Kärnten gibt es eine Vielzahl von großen und kleinen Seen, so zahlreich sind auch  die  Sagen  von Nixen und Wassergeistern.  Je größer der See, wie der Wörther-, der Ossiacher- oder der Milltstättersee, umso mehr Erzählungen gibt es.

Kaum vermutet man eine Begegnung mit einem Wassergeist im Gebirge. Unter der Kirche von Gaschurn befindet sich eine Oase nach dem Motto: „Wasser und Geist“ . Neben den Sitzbänken gibt es zwei Brunnen , darauf Zitate aus der Bibel : „ Wer aus diesem Brunnen trinkt, wird niemals Durst haben.  Der Geist der über dem Wasser schwebte und dem Kosmos seine Ordnung gab.“  Hier kann  man zu sich selbst finden.  An der Stützmauer reifen die Weintrauben heran.

Räumlich ist es schwierig den Geist schweifen zu lassen,  da der gegenüberliegende Hang nur eine Armlänge entfernt ist. Es ist nicht möglich über die Berge zu blicken. Ein Ausweg ist, den Blick talauswärts zu richten. Dort wartet die Freiheit  und die Jungen gehen  zur Arbeit und zur Unterhaltung talauswärts. Die Hoffnungen, aber auch die Gefahren lauern dort. Solange wie möglich stellt man den Weg aus dem Tal als schwierig dar, eine Versuchung der man widerstehen soll. Wiedersagt ihr dem Teufel, ja wir wiedersagen. Draußen liegt das Verderben und mancher ist den Versuchungen, wie Drogen, Alkohol und Spielsucht erlegen. Dort leben die Einflüsterer die sagen, dass man beim Glücksspiel sehr reich werden kann.

Saureich.

DRUCK:ausgleich

Heute geht es mir besser als vor einigen Jahren. Mir wird immer mehr bewusst, dass ich mich um verschiedene Dinge nicht mehr kümmern muß. Keine Vorbereitungen für die nächsten Monate, keine Bedarfserhebungen, keine Bestellungen für den nächsten Schulanfang. Kein Vorsprechen für Aufrträge bei Institutionen die glauben, dass  größere Firmen automatisch eine größere Leistung bringen. Die Leistungsfähigkeit einer Firma, ob groß oder klein, hängt vom Einsatz und dem Können jedes einzelnen Mitarbeiters ab. Es gibt keinen Erfolgsdruck um die Aufträge zu erhalten. Oft weiss dies das Gegenüber und versucht ein Katz- und Mausspiel, wer gewinnt. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, warum man sich im Berufsleben gegenseitig das Leben schwer macht, mehr, als es die  Arbeit mit sich bringt.

Während dieser Gedanken blicke ich vom Drau-Radweg auf das Kloster Wernberg, ein Kraftort für die Seele. Zwei Schwäne schwimmen in Richtung der Eisenbahnbrücke, in der Sonne beginnen sie ihr Gefieder zu reinigen.

Schwanenschloss.

BE:drohung

Obwohl sich ein Gebrauchsgegenstand im Alltag bewährt veraltert das Gerät  und man passt es der Zeit an. Diese Vorgangsweise gibt es in vielen Bereichen. Es fängt bei den einfachen Dingen, wie Kleidung und Schuhen, an. Niemand ist vor Jahrzehnten nackt in den Tag gegangen und trotzdem werden ständig neue Kleider und Schuhe entworfen. Die alten Kleider werden entsorgt und für caritative Zwecke gespendet. Es gibt keinen Beruf, wo sich die Aufgabenstellung mit den Jahren nicht geändert hat, so in der Autowerkstatt. Früher war die übliche Bezeichnung Mechaniker, weil es sich beim Motor, Getriebe oder der Lenkung um mechanische Teile gehandelt hat. Heute verwendet man die Berufsbezeichnung Autotechniker. Vieles wird vom Computer gesteuert. Es wäre nicht möglich die Ausbildung und die Werkstatteinrichtung so zu belassen, wie sie vor einigen Jahrzehnten üblich war. In der Landwirtschaft werden kaum noch Pferde zum Pflügen und zum Transportieren eingesetzt. Die Zeit wo mit  der Hand gesät  und gemäht wurde ist vorbei. 

