Die katholische und die orthodoxe Kirche feiern am 14. September den Tag der „Kreuzerhöhung“. Da stellt sich die Frage, wurde Christus mit drei oder mit vier Nägeln an das Kreuz geschlagen? In der Ausstellung „Macht des Wortes“ im Stift St. Paul im Lavanttal wurden Bilder gezeigt, wo Christus mit herabhängenden Beinen an das Kreuz geschlagen wurde und mit vier Nägeln gekreuzigt wurde. Ein Ausstellungsstück ist das Hölleiner Kruzifix von 1180, ein „Vier Nagel Typus“. Die Darstellung ist typisch für die Romantik und wurde in der Gotik vom „Drei Nagel Typus“ abgelöst.
In der Arnoldsteiner Kreuzkapelle ist Christus seit Jahrhunderten und für die nächsten Jahrhunderte aus einem Felsen herausgemeißelt. Der gekreuzigte Christus, mit seinen flehenden, nach oben gerichteten Augen, ist mir sympathischer als der auferstandene Christus, weil er von dieser Welt und im Leid mit uns vereint ist. Den Menschen einen Spiegel vorhält, zu welchen Taten wir gegenüber anderen Menschen fähig sind. Dies erleben wir im Nahen Osten, im EU-Raum sind wir humaner geworden. Weltweit gehören Kriege und Folter zur Tagesordnung. Auf dem Gebiet der psychischen Gewalt sind wir subtiler, in der Ausübung von Macht und Machtansprüchen, Demütigungen und Beleidigungen gegenüber anderen Mitmenschen. In einem Gespräch wurde gesagt, dass den Menschen, die psychisch leiden, der Glaube an Gott und das Gebet nicht helfen können, nur den psychisch Gesunden. Eine Zweiklassen Gesellschaft vor Gott. Die psychisch Kranken haben von den Mitmenschen am wenigsten Unterstützung und dann auch keine Hilfe aus dem Glauben.
Zu meinem Beitrag gibt es im “schlaglocharchiv” neue Kommentare.
Ein Auszug:
Siegfried Paul Posch (6.9.09 20:15)
Betreff: Wurde Jesus mit drei oder mit vier Nägeln an das Kreuz geschlagen? “Dreinagelfreitag”, Ulrichsberg, “Vierbergelauf” (s. “Wikipedia”, ich zitiere als Mitarbeiter)
Ich erinnere aber wegen meines Hinweises auf die Darstellung Jesu am Kreuz durch Caspar David Friedrich an die in einer Debatte über das Deckengemälde der Kalvarienbergkirche in Graz aufgeworfene Frage, ob eine Darstellung Jesu mit den Mitteln der Kunst nicht überhaupt als unmöglich angesehen werden muss; an die Ansicht S. Kierkegaards zu dem Problem.
Siegfried Paul Posch, Graz III. Getippt mit meiner linken Hand, keine Antwort per E-Mail möglich!
Siegfried Paul Posch (8.9.09 19:35)
Betreff: “Dreinagelfreitag” – Kärnten, das “andere” Bundesland in Österreich
Ich entgegnete zuletzt “Grünen” in Graz mit dem Zitat aus Dietrich Bonhoeffer: “Gott ist bei uns am Abend und am Morgen.” Nun könnte die Zeile doch bange fragen lassen: Ist Gott in der Nacht nicht bei uns? Besonders psychisch Kranke, in und außerhalb von Spitälern, die dem Gästebuch “dreinagelfreitag 487554” am Herzen liegen, könnten das angstvoll fragen. In der “Apokalypse”, 21,25, steht, wenn die Schöpfung vollendet ist, wird es keine Nacht mehr geben. Denkt Bonhoeffer, diese Zeit sei bereits gekommen? Unser Bewusstsein wäre ja seit dem Kaiser Karl V., dass wir in einer Welt leben, in der die Sonne nicht untergeht; ich publizierte dazu eine Darlegung in einer Zeitung. Aber: Welche zwei Ereignisse des Anfangs des 18. Jahrhunderts brachten das Bewusstsein des Reichs Karls V. zum Erlöschen? Im Sinne des Gesagten ist die Frage doch von Gewicht!
Siegfried Paul Posch, Graz III. Keine Antwort per E-Mail möglich!