TABAK:genuss II

 Eine neue Bestimmung des Gesundheitsministerium verlangt, dass für Raucher und Nichtraucher in Gaststätten separate Räumlichkeiten zur Verfügung stehen. Wie als Schaufensterpuppe fühlt man sich, wenn man im Glascontainer, der von einem Café in einem Einkaufszentrum als Raucherzone angeboten wird, Platz genommen hat. Auf der Glastür klebt ein Schild:“ Rauchen gefährdet ihre Gesundheit und die Gesundheit ihrer Mitmenschen.“ Alle vorbeigehenden Shopper werfen einen Blick in den Glascontainer.

Schaden gelitten hat die Idee in einem Völkendorfer Café, den Besuchern Bücher zum Lesen anzubieten, durch die Trennung des Lokals in Raucher- und Nichtraucherzone. Die Bücher befinden sich in der Raucherzone, die durch eine Glastür vom übrigen Lokal abgetrennt wurde, die Nichtraucher sind vom Bücherentleihen ausgesperrt. Bei den österreichischen Bundesbahnen gibt es nur mehr Nichtraucherabteile. Vor Jahren war es möglich, waren in den Nichtraucherabteilen alle Plätze besetzt, dass man in die Raucherabteile ausweichen konnte. Dort gab es meistens noch freie Plätze.

In der Auslage.  

STÜCK:zahl

Wie schnell man Vertrauen verlieren kann und zu zweifeln beginnt, obwohl man jahrelang darauf vertraut hat zeigte sich, als nach dem Öffnen einer Packung Teebeutel, statt zwölf Teebeutel nur zehn Teebeutel in der Packung waren. Ein Vorfall, der einem Laien, welcher mit dem Verpacken nichts zu tun hat, ein Rätsel aufgibt. Die Folge davon war, dass beim nächsten Einkauf zur Verwunderung der Kassiererin vor ihr die Verpackung geöffnet und die Teebeutel nachgezählt wurden. Des weiteren wurden bei den Kaffee-, den Backpulver- und den Suppenbeutel die Verpackungen beim Kassiervorgang geöffnet und der Inhalt auf Vollständigkeit überprüft. Man wollte es nicht wahrhaben, dass der fehlende Teebeutel ein einmaliges Ereignis war. Um die Kontrollen zu rechtfertigen hat man sie auf andere Dinge ausgedehnt. Es wurde damit begonnen Zucker, Nudeln, Teigwaren und Dosengemüse nachzuwiegen. Ein Disput mit der Kassiererin war vorgegeben.

Beim Reden kommen die Leute zusammen.

TABAK:genuss

Bei den Jugendlichen ist es schick, es zeugt von Männlichkeit, immer mehr auch von Weiblichkeit, wenn sie zur Zigarette greifen. Die Jüngsten treffen sich auf einem Parkplatz oder hinter einem Supermarkt im Ort, wo sie heimlich eine Zigarette rauchen und dazu ein Energy Getränk trinken. Das Bekannteste ist Red Bull, dies hat seinen Preis, aber durch die Eigenmarke einer Supermarktkette „S-Budget“,  wird ein Energy Drink auch für Kinder leistbar. Es hat als beliebtestes Getränk vor und nach dem Unterricht, das Coca Cola abgelöst. Es wird von den unter Vierzehnjährigen als Aufputschmittel benützt. Über die gesundheitlichen Auswirkungen in den späteren Jahren weiß man noch nichts. Von den schädlichen Folgen des Rauchens wird im  Biologie-  oder im Lebenskundeunterricht berichtet, anderseits gibt es sogenannte Raucherzimmer. Ein abschreckendes Beispiel sind Röntgenaufnahmen von der Lunge, sie schauen aus, als seien die Lungen geteert worden. Ein Nachbar war ein starker Raucher, ihm mussten wegen Durchblutungsstörungen beide Beine  amputiert werden. Die Antiraucherkampagnen sind wichtig, weil Rauchen nicht nur der persönlichen Gesundheit des Einzelnen schadet, sondern auch den passiv Mitrauchern. Die EU hat Bestimmungen erlassen, wie das Werbeverbot für Zigaretten, ein Rauchverbot in allen öffentlichen Verkehrsmitteln und Gebäuden. In Krankenhäusern und Kureinrichtungen ist es schon lange nicht mehr erlaubt zu rauchen. 

Anders ist die Situation bei den Steuern, obwohl es seit langem Antiraucherkampagnen gibt, so sind die Zigarettenkäufer eine willkommene Quelle für Steuereinnahmen. Durch eine neue Verordnung wird in Österreich, ab Jänner, jede Zigarettenpackung um dreißig bis fünfunddreißig Cent teurer, was dem Staat circa hundert Millionen Euro mehr an Steuereinnahmen bringt. Ein Beitrag zur Budgetsanierung.

Sag niemals nie.

WEICHEN:stellen

Nähert sich der Zug einem großen Bahnhof, dann kann man bei der Einfahrt an manchen Orten noch einen schmalen hohen Turm sehen, wo „Stellwerk I“ oder „Stellwerk II“ draufsteht. Von dort blickte in früheren Zeiten aus einem Fenster der Weichensteller und stellte die Weichen für die ein- und ausfahrenden Züge. In den wenigsten Fällen werden heute die Weichen noch händisch gestellt, sie werden elektronisch gesteuert. Der Ausdruck „die Weichenstellen“ ist in der Alltagssprache fest verankert. Egal ob es sich um eine schulische Neuorientierung, um eine betriebliche Veränderung oder um eine persönliche Entscheidung geht: Die Weichen müssen immer wieder neu gestellt werden. Der Zeitpunkt und die Richtung für die Weichenstellung müssen bei der Eisenbahn passen. Bei einer zu spät oder falsch gestellter Weiche kann es zu einer Zugentgleisung oder zu einem Zusammenstoß mit einem anderem Zug kommen.

Ganz ähnlich verhält es sich bei der menschlichen Weichenstellung. Zögert man und stellt die Weichen für eine Lebensänderung zu spät, dann kann womöglich der nächste Lebensabschnitt nicht erreicht werden. Bei einer falsch gestellten Weiche kann es zu einem Crash kommen und die Folgen schmerzhaft sein.

Der Weichensteller.