Gleiches gilt für den Einzelhandel, egal welche Branche. Es wäre nicht sinnvoll den Typus des „Greisler“  wiederzubeleben. In Thörl – Maglern, an der österreichischen – italienischen Grenze gibt es das Greißlermuseum, mit einer Geschäftseinrichtung wie vor hundert Jahren.

Bewirbt sich jemand um die Betriebsnachfolge im Handel und versichert dem Inhaber, dass alles so bleiben wird, wie es in den letzten dreißig Jahren war, dann kann diese Aussage als eine Bedrohung empfunden werden. Da stellt sich die Frage, wie die Chancen für die Übernehmerin stehen, wenn sie die Absicht hat einen Schritt in die Vergangenheit zu machen, statt in die Zukunft. Es ist besser, dem zu vertrauen der sagt, es wird kein Stein auf dem Anderen bleiben.

Für das Gehirn ist es förderlich, wenn beim Denken nichts so bleibt, wie es war. Die Griechen waren der Auffassung, das alles fließt und heute fließt vieles schneller, manchmal zu schnell. Daher die Überschwemmungen und Vermurungen.

Biblisches Alter.

JAHRES: zeiten

Wenige denken bei der Planung von ihrem Pensionsantritt daran, in welche Jahreszeit dieser Termin fällt? In den meisten Fällen hängt dies von den Beitragsmonaten ab, wann der Pensionsantritt möglich ist. Manche wollen  mit Jahresende in die Rente gehen, andere  zum Abschluss ihres Arbeitsleben ein Vorhaben fertigstellen. Manche wechseln von einem Urlaub oder einem Kuraufenthalt in die Pension.  Die wenigsten denken daran, dass es eine Rolle spielt, in welcher Jahreszeit man in den Ruhestand tritt. Im Winter kann man den Schritt in die Pension nicht positiv erleben, wenn man von der sozialen Wärme der Arbeitswelt, in die kalte  Welt der Alten wechselt. Dazu kommt die Winterkälte, also innere und äußere Kälte. Es zeugt von sozialem Unverständnis, wenn man Menschen im Winterhalbjahr in Pension schickt. Ein Vergehen an den arbeitenden Menschen, die ein entbehrungsreiches Berufsleben hinter sich haben und sie dann in der kältesten Jahreszeit in die Rente zu schicken. Man entlässt sie in die Trostlosigkeit des Winters, in die Alterstrostlosigkeit.

Im Sommer stellt sich der Pensionsantritt anderst dar, man geht  in einen sonnigen Abschnitt des Lebens.

Vierjahreszeiten.

GELOBTES:land

Im Alten Testament wird erzählt, wie Gott das Volk Israel, geleitet durch die Propheten in das gelobte Land führt. Immer, wenn das auserwählte Volk in Schwierigkeiten gerät, hilft ihnen Gott weiter. Viele unbekannte Gebiete, Wüste und Meer, müssen durchquert werden, danach soll das Land kommen, wo Milch und Honig fließen. Ähnliches können wir sagen, wenn es sich um das Berufsleben, eine Beziehung oder um die Ausübung bestimmter Fähigkeiten handelt. In den ersten Jahrzehnten des Berufsleben ist man energisch und versucht vorwärtszukommen, dies ändert sich gegen Ende des Berufsleben. Jetzt ist man bemüht, in den letzten Berufsjahren gesund und kräftig zu bleiben. Vieles, was man früher ohne Anstrengung erledigt hat, bereitet mit zunehmenden Alter Schwierigkeiten. So hofft man darauf, dass alles gut gehen wird, hat aber auch seine Zweifel. Gespräche mit Pensionisten können manchmal ernüchternd sein. In einer Gesprächsrunde haben mehrere die Meinung vertreten, dass man als Pensionist immer die Wahrheit sagen kann, was im Berufsleben nicht immer möglich ist. Nur die Wahrscheinlichkeit, dass man von den Anderen wahrgenommen wird, ist viel geringer. Viele sehen sich nur mehr als halben Menschen.

In den langen Arbeitsjahren hat man viele Menschen kennengelernt und bedient. Von vielen wird man aufgefordert, sie nicht im Stich zu lassen. Man fühlt sich verpflichtet, über das Pensionsalter hinaus, für die Menschen da zu sein.

Nicht aufgeben.