Bei den Vorschul- und Volksschulkindern wird versucht, ihnen mit Druck beizubringen, wie man ordentlich bei Tisch sitzt und isst. Beim Frühstück darauf zu achten, wann ein Familienmitglied das Marmeladeglas oder ein Stück Weißbrot braucht. War es unaufmerksam und hat dies übersehen, so muss es sich dafür zumindest entschuldigen. Das Kind soll lernen Haltung und Geduld zu bewahren. Haltung zu zeigen gehört zu den Goldtugenden, wichtig für das spätere Leben. Es wird verlangt, von seinen inneren Gefühlen nichts zu verraten, egal in welcher misslichen Lage man sich befindet. Das bedeutet bei einem Sturz, der noch so weh tut, jede Träne zu unterdrücken. Verreist die beste Freundin für Jahre, soll es äußerlich den Anschein haben, als gehört dies zu den Alltäglichkeiten. Das Ziel ist der fehlerfreie Mensch. Noch ist nicht genau definiert ab welchem Stadium die Vollkommenheit beginnt. Oft sind gerade die fehlerfreien Menschen unausstehlich und das Zusammenleben wird zur Qual. Verlangt nicht ein Bibelwort von uns: „Das wir Vollkommen sein sollen wie der Vater im Himmel vollkommen ist. Wer nicht vollkommen ist, wird nicht in das Himmelreich eingehen.“
Viele unserer täglichen Gebrauchsgegenstände sind weniger fehlerhaft als der Mensch. Bezieht man die Möglichkeit in Betracht, dass der Mensch krank werden kann und am Ende stirbt, dann erscheint ein Auto, eine Hobelmaschine oder ein Radio um vieles weniger störanfällig. In Amerika entwickelt man einen Roboter der nicht so sein soll wie der Mensch, sondern besser als der Mensch. So, wie wir es gerne wären. Dabei gibt es einen Vergleich mit dem menschlichen Alltag, weil viele Eltern bemühen sich, dass die Kinder mehr erreichen, als sie selbst erreicht haben.
Messer und Gabel.