Anlässlich des zehn Jahresjubiläum seit der Jahrtausendwende hat sich in der Verwandtschaft ein Frage- und Antwortspiel entwickelt. Um der Geschwindigkeit, mit der diese Jahre vergangen sind, etwas von der Grausamkeit zu nehmen, fragt man sich gegenseitig, was einem in den letzten zehn Jahren am meisten Freude gemacht hat. Von den Unfreuden,Gott sei Dank gibt es keine größeren Unglücke, will man nicht reden. Die Ereignisse fallen ganz unterschiedlich aus. Die jüngere Generation hat viel erlebt, Hochzeiten, die Geburt von Kindern, Schulanfang, Wohnungswechsel, neue Autos und den Wechsel der Arbeitsplätze. In der mittleren Generation spürt man die Langeweile, man hat im Konsumleben seinen Platz gefunden und einen Wohlstandsbauch angesetzt. Dazwischen mischt sich die Sorge, dass die geschaffene Idylle Sprünge bekommen könnte. Die Wirtschaftskrise den Arbeitsplatz gefährdet, die Partnerschaft durch Außenstehende oder vom Partner selbst zerstört werden könnte. Der Partner eine neue geistige oder körperliche Herausforderung sucht, um die Langeweile zu durchbrechen. Bei den älteren Angehörigen herrscht darüber Verwunderung, dass zehn Jahre vergangen sind, es entsteht Panik.
Bezieht ein Alleinstehender eine neue Wohnung, müsste es nach meinen Erleben dazu führen, dass er sich Gedanken macht, ob es erfüllend ist, wenn er allein bleibt. Wäre es nicht schöner die Freude, über eine neue Wohnung, mit jemand anderem zu teilen. In Zukunft zu zweit den Abend und das Wochenende zu verbringen. Es gibt Menschen, die sind sich allein genug, die in Abrede stellen, dass sie jemanden brauchen. Die Gefühle für andere verweigern,sie würden sich nur gestört fühlen, müssten auf jemanden anderen Rücksicht nehmen. Das einzige Sprachrohr ist das Telefon, zu den Heiligen Zeiten, Weihnachten und Ostern.
Schutzbehauptung.