Ich weiß nicht, ob heute Anschlagtafeln noch die selbe Aufmerksamkeit auf sich ziehen wie früher? Es gab sie in jeder kleinen Ortschaft, die Schaukästen der Gemeinde, des Fußball- und des Pensionistenvereins, wo die Menschen informiert wurden, welche Verordnungen, welche Bauvorhaben und Impfungen, Fußballspiele und Ausflüge, in nächster Zeit geplant waren. Die Menschen sind stehengeblieben und haben sich informiert. Heute besucht man die Webseite der Gemeinde und der Vereine, und kann sich dort alle Informationen besorgen. Auf den stark frequentierten Plätzen gab es die Plakatwände, wo der nächste Kirchtag, die Fahrzeugweihe oder das Polentafest angekündigt wurden. Inzwischen sind viele Plakatwände vom Wind, Regen und Schnee verwittert und die Bretter morsch geworden, sie werden nicht mehr instand gesetzt. Auf den neuen Ankündertafeln machen überregionale Firmen wie die Telekom, Lutz oder VW Werbung. Diese bekommen jetzt Konkurrenz durch elektronische Anzeigetafeln, die an den Kreuzungen in der Stadt stehen. Wenn diese ein Zeichen für den Fortschritt sind, so befindet sich Möselstein auf dem Weg in das dritte Jahrtausend.
Die Jugend lässt sich per SMS die aktuellsten Nachrichten, Angebote und Veranstaltungen auf das Handy laden. Das Internet wird benützt, um die Webseiten der Vereine nach den neuesten Informationen und Veranstaltungen zu durchforsten. Immer seltener wird eine Veranstaltung per Postwurf angekündigt, dies scheint eine Übergangslösung zu sein, bis alle Haushalte im Web vernetzt sein werden. Diesem Trend folgen auch die Behörden, wo man aufgefordert wird, die Anträge und Mitteilungen Online zu erledigen. Ist es Sklavenarbeit oder ist es „In“, wenn in der Fußgängerzone, wie in der Getreidegasse in Salzburg, „lebende Ankünder“ unterwegs sind. Dies sind Menschen, welche vorne und hinten eine Tafel umgehängt haben, um auf ein Restaurant oder eine Veranstaltung hinzuweisen.
Nicht bewegen.