AN:merkungen

Bei der rockigen Faschingsmesse in der Kirche von Völkendorf wurde in der Predigt der Versuch unternommen, die Auferstehung als eine „Verrücktheit des Lebens“ zu sehen. Es wird von uns verlangt an etwas zu glauben, was nicht zur Normalität gehört, außerhalb unserer Erfahrungen steht. Fasching und Ostern haben vieles gemeinsam…weiterlesen

FASSUNGS:los

Die Lebenszeit des einzelnen Menschen ist nicht nur zum Jahresbeginn ein Thema. Viele ältere Menschen sind froh darüber, wenn sie über den Jahreswechsel gekommen sind und der größere Teil vom Winter vorüber ist. Die kalte Jahreszeit bringt vermehrt die Möglichkeit einer Verkühlung, Husten, Grippe oder Lungenentzündung. Ein erhöhtes Risiko auf einem vereisten Gehsteig zu Fall zu kommen. In Südkärnten hat der  Winter an Schrecken eingebüßt, es gibt keine durchgehende Kälte, Schnee und Eis mehr. Es wechseln sich Schneefall und Regen, Kälte und Tauwetter ab. Viele blicken mit Zuversicht auf den März, auf das kommende Frühjahr.

Trotz steigendem Lebensalter, fällt man nicht einem Unfall oder einer heimtückischen Krankheit zum Opfer, schaffen wir es nicht, das Wissen, welches sich seit Jahrtausenden angesammelt hat, vollständig  zu studieren. Wie sollen wir das Geheimniss der Religion von tausenden Jahren erfassen, -zig tausende Romane lesen, die neuesten Theorien von Mathematik oder Physik begreifen, wir bleiben fassungslos. In den Bibliotheken treten wir den Ansammlungen von Wissen und Erfahrungen mit Staunen gegenüber. Heute kommen das Radio, das Fernsehen und das Internet dazu. Man kann nur hoffen, dass man eine Offenbarung erlebt, was einem wichtig ist. Früher hat es genügt, wenn der Vater seine Erfahrungen an die Kinder, oder der Lehrmeister sein Wissen an den Lehrling weitergegeben hat. Dies hat für einen Lebensentwurf genügt.

Brockhaus.        

KATZEN:buckel

Manches können wir von den Verhaltensweisen der Tiere lernen. Es ist nicht so, dass wir Menschen in allem schlauer sind. Gesundes Verhalten lässt sich bei den Hauskatzen beobachten. In einer Stadtwohnung, wo Katzen und Menschen in einer Wohngemeinschaft zusammen leben, sind sie ein Vorbild beim Aufstehen. Die Katze erhebt sich von ihrem Schlafplatz und führt Dehn- und Streckübungen durch, den bekannten Katzenbuckel. Bei uns verläuft es ganz anders. Durch den Wecker werden wir beim Aufstehen in den Alarmzustand versetzt. Wir wenden uns schleunigst der Morgentoilette und dem Frühstück zu. Uns bleibt keine Zeit den Körper hochzufahren, den menschlichen Motor aufzuwärmen. Wir fahren mit dem dritten Gang los.

Eine Katze putzt sich nach dem Fressen ausgiebig, sucht ihren Lieblingsplatz auf, rollt sich zusammen und hält einen Verdauungsschlaf. Einfach dem Genuss des Essens nachhängen und dem Magen die nötige Zeit zur Verdauung zu gewähren. Bei uns handelt es sich oft um einen Schnellimbiss im Stehen. Haben wir Zeit für ein Mittagessen so suchen wir nach möglichen Nebenbeschäftigungen. In vielen Restaurant sind an vier Wänden Flachbildschirme installiert und überall läuft ein anderes Programm. Die ständige Musikberieselung ist Alltag. Fehlt der Bildschirm und die Musik, dann suchen wir nach einer Tageszeitung. Wir blättern darin, während wir den Löffel in den Mund schieben. Dauert das Servieren der Hauptspeise etwas länger, dann blicken wir ungeduldig auf die Uhr. Die meisten werden durch einen Telefonanruf bei ihrem Mittagessen gestört. Beim Zahlen ist man gedanklich schon bei der Arbeitsstelle. Eine Pause nach dem Mittagessen, um dem Magen mehr Energie für die Verdauung zur Verfügung zu stellen, ist nicht vorgesehen. Dafür leiden wir an Sodbrennen und Magendrücken.

Das warme Buffet.

WINTER:sonne

Die Wintermonate sind für viele keine ideale Zeit zum Kuren, andere stoßt die Kälte nicht ab. So treffe ich bei Schönwetter im Kurpark von Warmbad die einen beim Nordic Walking, beim Spaziergang mit dem Hund oder beim Joggen. Die meisten Spaziergänger sind mit Stirnband und Handschuhen bekleidet, andere joggen mit kurzer Hose und T-Shirt über die Napoleonwiese. Einzelne Damen sind in Pelzmäntel gekleidet und wenden ihr Gesicht der Sonne zu. Eine neue Variante des Golfsport probiert ein Herr aus. Er legt Tennisbälle auf den gefrorenen Schnee und schlägt mit dem Golfschläger zu. Als Ziel wählt er einen Baumstamm. Die Senioren vom nahegelegenen Heim werden mit dem Rollstuhl in die Sonne gestellt.

Der Schnee hat die Wiese zugedeckt, das Biotop ist eisfrei. Zur Freude der Kurgäste schwimmen im Biotop orange Fische. Die Attraktion sind Wasserschildkröten, welche von der Thermalanlage in das ruhigere Kurparkbiotop gewandert sind. Einige Schildkröten genießen die Sonnenstrahlen, andere schwimmen huckepack durch den Teich. 

Manchen Gästen sieht man die Lasten des Alltags, die sie in den Kurbetrieb mitgebracht haben, an. Sie gehen in sich gekehrt und gebückt über die Wege. Hier haben sie die Möglichkeit etwas von der Alltagslast loszuwerden und erleichtert die Heimreise anzutreten. Daheim kommen neue Lasten auf sie zu, wenn sie erfahren, dass ein Mitbewerber, der sich durch einen Konkurs seiner Schulden entledigt hat versucht, mit Diskontpreisen, andere Kollegen auszubooten. 

Die nächste Pleite.

FASCHING:ade

Das österreichischen Fernsehen sendet Aufzeichnungen von Faschingssitzungen aus ganz Österreich, als Letzte heute die vom Villacher Fasching.  Kaum vertreten sind  die westlichen Bundesländer,Vorarlberg,Tirol und Salzburg. Die meisten Faschingsgilden gibt es in  Kärnten, Steiermark und dem Wiener Raum. Jeder  größere Ort in Kärnten hat seine eigene Gilde mit einem Prinzenpaar und einigen Faschingssitzungen. Zur Faschingsprinzessin oder zum Prinz gewählt zu werden ist eine hohe Auszeichnung. Personen, die in der  Öffentlichkeit bekannt sind hoffen, dass sie in einer Parodie der örtlichen Faschingssitzung vorkommen. Es kommt vor, dass manches Geheimnis plötzlich allen bekannt ist. 

Der Villacher Gildenkanzler bezeichnete Kärnten als die Narrenhochburg Österreichs. Viele Beiträge beschäftigen sich mit den politischen Vorkommnissen in Kärnten und diese sind bühnenreif. Manche Gags sind einfältig, die  Unfähigkeit im Alltag darüber zu sprechen, dann finden sich solche Situationen auf der Bühne wieder. Man  macht darüber einen Scherz und erntet dafür den meisten Applaus. Dabei geht es oft um alte Menschen, Frauen oder sogenannte Verrückte. Wer mit  einer heiklen Situation nicht zurechtkommt rettet sich in einen Witz und lacht lauthals.

Lei, lei.